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Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten
Autoren: Alexander Wolkow
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die Kinder, die von ihren Eltern
mitgebracht worden waren, vor Angst zu weinen anfingen, während Totoschka ein
ohrenbetäubendes Gebell anstimmte.
„Was ich tun würde?” erwiderte der General heiser. „Krieg würde ich führen, rauben und
morden! Oh, das wäre eine Lust!”
„Führt ihn ab!” befahl der Scheuch.
Der General wurde in die Schloßwerkstätte gebracht, wo der beste Drechsler der
Smaragdenstadt bereits auf ihn wartete. Die Arbeit dauerte ganze drei Stunden. Aber
niemand verließ den Platz, waren doch alle gespannt darauf, wie dieser ungewöhnliche
Versuch enden würde.
Und siehe! Von der Brücke stieg ein gutgelaunter lächelnder Mann. Lan Pirot war nur
noch an der Maserung des Palisanderholzkopfes zu erkennen.
Tänzelnd ging er durch die auseinanderweichende Menge und blieb vor dem Tisch der
Richter stehen.
„Sie wollen mich, glaube ich, sehen?” fragte er liebenswürdig.
„Ja”, sagte der Scheuch. „Wer sind Sie, wenn ich fragen darf ?”
„Ja, wer bin ich eigentlich? Ehrenwort, ich weiß es selber nicht.”
Mit dem verwandelten Gesicht hatte Lan Pirot auch seinen Charakter gewandelt und die
Vergangenheit völlig vergessen.
„Sie heißen Lan Pirot”, sagte der Scheuch.
„Aber gewiß, ich heiße Lan Pirot, wie konnte ich es nur vergessen?!”
„Sie sind Tanzlehrer”, mischte sich Elli ein, der die neuen feinen Manieren Lan Pirots
außerordentlich gefielen.
„Ach richtig! Natürlich bin ich Tanzlehrer! Wo bleiben nur meine Schüler und meine
Schülerinnen? Ich kann es gar nicht erwarten, ihnen die erste Stunde zu erteilen!”
Singend und tänzelnd verließ Lan Pirot den Platz, gefolgt von einer lustigen Schar Jungen
und Mädchen.
Als sich die Begeisterung gelegt hatte, entschied das Volk einmütig, dem Scheuch den
Titel „Dreimalkluger Herrscher der Smaragdenstadt” zu verleihen.
SCHLUSS
    Es vergingen ein paar Tage. Die Holzköpfe, die sich in fleißige Heger verwandelt hatten,
wurden in die Wälder des Landes der Käuer geschickt mit dem Auftrag, die Säbelzahntiger
auszurotten. Binnen kurzer Zeit hatten sie’s geschafft.
Jetzt konnten Elli und Charlie Black die Heimreise antreten, denn der Weg durch das Land
der Käuer war frei.
Der Scheuch, der Holzfäller und der Löwe beschlossen, sich am Stadttor von ihren
Freunden zu trennen, wie ihnen Charlie Black geraten hatte. Denn ein langer Abschie d
mache das Scheiden nur schwerer, meinte er.
Die drei beneideten Kaggi-Karr, die Elli durch das Land der Käuer und weiter durch die
Wüste begleiten konnte.
Den Hut des Herrschers der Smaragdenstadt schmückte ein großer Smaragd, ein Geschenk
seiner dankbaren Untertanen.
„Elli”, sagte der Scheuch, „nimm den glänzenden Stein von meinem Hut.”
Etwas verwundert löste Elli den Smaragd vom Hut und reichte ihn dem Scheuch.
„Ich brauche das Ding nicht”, sagte der Herrscher der Smaragdenstadt. „Gib es dem Riesen
zum Andenken.”
Charlie nahm gerührt den kostbaren Stein an und steckte ihn behutsam in die Tasche.
Mit Tränen in den Augen streichelte Elli das liebe Gesicht des Scheuchs, umarmte den
funkelnden Holzfäller und liebkoste mit ihren kleinen Fingern die Mähne des Löwen. Mit
vielen zärtlichen Worten verabschiedete sie sich von ihren treuen Freunden.
Zum letzten Mal umarmten die drei Herrscher des Wunderlandes Elli und Totoschka und
schüttelten Charlie herzlich die Hand. Dann verabschiedeten sich Elli, Charlie und
Totoschka vom Hüter des Tores und gaben ihm die grünen Brillen zurück.
Faramant legte sie in einen kleinen Wandschrank und sagte:
„Ich werde sie hier bis zu eurer Rückkehr aufbewahren.”
„Glaubst du, daß wir wiederkommen?” fragte Elli. „Wer weiß?” gab Faramant zur
Antwort.
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