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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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versammelt.
    Rachel hatte noch nie zuvor eine so abgerissen aussehende Streitmacht gesehen. Keiner war ohne Blessuren davongekommen. Trotzdem wirkten sie zu allem entschlossen und waren bereit, das Gebäude mit ihrem Leben zu verteidigen.
    »Alles hört auf mein Kommando!«, brüllte Kevley, damit alle ihn verstehen konnten. »Erst auf mein Signal das Feuer eröffnen.«
    Die Rebellen hatten sich neu formiert und rückten in Reihen zu je hundert Mann vor, die Formation war fünf Reihen tief. Ein ganzes Bataillon. Das war wirklich das Ende. Im Hintergrund, in der Nähe des Eingangstores, bemerkte Rachel eine wild gestikulierende Gestalt. MacCord, der seine Streitmacht dirigierte. Sein nahender Sieg machte ihn wohl mutig und er wagte sich aus dem Schutz seiner eigenen Barrikaden.
    Die Rebellen erweckten den Anschein von Disziplin und Organisation, doch auf den zweiten Blick war ersichtlich, was sie wirklich waren. Ein Haufen undisziplinierter Raufbolde. Einzelne Schützen aus ihren Reihen eröffneten das Feuer. Projektile und Energieentladungen schlugen in Fenster- und Türrahmen ein. Die Verteidiger duckten sich hinter die Barrikade. Zwei Milizionäre und ein TKA-Soldat gingen blutüberströmt zu Boden.
    Immer mehr Rebellen eröffneten das Feuer, in der Hoffnung, die Verteidiger in Deckung zu zwingen. Rachel warf Kevley immer wieder unschlüssige Blicke zu. Der Marine verharrte jedoch regungslos. Er wartete, bis die erste Reihe der Rebellen nur noch knappe dreißig Meter von der Veranda entfernt waren. Erst dann gab er den erlösenden Befehl.
    »Feuer!«
    Die Verteidiger erhoben sich wie ein Mann und brachten in fließender Bewegung ihre Waffen in Anschlag. Rachel zog den Abzug bis zum Anschlag durch. Die Reihe der Verteidiger entließ einen Hagel aus Energie und Projektilen gegen den nahenden Feind.
    Die erste Reihe der Angreifer ging nahezu zeitgleich zu Boden. Die zweite Reihe folgte praktisch ohne spürbare Verzögerung. Rachel verschoss Salve um Salve. Ebenso Fitzgerald neben ihr. Vom Ausmaß der Gewalt waren die Rebellen für einen Augenblick wie paralysiert. Zu geschockt, um effektiv zu handeln. Doch es kam der unvermeidliche Augenblick, in dem die Angreifer den Schock abschüttelten und zum Gegenschlag ausholten.
    Entlang der gesamten Verteidigungslinie sanken Milizionäre und TKA-Soldaten gleichermaßen zu Boden. Kevley wurde von einem Laserstrahl am Kopf getroffen.
    Der Marine ging ohne einen Laut zu Boden und blieb mit rauchenden Verbrennungen liegen.
    Doch Rachel blieb keine Zeit zu trauern. Wie eine Maschine feuerte sie Salve um Salve auf einen Gegner, der sich weigerte zurückzuweichen. Sie traute sich nicht, sich umzusehen, um zu überprüfen, wie viele ihrer Kampfgefährten noch am Leben waren.
    Lediglich der tröstlichen Gegenwart von Fitz war sie sich die ganze Zeit über bewusst.
    Die Angriffsreihen der Rebellen waren nur noch wenige Meter von der Veranda entfernt. Die Salven der Verteidiger erfolgten längst nicht mehr so lückenlos wie noch zu Anfang des Gefechts. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der erste Rebellensoldat seinen Fuß auf die Veranda setzen würde. Rachel konnte deren Vorfreude über den nahen Sieg beinahe körperlich spüren.
    Ein Schaudern durchlief die Reihen der Rebellen. Die Soldaten vor der Veranda warfen sich gegenseitig unsichere Blicke zu. Rachel begriff zuerst nicht, was da vor sich ging. Und plötzlich, ohne dass es einen Grund dafür gab, zogen sich die Rebellen zurück. Sie flohen geradezu. Einige warfen sogar ihre Waffen weg, um schneller rennen zu können. MacCord gestikulierte wild und bemühte sich nach Kräften, seine Truppen aufzuhalten, doch es hörte niemand mehr auf ihn.
    »Was ist denn jetzt los?«, fragte Rachel verblüfft. »Sie hatten uns doch schon.«
    Fitz stieg vorsichtig über die Reste der Barrikade und trat hinaus auf die Veranda. Er stutzte und hob den Kopf, als würde er auf etwas lauschen, das nur er hören konnte. Schließlich drehte er sich mit einem breiten Lächeln im Gesicht um.
    »Komm her, schnell«, forderte er Rachel auf. »Das musst du dir einfach ansehen.«
    Rachel eilte zu ihm. Noch bevor sie ihn erreicht hatte, nahmen ihre Ohren ein Summen wahr. Es durchdrang die Luft auf eine unterschwellige Art, die sie bis hinab in ihre Zehenspitzen fühlte. Es klang, als würde ein riesiger Bienenschwarm über sie hinwegfliegen.
    Sobald sie Fitz erreichte, blickte sie ungeduldig zum Himmel. Der Vergleich mit dem Bienenschwarm erwies sich als gar
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