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Der Schreibcoach

Der Schreibcoach

Titel: Der Schreibcoach
Autoren: Ingrid Glomp
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Zeit investieren können:
Überarbeiten Sie das Geschriebene in verschiedenen Formen. Was meine ich damit? Irgendwann kennt man einen Text so gut, dass man über Fehler und Schwächen hinweg liest und nicht mehr aufnimmt, was da eigentlich steht.
Alles ist gut, was Ihnen hilft, Ihren Text wieder wie neu zu sehen:
Redigieren Sie mal am Bildschirm, mal auf dem Papier.
Benutzen Sie zur Abwechslung eine andere Schriftart (Font).
Machen Sie einen Tag oder mehrere Pause. Zeit schafft Abstand.
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Tippfehler können Sie in (kurzen) Texten besser aufspüren, indem Sie diese rückwärts lesen. So nehmen Sie jedes Wort für sich und damit neu wahr.
Lesen Sie den Text laut vor. Auch dies ist eine Methode, um das Geschriebene anders wahrzunehmen. Dabei merken Sie sehr schnell, welche Formulierung hakt, welcher Satz zu lang ist.
Geben Sie den Text jemand anderem (am besten aus Ihrer Zielgruppe) mit der Bitte, ihn durchzulesen und ein paar konkrete Fragen zu beantworten. Das ist wichtig. Sie wollen nicht wissen, ob Ihrer Mutter, dem Freund oder der Kollegin der Text „gefallen“ hat oder nicht. Sie wollen wissen:
War irgendetwas unverständlich?
War irgendeine Stelle anstrengend zu lesen?
Sie wollen auch nicht unbedingt Lösungsvorschläge hören. Dafür ist der Leser vielleicht nicht kompetent genug.
    Das Wichtigste bei jeder Art von Texten, die Basis, die Voraussetzung, damit sie funktionieren und eine Wirkung erzielen können, ist eine gute Lesbarkeit. Diese erreichen Sie durch:
kurze Wörter (siehe Kapitel „Einfach (ist) besser“ ), denn diese sind in der Regel leicht verständlich;
kurze Sätze (siehe Kapitel „Sätze: am besten kurz halten“ ), denn die sind übersichtlich und ihr Sinn auf Anhieb zu begreifen;
kurze Absätze (siehe Kapitel: „Texte lebendig gestalten“ ), denn lange, ungegliederte Passagen entmutigen die Leser.
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Lassen Sie Word einmal vor und nach dem Redigieren eine Lesbarkeitsstatistik anfertigen. Am Ende der Rechtschreib- und Grammatikprüfung blendet Word nämlich Informationen zur Lesbarkeit des Textes ein, und zwar Zeichen pro Wort, Wörter pro Satz, Sätze pro Absatz.
    Mit anderen Worten: Es bestimmt die durchschnittliche Länge von Wörtern, Sätzen und Absätzen. Und solange es im Rahmen bleibt, gilt: Kurz ist besser.
    Eventuell müssen Sie die Lesbarkeitsprüfung zuvor noch aktivieren: Bei Word 2010 geht das über Datei → Optionen → Dokumentprüfung → Lesbarkeitsstatistik anzeigen.
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Die Lesbarkeit Ihres Textes im Internet messen
    Bei http://www.leichtlesbar.ch/html/index.html und http://www.blablameter.de können Sie die Lesbarkeit deutscher und bei http://www.online-utility.org/english/ readability_test_and_improve.jsp diejenige von englischen Texten messen.
    Gegen Ende des Buches zeige ich Ihnen übrigens in dem Kapitel „Texte überarbeiten – Beispiele aus der Praxis“ i> konkret, wie sich die Lesbarkeit von Sätzen ganz einfach steigern lässt. Dabei wende ich einige der Stilregeln an, die ich in den vorangegangenen Kapiteln erklärt habe.
    Eine Lektorin monierte in einer Mailinglist, der ich angehöre: „Bei Magisterarbeiten, Dissertationen und dergleichen lässt die Qualität des Textes im Verlauf oft ziemlich nach, weil der Anfang öfter gegengelesen worden ist als der Rest.“
    Das passiert Ihnen natürlich nicht, denn Sie achten darauf, den gesamten Text sorgfältig zu überarbeiten.
    Der spanische Schriftsteller Enrique Jardiel Poncela wusste:
    „Wenn etwas leicht zu lesen ist, dann war es schwer zu schreiben.“
    Strengen Sie sich an, damit es Ihre Leser leicht haben
    Und wenn Sie Artikel, Bücher oder etwas anderes lesen, achten Sie von nun an hin und wieder darauf:
Wie machen es die anderen?
Wie machen es gute Autoren?
Was gefällt Ihnen, was stört Sie?
    Schließlich lernt man nie aus.
Auf den Punkt gebracht
Kein Text ist auf Anhieb so gut, dass er sich nicht noch (meist erheblich) verbessern ließe.
    Nehmen Sie sich Zeit fürs Überarbeiten und verwenden Sie dabei die Checkliste von Seite .
    Achten Sie auf eine gute Lesbarkeit. Diese erreichen Sie tendenziell durch:
kurze Wörter,
kurze Sätze,
kurze Absätze.

Schreiben für Männer und Frauen – gendergerechte Texte
    Wohl niemand wird gerne ignoriert. Und doch passiert es Frauen immer wieder, dass sie, manchmal absichtlich, oft unabsichtlich, nicht angesprochen werden beziehungsweise sich nicht angesprochen fühlen. Auch die Leistungen von Frauen werden häufig übersehen und damit Verhältnisse
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