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Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Pharmakonzern Geller gegen den Vorwurf verteidigen sollte, eines seiner Produkte verursache Fehlbildungen bei Neugeborenen. In den sechs Monaten ihrer Zusammenarbeit hatte sie Daniel nicht ein einziges Mal um seine Meinung gebeten und ihn überhaupt kaum je angesprochen, und so war er überrascht, dass sie jetzt mit ihm redete.
    »Das ist ein Memo für Mr. Briggs«, sagte Daniel endlich. »Oh? Was Interessantes?«
    »Einer von Aaron Flynns Fällen«, entgegnete Daniel. »Schon wieder Flynn, was? Der hat wirklich überall die Finger drin.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Wen von unseren Klienten hat er denn diesmal im Visier?«, fragte Susan.
    »Oregon Mutual. Die Versicherung von Dr. April Fairweather für Sorgfaltspflichtverletzung.«
    »Sie meinen die Therapeutin?«
    »Genau die. Wieso wissen Sie davon?«
    »Arthur hat mir auch ein bisschen Arbeit zu dem Fall gegeben. Ganz schön makaber die Sache. Kennen Sie die Fakten?«, fragte Susan.
    »Nein«, antwortete Daniel. »Ich arbeite nur an einer Indiziensache.«
    »Diese Collegestudentin hat Fairweather aufgesucht, weil sie Depressionen und Schlafstörungen hatte. Nun behauptet sie, Fairweather habe sie hypnotisiert und ihr dabei falsche Erinnerungen eingeflößt, denen zufolge ihre Leute zu einem Satanskult gehört und ihr als Kind alles Mögliche angetan hätten.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Abartigen Sex, Folter.«
    »Klingt bizarr, ist irgendwas dran?«
    »Wohl kaum.«
    »Ich bin Dr. Fairweather einmal begegnet, als sie bei Mr. Briggs war«, sagte Daniel. »Sie kam mir eigentlich ganz normal vor. «
    »Sind Sie noch lange mit dem Memo beschäftigt?«
    »Nein, ich muss es nur noch ein letztes Mal durchsehen.«
    »Dann sind Sie also fast fertig?«, fragte Susan.
    »Mehr oder weniger.«
    Daniel bildete sich nicht wirklich ein, Susan k önnte ihm vorschlagen, zum Essen oder auf einen Drink mitzukommen -Susan ging zweifellos nur mit Gentleman-Quarterly -Models aus, die exotische Sportwagen fuhren und ein Haus in den West Hills mit traumhaftem Blick über die Berge ihr Eigen nannten -nur eine winzige Sekunde lang fantasierte er, dass sein gewelltes schwarzes Haar, seine blauen Augen und sein gewinnendes Lächeln Susan für ihn eingenommen haben könnten.
    Sie lehnte sich vor und sagte in einem verf ührerischen Flüsterton: »Da Sie mit Ihrer Arbeit fertig sind« - sie legte eine wirkungsvolle Pause ein -, »könnten Sie mir einen Riesengefallen tun.«
    Daniel hatte keine Ahnung, worauf sie hinauswollte, und so lie ß er Susan ausreden.
    »Zufällig geht es dabei um einen anderen Fall von Aaron Flynn, um Geller Pharmaceuticals«, sagte Susan. »Sie wissen, dass er schon vor Wochen um die Offenlegungsunterlagen gebeten hat?«
    Daniel nickte.
    »Wie immer hat sich Geller ewig damit Zeit gelassen, sie uns rüberzuschicken. Sie sollen morgen Früh bis spätestens acht bei Flynn abgeliefert werden.«
    Susan schwieg.
    »Renee hat es auf mich abgesehen«, sagte sie. Renee Gilchrist war Arthur Briggs' Sekretärin. »Sie wusste, dass ich heute Abend was vorhabe, aber sie hat Brock Newbauer erz ählt, ich könnte die Dokumente jetzt abends noch durchsehen. Sie behauptet, sie habe nicht dran gedacht, aber ich weiß genau, es war volle Absicht.« Susan beugte sich noch weiter vor und wechselte in einen vertraulichen Ton. »Sie ist auf jede Frau eifersüchtig, mit der Arthur zusammenarbeitet. Tatsache. Naja, jedenfalls, da Sie fertig sind, dachte ich, dass Sie vielleicht die Durchsicht für mich zu Ende bringen könnten.«
    Daniel war ersch öpft und er hatte Hunger. Er hatte sich darauf gefreut, nach Hause zu gehen.
    »Tja, ich weiß nicht. Ich hab immer noch ein bisschen mit diesem Memo zu tun und ich bin ziemlich kaputt.«
    »Ich werde es wieder gutmachen, versprochen! Nur ein paar Kartons, und Sie brauchen die Papiere nur flüchtig durchzusehen. Sie wissen schon, auf Verwertbarkeit für die anwaltliche Tätigkeit hin überprüfen und natürlich auf vorrangiges Material. Es würde mir wirklich viel bedeuten.«
    Susan sah verzweifelt aus. Er war fast fertig, und er hatte f ür den Abend nichts vor. Vielleicht ein Buch lesen, falls er dafür nicht zu müde war, oder ein bisschen fernsehen. Zum Teufel, eine gute Tat hatte noch niemandem geschadet.
    »Okay«, seufzte er, »ich spring für Sie ein.«
    Susan langte über den Tisch und legte ihre Hand auf die seine. »Danke, Daniel. Sie haben was gut bei mir.«
    »Na, toll«, sagte er und fühlte sich schon jetzt gründlich

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