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Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)

Titel: Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Autoren: Thomas Graser
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ruhigen Straße der Burghards herrschte hektisches Treiben. Polizisten liefen umher und hielten Schaulustige sowie sensationslüsterne Reporter auf Distanz.
    Ein großer Übertragungswagen eines regionalen Fernsehsenders stand auch in unmittelbarer Nähe. Frank Schuman parkte den Lincoln direkt neben der eingerichteten Absperrung. Sie wurden von einem kantigen Beamten in Uniform aufgehalten. Frank hielt ihm seinen FBI-Ausweis entgegen:
    » Das ist Special Agent Hunt und mein Name ist Schuman.«
    Ohne eine Miene zu verziehen oder gar zu antworten winkte er sie weiter.
    Vor der Treppe zur Eingangstür stand noch ein Polizist, dieser grüßte höflich. Als sie das Haus betraten, wehte ihnen schon der typische, wenn auch nur leicht wahrnehmbare, Verwesungs-, und als wenn es nicht genügen würde, Brandgeruch entgegen. Im Wohnzimmer wurden sie von Leutnant Douglas Burnett empfangen:
    » Hallo, Tom, hallo, Frank.«
    Sie kannten Douglas Burnett, den Leiter der New Yorker Mordkommission Distrikt-Ost, schon eine halbe Ewigkeit. Insgeheim nannten Frank und Tom ihn Lucky. Nicht weil er so viel Glück bei seinen Ermittlungen hatte, sondern weil er große Ähnlichkeit mit dem Zeichentrickhelden Lucky Luke aufwies.
    » Ist unsere forensische Perle schon hier?«
    » Ja, Maria ist oben beim Gerichtsmediziner Dr. Stern. Zwei Beamte der Spurensicherung sind auch noch im Haus. Die beiden Officer Smith und Ortega, die als Erste am Tatort waren, habe ich nach Hause geschickt«, antwortete Douglas.
    » Ich habe euch rufen lassen, weil Mr. Michael Burghard nicht auffindbar war und ist! Sein Fahrzeug steht im Parkhaus, bei der Firma CULD, wo er beschäftigt ist. Sein Büro hat er aber heute nicht betreten.
     
     
    Ich habe einen Beamten die Aufzeichnungen der Überwachungskamera des Parkhauses anschauen lassen.
    Neben ihm parkte ein blauer Lieferwagen der Marke General Motors Express neueren Baujahrs mit der Werbung von Global Parcel. Das war wohl ein Lockmittel. Man sieht den Fahrer, ein männlicher Weißer, etwa vierzig Jahre alt. Der ist circa ein Meter achtzig groß, er hat Mr. Burghard überwältigt und ist mit ihm davongefahren. Die Disc ist beschlagnahmt. Ihr habt sie gleich morgen früh auf eurem Schreibtisch. Die sofortige Fahndung ergab, dass die Kennzeichen vor drei Tagen entwendet wurden und dass Global Parcel diese Art von Lieferwagen gar nicht verwendet. Mr. Burghard fällt als Tatverdächtiger aus und dürfte ein Entführungsopfer sein. So kommen ihr und das FBI ins Spiel. Tom, was hier im Haus geschehen ist, übersteigt ein Höchstmaß an möglicher Grausamkeit. Aber seht erst einmal selbst. Dann erzähle ich euch, was wir noch wissen.«
    Sie gingen die Treppe nach oben. Als Tom Marias Gesicht erblickte, f ühlte er schon das Grauen, das gleich folgen sollte. Tom und Frank blieben am Türrahmen des Schlafzimmers stehen. Sie betraten den Raum nicht.
    Alle Spur en waren gesichert, sie hätten hineingehen können. Sie wollten es gar nicht aus nächster Nähe sehen. Ihnen standen die Nackenhaare zu Berge. Tom krallte seine Finger in den Türrahmen, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
    » So viel Blut«, entfuhr es ihm.
    Das , was sie so aus geringer Entfernung erblickten, waren schreckliche Bilder. Von der Sorte, die sich wie böse Dämonen immer und ewig ins Gedächtnis einbrennen.
    So war es immer bei dieser Art von Tatorten. Unbegreiflich, böse und unmenschlich! Daran nicht zu zerbrechen, ist wahrlich die große Kunst aller Kriminalbeamten. Tom dachte an einen jungen Kollegen …
    Maria trat zu ihnen in den Flur. Sie streifte ihre Plastiküberzieher für die Schuhe ab, warf diese in einen blauen Müllsack der Spurensicherung. Niemand sagte etwas. Alle kannten Maria ja gut. Fragen waren in dieser Phase überflüssig.
     
    Sie ließen Maria erst einmal in Ruhe. Schließlich folgte ein sehr tiefer Seufzer. »Gütiger Gott!«
    Maria setzte sich in Bewegung und ging gemächlich, nachdenklich die Treppe hinunter. Als wenn sie eine schwere Last zu tragen hätte. Im Wohnzimmer stellte sie sich vor den Kamin. Tom, Frank und Douglas folgten ihr schweigend und auch mitgenommen.
    Maria suchte ihre Augen und begann:
    » Oben liegt Mrs. Burghard. Sie wurde nur dreißig Jahre jung und war schwanger. Der Fetus wurde ihr rausgeschnitten und dann in diesem Kamin verbrannt!«
    Ungläubig , fassungslos nahmen sie Gehörtes auf.
    » Wusstet ihr, dass der Fetus ab dem siebten Monat die Stimme der Mutter erkennt?«
    Maria stockte
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