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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)
Autoren: Jeaniene Frost
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wunderschön «, sagte ich. »Hör nicht auf mich. Bevor ich mir Benimm aneigne, lernen Schweine fliegen.«
    Spade begrüßte Bones und Mencheres mit einer Umarmung, mir gab er seltsamerweise einen Handkuss. Für gewöhnlich war er weniger steif.
    »Schweine können nicht fliegen.« Seine Mundwinkel zuckten. »Ganz im Gegensatz zu dir, wie mir zu Ohren gekommen ist.«
    Sein Tonfall machte mich verlegen. »Ich bin nicht geflogen. Nur sehr hoch gesprungen. Ich weiß nicht mal, wie ich das gemacht habe.«
    Bones warf mir einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte. Spade wollte etwas sagen, aber Mencheres hob die Hand.
    »Nicht jetzt.«
    Spade klopfte Bones auf die Schulter. »Ganz recht. Es dämmert gleich. Ich bringe euch auf euer Zimmer. Du bist blass, Crispin, ich schicke dir jemanden hoch.«
    »Falls ich blass bin, hat das wenig mit Blutarmut zu tun«, antwortete Bones düster. »Als ich zu mir kam, hatte sie mir fast alles eingeflößt, was in ihr war. Wäre Mencheres nicht mit Nachschub gekommen, hätte ich sie vielleicht eher zur Vampirin machen müssen, als ihr lieb ist.«
    Wir gingen hinter Spade die Treppe hinauf. »Ihr Blut ist nicht das einer gewöhnlichen Sterblichen, das ist ja wohl mehr als deutlich geworden. Besser, ich schicke dir doch jemanden. «
    »Ich habe andere Sorgen als Essen.«
    Spade wusste noch gar nichts von der eigentlichen Krönung unseres Abends. Er hatte bisher nur von der Ghul-Attacke gehört.
    Die Tür öffnete sich. Dahinter lag ein geräumiges Schlafzimmer
mit Stilmöbeln, einem Himmelbett, wie Aschenputtel es vielleicht im Schloss des Prinzen gehabt hatte, und einem weiteren großen Kamin. Ein Blick zur Badezimmerwand zeigte, dass sie ganz und gar aus handkoloriertem Farbglas gefertigt war. Erneut fühlte ich mich unwohl bei dem Gedanken, etwas zu berühren. Sogar die mit Seidenstickerei verzierten Bettdecken wirkten so schön, dass ich Hemmungen haben würde, darunter zu schlafen.
    Bones teilte meine Zurückhaltung nicht. Er riss sich den Mantel vom Leib. Darunter kamen sein von Kugeln durchlöchertes Hemd und die Hose zum Vorschein, die er noch nicht gewechselt hatte. Er trat sich die Schuhe von den Füßen und ließ sich in einen Sessel plumpsen.
    »Du siehst aus wie ein Schweizer Käse«, bemerkte Spade.
    »Ich bin fix und alle, aber eins musst du noch wissen.«
    Spade hob den Kopf. »Was?«
    In wenigen knappen Sätzen erzählte Bones ihm von den Wochen, an die ich mich nicht erinnerte; und auch, dass Gregor behauptete, ich wäre mit ihm und nicht mit Bones verheiratet.
    Eine Weile sagte Spade gar nichts. Er runzelte die Stirn und stieß schließlich ein leises Zischen aus.
    »Verflucht, Crispin.«
    »Tut mir leid.«
    Ich hatte die Worte nur gemurmelt. Das ist alles deine Schuld , höhnte mein schlechtes Gewissen.
    »Fang ja nicht an, dich zu entschuldigen«, kam es sofort von Bones. »Du kannst nichts dafür, dass du so bist, wie du bist; und auch nicht, dass Gregor hinter dir her ist wie der Teufel hinter der armen Seele. Du musst dich bei niemandem entschuldigen.«
    Der Meinung war ich zwar nicht, wollte aber nicht mit ihm
streiten. Das hätte uns beide mehr Energie gekostet, als wir im Moment aufbringen konnten.
    Ich verbarg meine Gedanken also hinter einer mentalen Mauer, eine Fähigkeit, die ich im vergangenen Jahr perfektioniert hatte. »Spade hat recht, ein bisschen Blut würde dir guttun. Ich springe unter die Dusche, und du schnappst dir den Erstbesten, dessen Bar geöffnet hat.«
    Spade nickte zustimmend. »Dann hätten wir das geklärt. Ein paar Kleidungsstücke, die dir passen müssten, liegen schon bereit, Cat – für dich auch, Crispin. Mencheres, ich bringe dich in dein Zimmer, um den Rest der Bescherung kümmern wir uns später.«
     
    Der Tod jagte mich. Unermüdlich verfolgte er mich durch die engen Straßen und schmalen Gassen, durch die ich rannte. Mit jedem meiner keuchenden Atemzüge schrie ich um Hilfe, wusste aber mit erschreckender Sicherheit, dass es kein Entrinnen gab.
    Die Straßen hatten etwas Vertrautes an sich, selbst in diesem verlassenen Zustand. Wo waren die Menschen? Warum half mir niemand? Und dann dieser Nebel … dieser verdammte Nebel. Er schien an meinen Füßen zu kleben, und ich stolperte über unsichtbare Hindernisse.
    »Hier drüben …«
    Ich kannte die Stimme. Ich jagte auf sie zu, verdoppelte meine Anstrengungen. Hinter mir fluchte der Tod leise, ließ nicht locker. Manchmal spürte ich, wie Krallen meinen Rücken zerkratzten,
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