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Der Schatz des Störtebeker

Der Schatz des Störtebeker

Titel: Der Schatz des Störtebeker
Autoren: Ronald Gutberiet
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schlecht«, sagte Link.
    »Nimm du lieber«, sagte Greta. »Ich weiß nicht mal, wie man die entsichert.«
    Link hielt beide Pistolen vage in Richtung der Schreibtische gerichtet.
    »Was war das denn?«, fragte Discher verwirrt.
    »Wir hatten eine Abmachung«, sagte Greta.
    Herbert umschlang ihr Bein und greinte: »Tu’s noch mal, Baby, tu’s noch mal.« Aus seiner Nase tropfte Blut.
    »Lass das, du Penner!«
    »Tu’s noch mal, aber lass es mich auch mal tun«, greinte Herbert weiter. Dann setzte er sich und lachte vor sich hin. Greta trat zur Seite.
    Kulbrod und Rümker standen mit dem Rücken zur Wand verwirrt nebeneinander.
    Discher hielt die Handschellen hoch, mit denen er die letzte Nacht wieder ans Feldbett gefesselt gewesen war.
    »Gute Idee«, sagte Link. »Gibt’s noch mehr davon?«
    Discher nickte: »In der Schublade.«
    »Dann mal los, schnell!«
    Discher legte den beiden Detektiven Handschellen an.
    »Krieg ich auch welche?«, fragte Herbert, der sich mit dem Ärmel die Nase abwischte. Er zwinkerte Greta zu.
    »Ich hau dir gleich wirklich noch eine rein«, sagte sie.
    »Schluss jetzt!«, rief Link. »Jens, du nimmst die Büroschlüssel an dich. Greta, du reißt die Telefonleitungen raus. Oder schneide sie am besten durch. Herbert, du knebelst die beiden.«
    »Mit Vergnügen«, sagte Herbert. »Knebeln hab ich beim Bund gelernt. Mann, ham wir geknebelt!«
    »Moment mal«, sagte Kulbrod, dessen Gesicht sich inzwischen zornesrot verfärbt hatte. »Sie können doch nicht einfach… wir kommen doch um hier unten.«
    »Wenn die Angelegenheit über die Bühne gebracht ist, schauen wir wieder vorbei und lassen euch raus«, sagte Link.
    »Das ist Freiheitsberaubung!«
    »Nanu«, sagte Discher. »Wo haben Sie denn diese Vokabel plötzlich aufgeschnappt?«
    Rümker sagte nichts. Er war bleich geworden und starrte vor sich hin. Herbert stopfte ihm ein Taschentuch in den Mund und klebte ihn mit Paketklebeband zu. Dann kam der protestierende Kulbrod an die Reihe.
    »Kriegen die auch genug Luft?«, fragte Greta.
    »Im Knebeln bin ich Weltmeister«, sagte Herbert. »Sagen alle meine Freundinnen… Wenn du mal Lust auf ’ne extravagante Nummer hast, Süße…«
    »Schon gut, ich seh ja, wie’s dir Spaß macht.«
    Link steckte sich die Handys der beiden Gefesselten in die Taschen.
    Dann verließen sie das Kellerbüro und schlossen ab. Auf dem Parkplatz der Bauhausvilla grüßten sie artig den weißhaarigen Architekten, der aus seinem Porsche stieg, setzten sich in den schwarzen BMW und fuhren los.
    »Sachbeschädigung, Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Autodiebstahl, Handyklau«, zählte Greta an einer Hand ab und hob die zweite: »Was kommt noch dazu?«
    »Erpressung«, sagte Link und lenkte den Wagen auf die Elbchaussee.
    »Vorfahrt genommen, Überfahren einer roten Ampel und überhöhte Geschwindigkeit«, ergänzte Discher.
    »Ehebruch«, sagte Greta.
    »Ich kannte mal eine, deren Spezialität war Nasenbluten«, sagte Herbert.
    Greta deutete eine rechte Gerade an: »Halt die Klappe!«
    »Du bist ein richtiges Sadomaso-Mäuschen, hm?«
    »Willst du nicht endlich mal diesen Chrisdings anrufen?«, fragte Link.
    Herbert ahmte einen polnischen Akzent nach: »Nix anrufen, wir uns treffen heute Nachmittag.«
    »Okay, aber die Sache muss heute Abend über die Bühne gehen.«
    »Geht klar, Boss.«

27. FEBRUAR NACHMITTAGS
     
    Der Tag hatte mit blauem Himmel, rasch dahinziehenden weißen Wolken und leichten Windböen begonnen, doch am frühen Nachmittag schoben sich dicke dunkle Wolken über die Elbe, und ein Wechselspiel aus heftigen Schauern und kurzen stürmischen Aufheiterungen begann.
    Sechs Grad Celsius, und natürlich musste die Heizung auf Link Walthers Hausboot erst mal angeworfen werden. Greta, die sich in Links superkompakter Campingküche inzwischen ganz gut zurechtfand, kochte Tee. Link war draußen damit beschäftigt, das Hausboot zu inspizieren.
    »Gibt’s auch Bier?«, fragte Discher, als er sich zu ihr an den ausgezogenen Küchentisch setzte.
    »Oh, Papa, ich meine Jens, wir trinken hier immer Tee.«
    »Wir? Hier? Wohnst du neuerdings bei Link? Ist mir da was entgangen?«
    Greta wurde leicht rot im Gesicht.
    »Hast du hier übernachtet?«
    Greta fasste nach der Teekanne.
    »Willst du nun Tee?«
    »Bier wäre mir lieber.«
    »Das machst du nur aus Opposition!«
    »Mir ist, als würde ich deine Mutter reden hören.«
    Greta stöhnte genervt: »Du bist echt ein schwieriger Typ.«
    »Ich höre deine
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