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Der Sichelmoerder von Zons

Der Sichelmoerder von Zons

Titel: Der Sichelmoerder von Zons
Autoren: Catherine Shepherd
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der nicht von der Kamera überwacht wurde. Oliver zog im Laufen seine Waffe. Hektisch suchten seine Augen die Autos ab. Der Geruch von Abgasen stieg in seine Nase. Oh nein! Jemand hatte es mit dem Auto nach draußen geschafft! Instinktiv machte er kehrt. Steuermark begriff sofort, was los war und wendete abrupt. Klaus, der das Manöver noch nicht durchschaut hatte, rannte mit vollem Lauf weiter in die falsche Richtung und stürzte fast beim Wenden, als er die Planänderung begriff.
    „Raus, raus. Lauft nach vorne. Er kann noch nicht weit sein. Riegelt das Gewerbegebiet vorne an der Ampel neben dem Rheinpark-Center ab! Los!“
    Oliver brüllte, als wenn es um sein Leben ging. Das konnte doch nicht wahr sein. Sein Fuß trat auf einen Gegenstand. Er blickte nach unten und erstarrte. Es war ihr Sender! Er hatte ihr die Verkabelung vom Körper gerissen! Panik ergriff ihn und eine furchtbare Vorahnung verdunkelte sein Herz. Der Mistkerl hatte Anna! Oliver rannte so schnell ihn seine Beine trugen. Schon hatte er den Eingang der Tiefgarage erreicht. Draußen standen bereits seine Kollegen und gaben Anweisungen für die Straßensperrung. Schnaufend fragte Oliver: „Habt ihr ihn?“
    „Leider nein! Die Straßensperre steht, aber er muss schon vorbei sein!“
    Verzweifelt fasste sich Oliver an den Kopf.
    „Verdammt! Er hat ihren Sender entdeckt und entfernt. Peilt nach ihrem Handy!“
    Einer der Polizisten schüttelte still den Kopf und hielt Oliver ein Handy entgegen. Es war Annas Telefon!
    Mit weit aufgerissen Augen starrte Oliver das Handy an. Die Gedanken in seinem Kopf rasten. Du wirst sie nicht bekommen, du Mistkerl!
    „Klaus, folge mir!“
    Mit diesen Worten stürmte Oliver zu seinem Dienstwagen und startete hastig den Motor. Auch wenn der Kerl es durch die Straßensperre geschafft hatte, konnte er noch nicht so weit sein! Ohne zu wissen, warum, bog er auf die Landstraße B9 in Richtung Zons und brauste mit Blaulicht davon.
     
     
    ...
     
     
    „Wir haben sie verloren!“ Olivers Worte klangen verzweifelt. Es war seine Schuld. Er hatte die verdeckte Aktion geplant und war einfach nicht gut genug gewesen. Seit fast einer Stunde fuhren sie zwischen Zons und Neuss hin und her. Jede Landstraße und jeden verdächtigen Feldweg hatten sie abgefahren. Ohne Erfolg. Der gesuchte Porsche Cayenne war wie vom Erdboden verschluckt.
     
     
    ...
     
     
    Anna stöhnte auf. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Ihr Kopf schmerzte und ihr war schwindlig. Ihre Augen und die Nase brannten wie Feuer. Es fühlte sich an, als wären sie verätzt worden. Du wurdest betäubt! Wie ein Pfeil schoss dieser Gedanke durch ihren Verstand. Wieder durchlebte sie die letzten Augenblicke in der Tiefgarage und sah Jimmys schwarzen Porsche vor sich. Dann stoppte die Erinnerung. Es wurde schwarz.
    Vorsichtig öffnete Anna die Augen und blinzelte. Schummrige Dunkelheit erfüllte den muffigen Raum. Wonach roch es hier? Sie holte tief Luft und eine plötzliche Welle der Übelkeit überkam sie für einen kurzen Moment. Tod. Es roch nach Verwesung. Sie blickte sich um und erkannte eine hockende Gestalt in der Ecke. Ihr Herzschlag setzte aus. Sie war nicht alleine! Saß dort drüben ihr Entführer? Schnell schloss sie die Augen wieder und rührte sich keinen Millimeter mehr. Vielleicht hatte er noch nicht bemerkt, dass sie aufgewacht war. Mit dumpfem lauten Klopfen pumpte ihr aufgeregtes Herz das Blut durch ihre Adern. Beruhige dich Anna! Du musst jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Oliver Bergmann müsste jede Sekunde hier sein!
    Sie tastete nach dem Sender an ihrer Hüfte und stellte entsetzt fest, dass er fort war. Auch der Knopf in ihrem Ohr fehlte. Sie machte sich nicht mehr die Mühe, nach ihrem Handy zu suchen – ihr war klar, dass es ebenfalls nicht mehr in ihrem Besitz war. Wieder öffnete sie vorsichtig die Augen und beobachtete die hockende Gestalt in der Ecke. Sie rührte sich nicht. Die Statur war die eines Mannes. Sie kam Anna irgendwie bekannt vor. Sie dachte verzweifelt nach und fasste schließlich allen Mut zusammen.
    „Hallo?“, flüsterte sie in die Dunkelheit hinein.
    Keine Reaktion.
    „Hallo, können Sie mich verstehen?“
    Der Mann rührte sich nicht. Wahrscheinlich war er ebenfalls betäubt worden. Anna sah sich um. Sie befand sich in einer leeren Lagerhalle. Der Schein von Straßenlaternen fiel durch die schmierigen alten Fenster herein und erhellte die Halle ein wenig. Wankend erhob sie sich und machte ein paar wacklige Schritte
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