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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders
Autoren: Lynn Kurland
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ein verlockendes Angebot von Ians Sohn Alexander, sich mit ihm zum Legospielen davonzustehlen. Er war tatsächlich versucht, es anzunehmen, schaffte es aber gerade noch, mit ihm einen Ersatztermin zu vereinbaren.
    Schließlich stand er neben Jamie, während die Tische fürs Abendessen aufgestellt wurden. Er faltete die Hände hinter dem Rücken und räusperte sich.
    »Danke, Jamie, für deinen Beitrag zu all dem.« Er musste eine lange Pause machen, bevor er seiner Stimme genug traute, um weiterzusprechen. »Ohne deine Hilfe hätte ich sie für immer verloren.«
    Jamie klopfte ihm freundlich auf die Schulter. »Wenn ich nicht über das vielschichtige Zeitgeflecht mit all seinen romantischen Verwicklungen wache, wer soll es dann tun?«
    »Ich glaube«, sagte Cameron lächelnd, »keiner ist dafür besser geeignet als du.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete ihm Jamie bescheiden bei.
    Cameron war fast versucht, Jamie zu fragen, warum er dachte, dass Moraigs Schwelle damals nicht richtig funktioniert hatte und er so viel früher als Sunny herausgekommen war, dann ließ er es aber lieber sein. Das war eine Frage, die man sich besser für ein andermal aufhob — vielleicht nachdem er ein Jahr oder so mit Sunny verheiratet war. Vielleicht gab es darauf keine Antwort. Vielleicht war es einfach das Schick-sal gewesen, das in sein armseliges Leben eingegriffen hatte, um ihm sowohl seine Burg als auch seine große Liebe in einer Zeit voller Wunder zu gewähren.
    Er schob diese Gedanken zur späteren Betrachtung beiseite und wandte sich wieder an Jamie. »Ich habe vielleicht eine kleine Möglichkeit, dir etwas davon zu vergelten. Mein Vater kämpfte einst gegen deinen Sohn Jesse, musst du wissen.«
    Jamie blinzelte erstaunt. »Nein, das wusste ich nicht.«
    »Ich erzähle dir alles von den ruhmreicheren Schlachten, wenn du das möchtest.«
    Jamie räusperte sich ausgiebig. »Gerne, aber vielleicht nicht gerade heute Abend. Deine Angetraute sieht mich schon ganz finster an. Vielleicht fürchtet sie, dass ich dich doch noch dazu bringe, das Schwert zu ziehen.«
    Cameron lachte und schüttelte Jamie die Hand. Einen Moment ließ er sich durch den Kopf gehen, wie absolut unwahrscheinlich es gewesen wäre, in einem anderen Jahrhundert hier in der Burg der MacLeods zu stehen, ohne dass sein armer Körper von Dutzenden feindlicher Klingen durchbohrt worden wäre, dann widmete er sich wieder ganz seiner Liebsten, die Jamie tatsächlich einen warnenden Blick zuwarf.
    Der übrige Abend verlief sehr angenehm mit Essen und Gesprächen, und er spürte, wie er die Wärme eines solchen Familienlebens in sich aufsog, die ihm in all den Jahren verwehrt gewesen war.
    Das alles hatte er Sunny zu verdanken.
    Ein paar Stunden später saß er mit ihr vor dem Feuer in Patrick MacLeods großem Saal. Er hielt Sunny auf dem Schoß und fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar. Sein Herz war so voll mit Gefühlen, die zu fühlen er nie erwartet hätte, dass er keine Worte dafür fand.
    Er zählte stattdessen die Wohltaten auf, die ihm das Schicksal beschert hatte. Die erste und größte war, dass er eine Frau bekommen hatte, die ihn liebte, akzeptierte und begehrte für das, was er war, und nicht trotz all dem. Er hatte einen kleinen Clan mit vier Mitgliedern, die sich in dieser Nacht um ihn geschart und ihm gelobt hatten, auf Gedeih und Verderb an seiner Seite zu stehen. Er hatte noch ein paar andere Gefährten um sich, die loyal waren, obgleich sie weniger über ihn wussten. Er hatte Geld, um das Dach in Cameron Hall bis weit in die Zukunft hinein instand zu halten, Sunny hin und wieder zu einem schicken Abendessen auszuführen und ihr ein Fünfzig-Pfund-Kleid zu kaufen.
    »Heiratest du mich wirklich?«, murmelte er.
    Ihre Blicke trafen sich und sie lächelte. »Ja.«
    »Es kann sein, dass ich das noch ein paar Jahre lang frage.«
    »Und ich werde dir jedes Mal geduldig darauf antworten, auch nach dem Hochzeitstag.« Sie berührte sein Gesicht. »Bist du Glücklich?«
    »Sehr. Das einzige, was noch fehlt, ist das Recht, dich zu meinem Bett zu tragen, aber das besprechen wir besser nicht hier und jetzt.«
    Sie lachte. »Besser nicht.« Sie küsste ihn zärtlich, dann rutschte sie von seinem Schoß herunter und streckte die Hände zu ihm aus. »Die Türen sind verschlossen, die Tore verriegelt und ich brauche meinen Schönheitsschlaf.«
    »Der Himmel möge mir beistehen«, sagte er. »Ich kann auch schon so kaum an mich halten.«
    Sie lächelte und entzog sich
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