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Der Skandal (German Edition)

Der Skandal (German Edition)

Titel: Der Skandal (German Edition)
Autoren: Fran Ray
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das?«
    Brewer faltet das Blatt zusammen, steckt es aber nicht wieder weg. »Von der Spurensicherung. Aus dem Computer von Springsteen.«
    Ochs versucht eine Erklärung dafür zu finden, wer es Brewer gegeben haben könnte. Muller? Sollte Brewer gemeinsame Sache machen mit Muller?
    »Da steht auch drin, dass Frank regelmäßig nach Antigua fliegt«, sagt Brewer.
    »Das ist doch kompletter Unsinn!« Ochs verdreht die Augen. »Frank fliegt regelmäßig nach New York. Nolan, glaubst du, wenn ich wirklich schmutziges Geld hätte, würde Frank es persönlich nach Antigua bringen? Ich habe kein schmutziges Geld. Ich habe ein paar Konten bei amerikanischen Banken, und ich habe ein bisschen Geld angelegt, wie die meisten von uns. In meiner Position, Nolan, kann ich mir solche Machenschaften doch gar nicht leisten!« Er fügt ein kurzes Lachen hinzu.
    Brewer geht unruhig hin und her.
    »Hör zu, Nolan, das Ganze ist eine dreckige Kampagne gegen mich.«
    »Dann sind diese Behauptungen also völlig aus der Luft gegriffen?« Brewer sieht ihn forschend an.
    »Springsteen hatte mich auf seiner Liste!«
    »Wie praktisch, dass er jetzt tot ist«, sagt Brewer mit einem Unterton, der Ochs nicht gefällt.
    Das kann er nicht durchgehen lassen. »Nolan, ich habe dich immer wie einen Sohn behandelt. Das habe ich deinem Vater versprochen, bevor er so früh gestorben ist. Zeig ein wenig Loyalität. Das ist das Mindeste, was ich von dir erwarten kann.« Ochs deutet auf den Artikel in Brewers Hand. »Springsteen war ein mieser Schmierfink, und, ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass der Medienwelt durch seinen Tod ein Schaden entstanden ist. Es ist so billig, Menschen in den Schmutz zu ziehen, ohne Beweise zu liefern.«
    Brewers Blick ist noch immer skeptisch.
    »Glaub mir, Nolan, wenn man es mit solchen Typen zu tun hat, muss man mit allem rechnen: mit Lügen, unverschämten Behauptungen, Verleumdungen … Polycorp Minerals hat alles überprüfen lassen.« Ochs überlegt noch, wie er diese Situation entschärfen – oder noch besser – beenden kann, da sagt Brewer: »Nachdem du gesagt hast, alles wäre okay, hab ich Polycorp -Aktien gekauft.«
    »Nolan …«
    »Ich wusste nicht mehr, wie ich das Geld für die Hypothek auftreiben sollte. Die Fonds sind gefallen, Dads alte Wohnung habe ich nicht mehr zum alten Preis vermieten können, und was glaubst du, wie viel ich in die Krankenkasse einzahlen muss! Sophia soll später mal studieren. Also, wo soll ich jeden Monat fünfzehnhundert Dollar für die Rückzahlung herkriegen?«
    »Nolan, wir finden schon eine Lösung, wir können die Höhe der Ratenzahlung verringern, das ist doch überhaupt kein Problem«, beschwichtigt er, doch Brewer redet einfach weiter: »Muller will den Artikel vielleicht an die Öffentlichkeit geben.«
    »Sie will was ?«, braust Ochs auf. »Das kann sie nicht einfach! Nein, das wird sie nicht wagen!«
    »Ich sag es dir nur.« Brewer zeigt sich unbeeindruckt. »Wenn dieser Artikel draußen ist – egal, ob wahr oder unwahr –, rutschen die Börsenkurse in den Keller.«
    »Dann solltest du schnellstens verkaufen, Nolan.«
    »Jetzt? Dann hab ich ja schon Verlust gemacht! Sie steigen erst, wenn endlich dieses Neo … dieses Zeug aus der Erde geholt wird! Das weißt du doch, du hast doch sicher auch Polycorp -Aktien.«
    »Frank hat ein paar gekauft, glaube ich«, gibt Ochs zu.
    »Es geht um die Hypothek …«
    »Lass doch diese Hypothek, du zahlst eben weniger …«, versucht Ochs es noch einmal, doch Brewer scheint ihm überhaupt nicht zuzuhören.
    »Carl, ich hab dich mehrmals wegen der Ashland-Mine gefragt, und du hast nie Bedenken geäußert, und als du dich auch noch für die Wiedereröffnung starkgemacht hast, war ich sicher, die Sache läuft. Hier kann ich Aktien kaufen. Das ist eine sichere, solide Angelegenheit …« Brewer stellt sich dicht vor ihn. »Wenn die verfluchte Mine geschlossen wird, steigen sie nicht!«
    »Davon gehen wir aber doch nicht aus, Nolan.«
    »Doch, nach diesem Artikel gehen wir verdammt noch mal davon aus! Und wenn …«
    »Schluss jetzt!«, fährt Ochs ihn an.
    Brewer erschrickt und spricht tatsächlich nicht weiter.
    »Also«, sagt Ochs wieder ruhig, »dieser Artikel wird nie erscheinen.«
    »Wie willst du das verhindern?«
    »Das lass mal meine Sorge sein. Geh jetzt, ich sag dir Bescheid.«
    »Ich vertraue dir, Carl. Deshalb hab ich auch diese ganzen Sachen gemacht. Nolan, lass die Akte verschwinden, Nolan hier und Nolan da.« Er sieht
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