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Der schwarze Joker

Der schwarze Joker

Titel: Der schwarze Joker
Autoren: Boris Pfeiffer
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sagte Justus. »Er war wirklich bei dir? Was hat er dir denn anvertraut?«
    Henry holte tief Luft. »Er hat gesagt, dass mein Vater mit seiner Versicherung für alle Schäden aufkommen muss.«

    Mit verwirrtem Gesichtsausdruck sah Mr Osborn seinen Sohn an. »Aber Henry?! Was soll dieses Gerede von einem schwarzen Joker? Und wieso hat er dich reingelegt?«
    Henry Osborn stampfte wütend mit dem Fuß auf. »Der schwarze Joker hat mich nicht reingelegt! Das waren dieser Justus Jonas und seine beiden blöden Freunde.«
    Â»Aber nein!«, rief Bob. »Wir würden doch niemals einen so köstlichen Kirschkuchen mit Chili verderben!«
    Â»Niemals«, sagte Peter bestimmt. »So etwas Idiotisches käme uns nie in den Sinn!«
    Die drei ??? sahen Henry Osborn direkt in die Augen. »Aber der schwarze Joker kann das nicht getan haben«, brüllte Henry. »Denn ICH BIN der schwarze Joker. Ich habe das alles hier veranstaltet, all die Streiche. Weil du mich aus New York hierher verschleppt hast, Dad! Ich will nicht in diesem kleinen Städtchen leben, das habe ich dir immer gesagt. Und zur Strafe wirst du jetzt für all das, was der schwarze Joker hier angerichtet hat,zahlen. Denn du bist verpflichtet, für die Schäden, die ich als dein Kind anrichte, geradezustehen!«
    Als Henry Osborn diese Worte gesprochen hatte, wanderten die Blicke aller Anwesenden zu seinem Vater. Dieser war bleich geworden. »Aber Henry!«, rief er empört. »Erzähl keinen Unsinn! Selbstverständlich werde ich nicht für die Untaten eines Verrückten aufkommen.«
    Justus zupfte an Henrys Ärmel. »Henry«, sagte er leise. »Du wolltest es deinem Vater heimzahlen. Das hast du nicht geschafft, aber viele unschuldige Menschen haben unter deinen Streichen gelitten. Jetzt musst du wenigstens dafür sorgen, dass dein Vater für den angerichteten Schaden aufkommt. Aber dafür musst du beweisen, dass du wirklich der schwarze Joker bist. Zeig allen hier deine Motorradkluft. Das ist der Beweis!«
    Plötzlich strahlte Henry Osborn zufrieden. »Sehr gut«, sagte er. »So doof bist du gar nicht.«
    Peter stieß Bob in die Seite. »Er ist wirklich ein bisschen irre, oder?«
    Â»Ja«, nickte Bob. »Und wütend und durcheinander und offenbar sehr verärgert, dass er hierherziehen musste.«
    Im selben Moment rannte Henry Osborn mit großen Sprüngen über den Rasen davon. Unmittelbar darauf wurde ein Motorrad gestartet, und dann schoss die schwarze Maschine, welche die drei ??? schon einmal gesehen hatten, um die Ecke der rosa Villa mitten in den Garten hinein. Auf dem Motorrad saß Henry. Er trug wieder seine schwarze Motorradkluft, deren Vorder- und Rückseite mit dem Bild des Jokers verziert war.
    Â»Ich bin der schwarze Joker, Dad!«, rief Henry. Er bremste scharf vor seinem Vater ab, zog seine Jacke aus und hielt sie seinem Vater vor die Nase.
    Mr Osborn starrte seinen Sohn entsetzt an. »Wie konntest du mir das antun?«

    Â»Mr Osborn!« Justus trat vor. »Sie haben nicht auf Ihren Sohn gehört in einem Moment, als er Sie sehr brauchte. Sie hätten ihm erklären müssen, warum Sie nach Rocky Beach ziehen wollen undhätten ihn nicht einfach damit abspeisen dürfen, dass Sie schon das Richtige tun. Jetzt ist er sehr böse geworden.«
    Ãœberrascht sah der Versicherungsagent Justus an. Dann nickte er. »Ja, ich habe wohl einen Fehler gemacht.« Er wandte sich den Gästen zu. »Liebe Einwohner von Rocky Beach! Mein Sohn und ich werden diese Stadt wohl oder übel wieder verlassen müssen, nachdem wir uns hier so schlecht eingeführt haben. Zuvor werde ich aber für alle entstandenen Schäden aufkommen. Es tut mir leid.« Er ging auf seinen Sohn zu und umarmte ihn fest. »Es tut mir leid, Henry. Ich habe dir wehgetan, weil ich einfach über deinen Kopf hinweg entschieden habe, und das wollte ich nicht. Aber du hast dich auch zu entschuldigen, nämlich bei den Menschen hier.« Bittend sah Mr Osborn Henry an.
    Zum ersten Mal, seit die drei ??? ihn kannten, erschien auf Henry Osborns Gesicht ein Lächeln. »Danke, Dad!«, sagte er. Dann wandte er sich den Partygästen zu: »Mir tut es auch leid, was ich getan habe. Ich war so schrecklich wütend und enttäuscht.«
    Â»Das ist natürlich keine Rechtfertigung für dein Verhalten«, erhob Kommissar Reynolds die Stimme.
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