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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier
Autoren: Susan Hastings
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Augen.
    »So ist es gut«, murmelte sie. »Lass dich treiben, entspann dich, gib dich dem Gefühl hin. Dein Körper weiß allein, was ihm gut tut. Leg den Kopf an den Rand, denk an gar nichts mehr…«
    Ihre Worte perlten wie das Wasser eines klaren Baches, ihre Hände streichelten und massierten seine Schultern, seine Brust, seinen Bauch. Er zuckte zusammen, als ihre Hände weiter nach unten tasteten.
    »Nein, nein, nicht erschrecken. Alles gehört zu deinem Körper und alles muss gereinigt werden vom Schmutz der Vergangenheit.«
    Es war heiß, Schweiß trat auf seine Stirn, er atmete tief ein. Die Kräuter betäubten seine Sinne, gleichzeitig jedoch spürte er eine neue Kraft in sich erwachen. Er fühlte sich wohl, angenehm leicht und locker. Seine Gedanken glitten träge dahin und dann dachte er gar nicht mehr, sondern ergab sich Riganas sachkundigen Händen. Ein angenehmes Pulsieren durchzog seine Lenden und ein Lächeln verklärte sein Gesicht.
    »Wasser ist das Elixier des Lebens, das darfst du niemals vergessen. Dein Körper wird nur stark und gesund bleiben, wenn du ihn stark und gesund erhältst. Er bleibt es nicht von allein. Du musst etwas dafür tun. Wasser von innen und von außen. Du musst stets genügend trinken. Und du musst deinen Körper sauber halten. Baden ist keine Sünde, wie die Leute sagen, baden ist die Grundlage eines gesunden Körpers. Und eines schönen dazu«, ergänzte sie.
    »Ein Mann muss nicht schön sein«, murmelte Rupert träge.
    Rigana lachte glucksend. »Oh, doch! Auch ein Mann kann schön sein. Ein gesunder, ebenmäßiger Körper ist schön. Und damit du deinen Körper lieben kannst, musst du ihn kennen. Du musst seine Reaktionen kennen, was er will, was er nicht will.«
    Er öffnete die Augen. »Hängt das nicht von meinem Willen ab?«, fragte er.
    »Nicht ursächlich. Ein Neugeborenes hat noch keinen eigenen Willen, aber es spürt bereits, was sein Körper mag und was er nicht mag. Er mag Wärme, Bewegung, Wasser. Er hasst Hunger, Durst, volle Windeln. Und mit Geschrei tut er kund, wenn ihm etwas zuwider ist. Erst viel später kommt der Wille dazu und der sagt dem Körper genau das Gegenteil von dem, was er eigentlich will.«
    »Ach ja?« Er hatte wieder die Augen geschlossen, aber sein breites Lächeln verriet, dass seine Sinne jetzt hellwach waren.
    »Der Wille sagt ihm, dass er Hunger, Durst und Schmutz klaglos zu ertragen habe, ja, dass Hunger, Durst und Schmutz gut seien und gottgefällig. Und Wärme, Bewegung, Wohlgefühl, Wasser seien Sünde.«
    »Aber warum tun die Menschen das?«
    »Weil sie dumm sind. Weil angeblich ihr Gott es ihnen so sagt. Aber es stimmt nicht.«
    »Es ist schwer zu verstehen«, seufzte er.
    Rigana nickte. »Und trotzdem tun sie es. Auch du.«
    »Ich?« Rupert fuhr hoch.
    Sanft drückte sie ihn wieder ins Wasser zurück. »Entspann dich«, murmelte sie wieder. »Wir machen die Probe. Sag mir, wo gefällt es dir am besten, wenn ich dich berühre?«
    Rupert schwieg einen Augenblick. »Wenn du meine Schultern massierst«, sagte er dann.
    Langsam knetete sie seine Schultermuskulatur und sie beugte sich nah an sein Ohr. »Siehst du, auch du belügst dich selbst.«
    »Nein«, verteidigte er sich schwach. »Ich mag es wirklich.«
    »Dass du es magst, streite ich nicht ab. Aber noch mehr magst du, wenn ich dich woanders berühre.«
    »Hm«, brummte er verlegen. Er zog ihre Hände vor auf seine Brust. Mit kreisenden Bewegungen massierte sie die flachen Muskeln über seinen Rippen.
    »Du lügst schon wieder. Dein Körper sagt dir etwas anderes.«
    »Rigana…« Er stöhnte leise auf.
    »Sag es!«, forderte sie eindringlich. »Du musst es sagen. Du musst es wollen!«
    »Fass ihn an«, hauchte er. »Nimm ihn zwischen deine Hände.«
    »Willst du es?«, flüsterte sie an seinem Ohr.
    »Ja! Ich will es, mein Körper will es. Bitte!« Er hielt die Augen geschlossen, sein Gesicht war jetzt ernst und angespannt.
    Ihre Hände wanderten über seinen flachen Bauch hinab und schlossen sich sanft um seine Männlichkeit. Vorsichtig, liebevoll begann sie ihn zu streicheln, ohne ihn zu sehr zu erregen.
    Er seufzte leise und seine Lippen öffneten sich leicht. Rigana betrachtete den Jungen, dessen Gesicht jetzt durch die Hitze feucht und rosig aussah. Die dichten, schwarzen Wimpern beschatteten seine Unterlider, seine Haut war glatt und feinporig, seine Nase schmal und scharf geschnitten wie die Linie seiner Wangen. Die Wangenknochen waren hoch angesetzt, sodass sein
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