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Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Titel: Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Autoren: Thomas Graser
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eine Minute später, hörst du?«
    » Ja!«
    Alice hatte schon gedacht, dass sie wieder Nein sagen würde. So würde sie das heutige mittlere Drama wenigstens weitestgehend nicht mitbekommen. Sie wollte gar nicht zu ihrer Freundin. Eigentlich wollte sie niemanden treffen. Einfach nur ein wenig bummeln gehen und frische Luft schnappen. Alice schlenderte die Pitt Street entlang, hatte noch fünfzig Cent in der Tasche. Für ein Eis würde es noch reichen. Es war herrlich warm. Viele Menschen waren unterwegs, und es herrschte ein hektisches Treiben.
    Aber im Gegensatz zu dem, was bald zu Hause abgehen würde, empfand sie die Geräusche auf der Straße einfach nur als himmlisch.
    Dann wurde sie angesprochen:
    »Hallo Alice, du hier in der Lower East Side und nicht im Wunderland?«
    » Sehr witzig.«
    » Darf ich dich auf eine Cola einladen?«
    » Ich kenne dich doch gar nicht? Ich weiß nur, dass du Trigger heißt. Was ist das für ein komischer Name?«
    » Du kennst mich doch aus der Schule!
    Ich werde schon immer so ge nannt. Ich glaube, mein Bruder hat sich das ausgedacht.«
    Er nahm ihre Hand und zeigte sein schönstes Lächeln.
    » Komm, schöne Frau. Gib dir einen Ruck, ich beiße nicht.«
    » Das würdest du auch nicht überleben.«
    „Nett ist er ja und niedlich auch .“
    Alice freute sich . Sie ging mit, und glaubte es dennoch selbst nicht. Und schon betraten sie ein heruntergekommenes Wohnhaus.
    » Hier wollen wir eine Cola trinken?«
    » Ja, es ist die Bude meines ältesten Bruders. „King“ wird dir gut gefallen. Wir hören Musik und hängen ein bisschen ab.
    Bleib mal locker !«
    Sie war nicht locker . Alice war angespannt und doch fasziniert. Es interessierte sich jemand für sie, nicht diese albernen Affen aus ihrer Klasse. Nein, ein richtiger Kerl!
     
    In der Wohnung liefen mehrere Gestalten herum. Alle begrüßten ihn, er genoss Respekt. Ein unterschwelliger Geruch von Marihuana wehte ihr durch die Nase.
    Sie dachte , dass es Räucherstäbchen seien. In seinem Zimmer stand ein riesiges Bett, eine dicke Couch und für sie das Unglaublichste - er besaß einen Plattenspieler!
    Wie gern hätte sie auch einen gehabt .
    » Setze dich, ich hole uns etwas zu trinken.«
    Vorher legte er noch eine Langspielplatte von “Marvin Gaye“ auf.
    Das Album des Jahres. „In the Groove“,
    „ I Heard It Through The Grapevine”.
    Sie konnte es nicht glauben. „Wow!“
    Alice trank die versprochene eisgekühlte Cola. Sie hörten Musik und unterhielten sich. Er hörte zu, sie konnte ihm alles erzählen. Nun schon über eine Stunde. Trigger wurde auch nicht zudringlich.
    Alice hatte erst gedacht, er würde nur an ihr rumfummeln wollen. Nein, er war der bezauberndste sechszehnjährige Mann, den sie je kennengelernt hatte. Eigentlich der Erste in dem Alter.
    » Wie alt bist du, Alice?«
    » Fragt man das ein Mädchen?«
    Trigger lächelte nur, der Charmebolzen.
    » Ich bin dreizehn, fast vierzehn.«
    » Du bist wirklich niedlich und wirst einmal eine wunderschöne Frau werden.«
    Innerlich spürte sie eine sonderbare Hitze. Sie musste hier raus und frische Luft schnappen. Alice gab ihm einen Kuss auf die Wange und rannte aus der Wohnung. In der nächsten Woche suchte sie immer wieder seine Nähe. Er hielt sie bewusst auf Distanz. Alice wurde fast wahnsinnig und konnte sich nicht einmal mehr auf die Schule konzentrieren. Ihre Freunde interessierten sie nicht mehr. Alice musste den ganzen Tag an Trigger denken. Dieser gut aussehende, etwas zu hellhäutige Mann. Mit den lustigen schwarzen Locken und den dunkelbraunen Augen. Trigger war nur mittelgroß. Eigentlich stand sie auf einen ganz anderen Typ von Mann, aber er machte sie trotzdem kirre. Wieder einmal ging sie „zufällig“ an dem Haus ihres Angebeteten vorbei.
    » Hallo Alice, suchst du etwa mich?«
    » Wie kommst du denn darauf?«
    » Ich dachte, du würdest mich mögen und meldest dich mal. Na ja, da kann man nichts machen.«
    Er drehte sich um , und tat so, als wenn er ins Haus gehen wollte.
    » Trigger! Warte, ich dachte, du meldest dich mal bei mir. Ich hab dich doch vermisst.«
    Er drehte sich wieder um und lächelte.
    » Na, dann komm rein.«
    Sie folgte ihm und strahlte . Im Zimmer hatte sich nichts verändert, sie war hin und weg.
    » Wieder Marvin?«
    Sie nickte und nahm auf der Couch Platz. Er betrachtete sie, legte den Kopf zur Seite und sprach ganz leise mit einem charmanten Gesichtsausdruck.
    » Zieh dich aus, süße Alice, und leg dich aufs
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