Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
tatsächlich war.«
    Ein Ordonnanzoffizier näherte sich eilig, salutierte vor der Gruppe und übergab David eine Nachricht. Bevor er zu dem Mann etwas sagen konnte, entfernte sich dieser jedoch bereits wieder.
    David faltete verwirrt den Zettel auseinander. Als er die Worte las, bekam er das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Aschfahl blickte er auf.
    »Mein Gott!«
    »Was ist?«, hauchte Bates, erschüttert über die Reaktion Davids.
    David schluckte schwer. »Die Ruul haben auf breiter Front die Fortress-Linie angegriffen.« Er warf Dekruski einen schnellen Blick zu. »Mit Schwerpunkt auf Serena. Ohne die 9. Flotte waren die Verteidigungsstreitkräfte nicht stark genug, dem Angriff standzuhalten. Die Ruul haben die Orbitalverteidigung innerhalb eines Tages durchbrochen.«
    David sah von einem zum anderen. Jedem der Anwesenden war klar, was die nächsten Worte für sie alle bedeuteten.
    »Die Ruul sind auf der Oberfläche von Serena gelandet und haben einen Brückenkopf errichtet.«
        
     

Epilog
     
    Der Stripschuppen war eine der übelsten und heruntergekommensten Adressen auf den Philippinen. Im Rotlichtbezirk von Manila gelegen, traute sich nur her, wer besonders mutig war oder schlicht und ergreifend nichts mehr zu verlieren hatte.
    Auf kleinen Podesten und an Stangen tanzten junge Frauen und gaben ihre nahezu unbekleideten Körper den gierigen Blicken lichtscheuen Gesindels preis. Hin und wieder verschwand ein besonders zahlungskräftiger Kunde mit einem Mädchen in einem der hinteren Séparées, um es für sich tanzen zu lassen oder Dienste anderer Art in Anspruch zu nehmen.
    Das diffuse Licht der spärlichen Deckenbeleuchtung vermittelte den Eindruck von Diskretion, der natürlich nur eine Illusion war. Trotzdem rief die Atmosphäre den durchaus erwünschten Effekt hervor, hier alle Arten von kriminellen Geschäften zum Abschluss bringen zu können.
    In Vorkriegszeiten waren hier ab und zu Razzien durchgeführt worden, die die Unterwelt in diesem Teil der Erde zumindest gelegentlich ausdünnten. Diese Zeiten waren jedoch lange her und die Konzentration der bewaffneten Staatsmacht war ganz und gar auf das Gewinnen des Krieges gerichtet.
    Der Mann, der allein an einem der Tische saß, machte nach außen hin nicht den Eindruck, der örtlichen Unterwelt anzugehören. Sein Anzug war zu teuer, um als Kleinkrimineller durchzugehen, jedoch nicht so teuer, dass man ihn für einen verdeckten Ermittler der Polizei halten würde. Dieser Effekt war durchaus beabsichtigt. Es hielt ihm die Horden kleiner Banden und Verbrecher vom Leib, die sich darauf spezialisiert hatten, unachtsame Touristen und Besucher Manilas in den engen Gassen der Stadt zu überfallen, auszurauben und in ihrem eigenen Blut liegen zu lassen. Eines solchen Überfalls hätte sich dieser unscheinbar wirkende Mann durchaus erwehren können, jedoch wäre dies seiner eigentlichen Mission abträglich und eine unnötige Ablenkung gewesen.
    Einem wirklich aufmerksamen Beobachter wäre in der Tat aufgefallen, dass das Interesse des Mannes weder den leicht bekleideten Mädchen galt, die sich lasziv zum Takt der Musik bewegten, noch einem der vielfach möglichen illegalen Geschäfte, die hier getätigt wurden.
    Vielmehr beobachtete er einen anderen Mann, der sich an der Bar unterhielt. Immer wenn er einen Schluck aus seinem mit einem Schirmchen verzierten Cocktail trank, schielte er aus dem Augenwinkel zu diesem hinüber. Tatsächlich tat er nur so, als würde er trinken. Der Cocktail diente lediglich seiner Tarnung und erlaubte es ihm, das Ziel seines Interesses keinen Augenblick aus den Augen zu lassen.
    Die Gestalt des ehemaligen Botschafters Pommeroy hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem Menschen, der er einst gewesen war. Verschwunden war die adrette, gepflegte Erscheinung des Diplomaten und war von einer abgerissenen, unrasierten Karikatur seiner Selbst ersetzt worden.
    Der Mann, den man in Geheimdienstkreisen nur unter dem Namen Hektor kannte, verzog seine Lippen zu einer Fratze des Abscheus. Er brachte seine Gesichtszüge jedoch augenblicklich wieder unter Kontrolle. So etwas war kontraproduktiv und würde nur seine Mission erschweren.
    Zur Erde zu fliehen und sich dort zu verstecken, war wirklich, wirklich dumm gewesen. Hätte Pommeroy sich auf einer der anderen menschlichen Welten versteckt, wäre es ihm möglicherweise gelungen, sich geraume Zeit seinem Zugriff zu entziehen. Selbstredend wäre er nicht dauerhaft entkommen. Doch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher