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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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ruulanischen Schiffe und riss die Kreuzer in imposanten Feuerbällen auseinander.
    Die 5-Zoll-Batterien der Lydia setzten zweien der drei Rebellenschiffe ein Ende. Das dritte suchte sein Heil lieber in der Flucht, anstatt sich mit einem ausgewachsenen Schlachtträger anzulegen.
    Ivanov überflog plötzlich Daten auf seinem tragbaren Terminal. »Sir? Wir erhalten soeben seltsame Anzeigen von der Systemgrenze.«
    »Welcher Art?«, wisperte Vincent heiser. Das Brüllen von Befehlen den ganzen Tag hatte seiner Stimme die Kraft geraubt.
    »Irgendetwas geht da vor.«
    »Etwas genauer, wenn’s geht.«
    Ivanov zögerte, als weitere Daten eintrafen, doch schließlich sah er mit leuchtenden Augen auf. »Hyperraumereignisse. Eine Menge. IFF-Kennung bestätigt Ankunft verbündeter Einheiten. Die 9. Flotte. Sie ist endlich da.«
    Das wurde auch langsam Zeit.
    »Eine Verbindung zum Flaggschiff herstellen.«
      
    Die Brücke des ruulanischen Flaggschiffes glich einem Schlachtfeld. Der letzte Treffer aus den Meskalno-Batterien hatte die Panzerung aufgerissen und gleichermaßen Sklaven wie ruulanische Offiziere niedergemäht. Kerrelak erhob sich mit zitternden Beinen.
    Er tastete nach seiner Stirn. Als er die Krallen zurückzog, klebte Blut daran. Veral eilte herbei. Er presste den rechten Arm eng an den eigenen Körper. Die Hand war in unnatürlichem Winkel verdreht.
    »Herr? Terranische Einheiten sind im System. Viele. Wir müssen hier weg. Sofort!«
    »Nein!«, brüllte Kerrelak voller Wut. »NEIN! Die Asalti werden mir diesmal nicht entkommen.«
    »Wenn wir uns nicht zurückziehen, werden die Menschen uns vernichten. Das ist es nicht wert.«
    Kerrelak wirbelte herum. »Elender Feigling. Ich werde dich eigenhändig töten, wenn du nicht gehorchst.«
    Der Offizier musterte Kerrelak gelassen. »Wir müssen uns zurückziehen«, betonte er erneut. »Und genau das werde ich befehlen. Euer Plan war erfolgreich. Das muss euch für den Augenblick genügen. Es wird andere Tage und andere Schlachten geben. Ihr könnt mich meinetwegen hinrichten, doch die Verantwortung meinem Schiff und meiner Besatzung gegenüber zwingt mich dazu, das Gefecht jetzt abzubrechen.«
    Kerrelak funkelte den Mann einen Augenblick lang an, schließlich senkte er den Blick.
    »Und was noch?«
    »Wir rufen auch die Schiffe zurück, die MacAllister angreifen. Mit viel Glück können wir den terranischen Schiffen ausweichen und in den Hyperraum entkommen, bevor es ihnen gelingt, uns abzufangen.«
    »Einverstanden«, gab Kerrelak sich geschlagen.
    »Was soll mit unseren menschlichen Verbündeten geschehen?«
    Kerrelak schnaubte verächtlich. »Mit den sogenannten Kindern der Zukunft? Überlass sie der Gnade der Menschen. Sie haben ihren Zweck erfüllt. Wir brauchen sie nicht länger.«
      
    »Die ruulanische Flotte bricht den Kampf auf breiter Front ab«, rief Ivanov triumphierend aus. Tatsächlich zogen sich sämtliche ruulanischen Einheiten aus dem Gefecht zurück. Sie nahmen einen Kurs, der sie in einer elliptischen Bahn um die Sonne führen würde. Falls ihnen das Glück hold war, würden sie damit der 9. Flotte sogar entkommen. Der Rückzug der Ruul erfolgte sehr zur Überraschung der etwa dreißig Rebellenschiffe, die zurückblieben und sich plötzlich allein im Gefecht mit einer Reihe Kriegsschiffe wiederfanden, die für deren Verrat auch nicht das kleinste bisschen Verständnis aufbrachten.
    Eines wunderte Vincent trotzdem. Warum zogen sich die Ruul fluchtartig zurück? Am Rande des Systems standen immer noch Hunderte von Schiffen. Die Schlacht konnte sich durchaus noch einige Zeit hinziehen.
    Auf seinem taktischen Hologramm beobachtete Vincent, wie die 9. Flotte sich formierte und Fahrt aufnahm.
    »Verbindung zum Flaggschiff steht, Commodore.«
    Das Hologramm eines adretten Vizeadmirals baute sich auf. Der Mann war in den Fünfzigern und trug einen sorgsam kultivierten Oberlippen- und Kinnbart zur Schau.
    »Hier spricht Vizeadmiral Dekruski an Bord des Schlachtschiffes Dragon . Mit wem spreche ich?«
    »Commodore Vincent DiCarlo an Bord des Schlachtträgers Lydia . Ich bin verdammt froh, dass Sie da sind, Admiral.«
    Das Abbild des Admirals nickte ihm freundlich zu. »Also, Commodore, wo ist die ruulanische Flotte, die wir bekämpfen sollen? Meine Schiffe orten lediglich zwei Dutzend Slug-Schiffe, die aus dem System fliehen.«
    Vincent warf einen schnellen Blick auf die taktische Anzeige. »Admiral? Ich verstehe nicht. Sie müssten sie eigentlich schon
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