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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)
Autoren: David Weber
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sie Recht hatte. Er hatte sie schon allein deshalb in Gefahr gebracht, weil er ihr über den Weg gelaufen war, und außerdem brauchte er jede Hilfe, die er bekommen konnte.
    »Zunächst einmal Kleidung«, sagte er. Tala nahm mit einem Nicken zur Kenntnis, dass er einlenkte. »Ich besitze nichts, was
ihr auch nur annährend passen könnte, und sollte jemand diesen Umhang sehen …«
    »Verstehe, M’lord. Farmah und ich haben in etwa dieselbe Körpergröße, sodass meine Kleider vielleicht dienlich sein könnten. Und dann?«
    »Danach vergisst du, dass du uns gesehen hast. Wir müssen uns wohl über den Dienstbotenausgang aus dem Palast schleichen.«
    »Kann sie denn gehen?«, fragte Tala geradeheraus, und Farmah rührte sich.
    »Ich kann gehen.« Tala betrachtete sie skeptisch. Farmah richtete sich auf dem Stuhl auf und presste einen Arm fest an die Seite, um ihre gebrochenen Rippen zu stützen. »Ich kann es!«, wiederholte sie, »und außerdem muss ich es auch.«
    »Aber wohin willst du … Nein!« Tala unterbrach sich kopfschüttelnd. »Besser, ich weiß nicht mehr, als unbedingt nötig ist.«
    »Aye, und zwar um uns aller willen«, stimmte ihr Bahzell grimmig zu, während er anfing, seine Habseligkeiten in einen ledernen Beutel zu stopfen. Als Erstes verstaute er die schwere Geldbörse, die ihm sein Vater mitgegeben hatte.
    »Gut, M’lord, ich mache so schnell ich kann.«
    Tala schlüpfte hinaus und schloss die Tür hinter sich. Bahzell packte derweil rasch weiter. Er konnte nur wenig mitnehmen, und er traf eine rücksichtslose Auswahl, während er Farmah aus dem Augenwinkel beobachtete. Sie sank auf dem Stuhl zur Seite, weil sie Tala ihre Stärke jetzt nicht mehr länger beweisen musste, und es gefiel ihm gar nicht, wie sie sich die rechte Seite hielt. Offensichtlich waren dort irgendwelche Knochen gebrochen, und die Götter mochten wissen, welche Verletzungen sie sonst noch davongetragen hatte. Er bewunderte ihren Mut, aber wie lange hielt sie zu Fuß tatsächlich durch? Und vor allem, wie schnell konnte sie laufen? Churnazhs Männer würden sich gewiss innerhalb weniger Stunden auf ihre Pferde schwingen und sich an die Verfolgung machen.
    Er versuchte, diese sorgenvollen Gedanken abzuschütteln, schulterte den Beutel und nahm dann seine mit einem stählernen
Bogen versehene Arbalest von ihrem Haken an der Wand. Auch darüber hatte Churnazh nur Hohn und Spott ausgeschüttet. Welcher Hradani verließ sich schon auf Pfeile oder Bolzen, statt seinen Feinden im Nahkampf gegenüberzutreten? Das Geiselrecht gestattete es Bahzell zwar, seine Waffen ganz nach Belieben zu tragen, aber wenn ein Wachposten diese Armbrust sah, warf das bestimmt Fragen auf, denen Bahzell nur ungern Rede und Antwort stehen würde. Er zögerte, weil er diese Waffe andererseits nur äußerst ungern zurückließ und wirbelte herum, als sich die Tür öffnete.
    Es war Tala, die ein Bündel Kleidung unter dem Arm trug. Sie blieb stehen und schien etwas sagen zu wollen, als sie ihn mit der Arbalest in der Hand sah, schüttelte jedoch nur den Kopf, trat rasch zu Farmah und half ihr aus dem Stuhl. Die Tür des Schlaf - gemachs schloss sich hinter ihnen und Bahzell legte die Waffe bedauernd weg. Ihre Chance, das Stadttor ungehindert zu erreichen, war ohnehin schon hauchdünn, und ihr Glück noch weiter zu strapazieren, wäre reiner Wahnsinn gewesen.
    Er rollte die Schultern, um den Sitz seines Schuppenpanzers anzupassen, und ging unruhig hin und her. Vermutlich würde niemand so rasch über Harnak stolpern, aber mit jeder Sekunde, die verstrich, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass er sein Bewusstsein zurückgewann und selbst Alarm schlug. Wenn das passierte …
    Bahzell beschloss, sich weder darüber noch um Farmahs Kräfte Gedanken zu machen. Er vermochte an beidem nichts zu ändern, also konzentrierte er sich lieber auf das, was er tun konnte, solange dieser schlimmste Fall nicht eintrat. Nachdenklich rieb er sich das Kinn, während seine großen Ohren zuckten. Das Vordringlichste war, zu klären, wie sie aus der Stadt entkommen konnten. Danach jedoch musste er außerdem eine Möglichkeit finden, Farmah irgendwie nach Hurgrum zu schleusen. Wie sollte ihm das gelingen, wenn er selbst nicht riskieren konnte, das Territorium seines Heimatlandes zu betreten? Er sah nur einen Weg. Doch angesichts von Farmahs Verletzungen und …
    Er drehte sich um, als die Schlafzimmertür geöffnet wurde und Farmah hindurchtrat. Sie bewegte sich langsam und
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