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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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erfahren konnten, eine wertvolle Heilpflanze (siehe > ).
Vogelknöterich: Wegtritt wird er auch genannt, der einjährige Knöterich mit seinen zähen, mit Knoten versehenen Stängeln. Auch er ist eine mächtige Heilpflanze. Kräuterpfarrer Kneipp folgt der Volksheilkunde und setzt sie ein zur Behandlung von Lungen- und Nierenleiden, Gicht, Durchfall, Darmblutung und schlecht heilenden Wunden.

    Die Samen des Breitwegerichs hat man schon vor Urzeiten geerntet und im täglichen Getreidebrei gegessen. Sie enthalten Schleimstoffe und wirken unter anderem gegen Entzündungen im Darm.



GARTENKALENDER
    Der noch intakte pazifische Urwald in Oregon zog in den 1970er- und 1980er-Jahren viele Siedler an. Es waren Menschen, die der gnadenlosen Konsumwut und der schleichenden Umweltverwüstung, die vor allem in Südkalifornien stattfand, entfliehen wollten; es waren ausgebrannte Stadt-Hippies und Anhänger der Alternativkultur, die von einem Leben in und mit der Natur träumten. „Zurück zum Garten – zum Garten Eden – und mit einem Herzen voller Liebe in Harmonie mit der Erde leben, so wie es Jesus und Krishna gewollt hatten!“ – das war die Devise. Sie bauten sich Hütten und geodätische Kuppeln im Wald, rodeten einige Flächen und säten Mais, Kürbisse und anderes Gemüse.

DAS SONNENJAHR
    Ich kannte viele von diesen alternativen Neusiedlern. Die meisten von ihnen hatten keine Ahnung, wie viel Arbeit es sein kann, von der Erde zu leben. Ich sah, wie eine von dem Mystiker Georges Gurdjieff inspirierte Kommune – sie kam aus dem sonnigen Los Angeles – gegen Ende Oktober fröhlich Mantras singend Mais und Wassermelonen aussäte. Hatten die wirklich keine Ahnung von den Sonnenrhythmen? Wussten sie nicht, dass die Sonne im Herbst an Kraft verliert und die Pflanzen keine Überlebenschancen haben? Was da kümmerlich wuchs, wurde von Insekten befallen. Deren Aufgabe ist es ja, das wegzuputzen, was nicht lebensfähig oder am Absterben ist. „Haut ab! Lasst unser Gemüse in Ruhe und fresst das, was wir für euch im anderen Beet angepflanzt haben!“, brüllte der von kalifornischem Wein berauschte Anführer der Gruppe in den Garten hinein. „Man muss mit denen reden“, belehrte er mich, „außerdem haben wir ein Beet extra für sie gepflanzt.“
    Der Kommunenführer hatte schon recht, dass man mit der Natur kommunizieren muss. Das macht ja jedes Naturvolk. Man muss aber auch die Sprache der Natur verstehen, und die lernt man nicht in den Büchern aus dem Esoterikladen. Die lernt man durch genaues Beobachten von Pflanzen, Tieren, Wetter und der Bewegungen der Himmelskörper, und man lernt sie durch die Arbeiten, die man täglich zu verrichten hat. Die Träume vieler dieser Neusiedler sind dann bald in (Marihuana-)Rauch aufgegangen.
    Pflanzen sind keine in sich abgeschlossenen Wachstumsautomaten. Sie stehen in vollkommener Verbindung mit ihrer Umwelt und sind nur im Zusammenhang mit ihr zu verstehen. Sie spiegeln den Zustand des Erdbodens, des Wetters und auch der Kräfte, die vom Kosmos auf sie einwirken. Schon lange wusste man, dass die sichtbaren Bewegungen und Kräfte der Sonne, des Mondes, aber auch der Planeten einen Einfluss auf Pflanzen haben, auf ihre Gestaltung, auf ihr Wachstum und ihre Gesundheit. Das wurde schon seit langer Zeit in der Form von Gärtner- und Bauernregeln vermerkt. Manche alte Bäuerinnen kennen solche Regeln noch.

    Kamillenblüten, noch feucht vom Morgentau, glitzern in den ersten Sonnenstrahlen. Kamillentee gegen Magenschmerzen kennt jeder. Verzehren Sie auch einmal ganze Kamillenblüten – sie wirken Wunder gegen Stress.
    Tierkreisbilder
    Dass die Pflanzen in ihrem Keimen, Wachsen, Blühen und Fruchten, ihrem Werden und Vergehen, der Sonne folgen, sollte für jeden offensichtlich sein. Die Pflanzen folgen der Sonne in dem großen Bogen, den sie im Jahreskreis umschreibt.
    Im Jahreskreis durchwandert die Sonne, von der Erde aus gesehen, zwölf Tierbilder. Die Tierkreisbilder, die man als Phänomen mit den Augen sehen kann, bedecken verschieden große Himmelsfelder; sie sind nicht identisch mit den Tierkreiszeichen, die Abschnitte von jeweils 30 Grad decken. Ausgehend von der Wintersonnenwende im Sternbild Schütze, wandert das Tagesgestirn von den niedrigen Bildern zu den höheren. Dabei werden die Tagesstunden länger und die Nachtstunden kürzer. Die Pflanzen reagieren auf das zunehmende Tageslicht mit erhöhtem Wachstum. Zur Frühlings-Tagundnachtgleiche, dem Zeitpunkt, an dem Tag und
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