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Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten
Autoren: Alexander Wolkow
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beide Stücke gleichzeitig zu stützen. Dabei stolperte er jedoch
oft und fiel sogar hin.
Elli riet ihm, die Stöcke jeden Tag zu wechseln.
„Daß ich selber auf diesen einfachen Gedanken nicht gekommen bin!” wunderte sich der
Strohmann.
„Du hast eben keine Zeit dazu gehabt”, versicherteElli.
„Für Totoschka hatten die Zwinkerer ein herrliches goldenes Halsband geschmiedet.
Die schönsten Geschenke erhielt jedoch Elli: silberne Schuhe und einen goldenen Hut. Die
Sachen sahen genauso aus wie die, welche sie im vorigen Jahr besaß, allerdings fehlte
ihnen die Zauberkraft. Aber daran ließ sich nichts ändern.
Die Zwinkerer verstanden sich eben nicht aufs Zaubern.
Elli freute sich sehr über die Geschenke. Sie zog sogleich die Schuhe an und setzte das
goldene Hütchen auf.
Die guten Zwinkerer hatten, wie wir wissen, eine große Schwäche für schöne und
glänzende Dinge. Beim Verteilen der Geschenke übergingen sie natürlich auch Charlie
Black nicht, den sie mit einem künstlichen Goldbein bedachten, das Holzbein war ja schon
alt und abgenutzt! Din Gior erhielt einen goldenen Kamm für seine n Bart und einen
Marschallstab mit Goldverzierung, Faramant einen goldenen Bleistift und ein Notizbuch in
goldenem Einband, in das er seine Eintragungen über die Versorgung der Armee machen
konnte. Kaggi-Karr erhielt niedliche goldene Reifen für ihre Beinc hen.
Der Seemann nahm das goldene Bein nicht an: Erstens, weil es zu schwer war, und
zweitens, weil es sich an den Steinen rasch abwetzen würde. Gold ist ja ein weiches
Metall. Statt dessen bat Charlie die Zwinkerer, ihm ein neues Bein aus sehr hartem Holz zu
machen. Die Handwerker kamen seinem Wunsch nach und drechselten für ihn ein Bein aus
Eisenholz, von dem sie behaupteten, es sei unverwüstlich.
Din Gior und Faramant waren mit ihren Geschenken sehr zufrieden.
Din Gior sagte, zu seinem hohen Feldmarschallamt habe ihm gerade so ein Stab gefehlt,
denn einen Bart, wie er noch keinem Feldmarschall in der Welt gewachsen war, besitze er
ja schon lange.
Der Scheuch aber tanzte um den wiederauferstandenen Holzfäller herum und sang dabei:
„O-ho-ho-ho-ho! Der Eiserne Holzfäller ist wieder bei uns! O-ho-ho-ho!”
Dabei befürchtete er gar nicht, sein Ansehen als Herrscher einzubüßen, denn die Zwinkerer
waren ja nicht seine Untertanen.
Elli streichelte den blank polierten Rücken des Holzfällers.
Bei dieser Szene traten dem Löwen vor Rührung Tränen in die Augen. Als er sie mit seiner
Schwanzquaste abwischte, wurde diese ganz naß, und der König der Tiere mußte sich auf
den Hof begeben, um sie in der Sonne trocknen zu lassen.
Ein paar Tage später versammelten sich Elli, Charlie Black und die anderen, um Rat zu
halten. Sie hatten auch mehrere Zwinkerer eingeladen. Man wollte überlegen, was zu
unternehmen sei, um Urfins Holzarmee zu vernichten.
Die Zwinkerer, die Enkin Fleds Waffensammlung von der Wand genommen hatten,
schlugen vor, die Hieb- und Stichwaffen - die Schwerter, Dolche und Lanzen - gegen Urfin
einzusetzen.
„Ich glaube, sie werden uns gut zustatten kommen, wenn wir gegen Urfin ins Feld ziehen”,
sagte Din Gior, der sich mit dem goldenen Kamm bedächtig den Bart kämmte.
„Man gestatte auch mir, meine bescheidene Meinung zu äußern”, ließ sich da Lestar hören.
„Schwerter und Dolche kann man brauchen, wenn richtige Menschen miteinander
kämpfen. Doch was nützt es, wenn man das Schwert in einen Klotz aus Tannenholz stößt.
Ich glaube, die besten Waffen gegen Urfins Armee wären Beile mit langen Stielen und
harte Knüppel mit Eisenkugeln und Dornen am Ende. Gegen die Holzköpfe würden das
sehr brauchbare Waffen sein.”
„Bravo! Bravo!” riefen alle Mitglieder des Kriegsrats.
Der Scheuc h strengte wieder seinen klugen Kopf an und sagte mit wichtiger Miene:
„Holz brennt im Feuer. Urfins Soldaten sind aus Holz. Also kann man sie verbrennen.”
Alle staunten erneut über die Weisheit des Strohmannes, und
Lestar erhielt den Auftrag, eine Vorrichtung zu bauen, mit der man Feuer gegen die
Holzsoldaten schleudern könnte. Es sollte eine große, feuerspeiende Kanone sein. Vorerst
aber wußte niemand, wie man mit Feuer schießen kann.
URFINS LETZTE SOLDATEN
    Während Din Gior und Charlie Black die Zwinkerer für den Feldzug gegen Urfin
ausbildeten, reifte auch im Smaragdenland ein Aufstand gegen ihn heran. Da aber in der
Stadt und ihrer Umgebung ständig Holzsoldaten und Polizisten patrouillierten,
versammelten
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