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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis
Autoren: Stefan Burban
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hätten es wunderschöne in blau und grün gehaltene paradiesische Planeten sein sollen. Was man eben erwartete, wenn die dominante Spezies sich aus Meeresbewohnern entwickelt hatte.
    Fletcher beugte sich sprachlos auf ihrem Kommandosessel nach vorn.
    »Sensorabtastung. Nur passiv.«
    Die Abtastung dauerte nur wenige Sekunden. Commander Reginald Johnston, ihr XO, überspielte die Daten sofort nach Erhalt auf ihre Station. Sie überflog sie zunächst und las sie dann noch einmal ganz langsam Zeile für Zeile durch. In der Hoffnung, dass sie etwas übersehen hatte, das ihr beim ersten Mal entgangen war. Dem war aber leider nicht so.
    Die beiden Planeten des Systems, die sie mit den passiven Sensoren erreichen konnte, schienen tot zu sein. Was einstmals von Wiesen und blühenden Wäldern bedeckt gewesen war, war nun verdorrt, verbrannt und eingeäschert. Die Atmosphäre war durch Rußpartikel und Staub verunreinigt. Es schien, als wären die Welten der Asalti von einer gewaltigen Smogschicht eingeschlossen. Die Städte waren nicht mehr zu orten. Entweder hatte sie jemand oder etwas von der Oberfläche des Planeten getilgt oder die Sensoren waren nicht in der Lage, sie durch die verschmutzte Atmosphäre hindurch zu orten.
    Die Daten, die sie mit einer passiven Abtastung erhalten konnte, waren beileibe nicht lückenlos. Durchaus möglich, dass es noch bewohnbare Flecken im System gab. Aber ihr derzeitiger Eindruck der Lage war alles andere als positiv.
    »Captain«, sagte Johnston. »Achten sie auf das kleine Asteroidenfeld zwischen dem dritten und vierten Planeten.«
    Sie folgte sofort dem Hinweis ihres XO und erkannte auch auf den ersten Blick, was er ihr damit sagen wollte. Nicht alle Trümmerstücke dort waren aus Felsen und Mineralien. Einige waren aus Metall.
    »Das sieht nicht gut aus«, murmelte sie.
    »Ein Schiffsfriedhof?«, mutmaßte Johnston.
    Sie schüttelte vehement den Kopf. »Sieht mir eher nach den Überresten eines Gefechts aus.«
    »Die Asalti wurden also tatsächlich angegriffen.«
    »Zumindest deutet alles darauf hin.« Sie wandte sich ihrem ComOffizier zu. »Werden wir angefunkt oder gibt es sonst Hinweise auf Bewegungen im Äther.«
    Der Mann lauschte, las mehrmals seine Anzeigen ab und schüttelte dann den Kopf.
    »Das gefällt mir nicht. Haben wir Objekte auf den Schirmen? Irgendwelche? Satelliten? Schiffe? Sonden?«
    »Negativ, Skipper.«
    »Sollen wir die Mission abbrechen?«, wagte ihr XO zu fragen.
    »Wir sind hier, um Antworten zu kriegen, und nicht, um den Schwanz einzuziehen und abzuhauen. Navigator. Volle Kraft voraus. Das Ziel ist der dritte Planet. Wenn wir uns auf tausend Meilen genähert haben, geben Sie mir Bescheid.«
    »Aye-aye, Skipper. Wir dringen jetzt in das Schwerkraftfeld des Systems ein.«
     
    An Bord des GLT hatte Team Panther über eine Direktverbindung jedes Wort verfolgt, das auf der Brücke gesprochen wurde. Scott stimmte mit Fletcher überein, dass die Situation überaus gefährlich war. Aber die Mission musste fortgesetzt werden. Noch waren sie auf nichts gestoßen, das einen Abbruch rechtfertigte.
    Die nächsten vierzig Minuten verbrachte jeder anders, um auf seine Art mit dem Stress und der Anspannung umzugehen. Scott lauschte weiterhin den gedämpften Geräuschen und kurzen Gesprächen auf der Brücke. Laura leistete ihm Gesellschaft und legte dabei unbemerkt eine Hand auf seinen Oberschenkel.
    Justin, Matt und Norman spielten Karten, wobei keiner so recht zu wissen schien, was für ein Spiel sie eigentlich spielten oder wie genau die Regeln waren. Cameron reinigte seine Waffe. Was unnötig war, da sie vor Sauberkeit funkelte. Es war lediglich ein Ritual, das auszuüben er sich vor jeder Mission angeeignet hatte.
    Nancy überprüfte vorsorglich die Vorräte ihres Erste-Hilfe-Koffers. Peter versuchte, sich noch ein paar Minuten aufs Ohr zu hauen, was an und für sich keine schlechte Idee war. Man wusste nie, wann sich die nächste Gelegenheit bot. Wären da nicht die drei Scherzkekse gewesen, die, anstatt Karten zu spielen, sich einen Scherz daraus machten, Peter immer genau dann wieder aufzuwecken, wenn er gerade am Weg dösen war. Esteban zuguterletzt machte sich mit den Kontrollen seines noch ungewohnten Fluggeräts vertraut.
    »Hört endlich auf mit dem Quatsch«, fuhr Peter seine drei feixenden Kameraden plötzlich an, die sich ausschütteten vor Lachen. »Ich …«
    »Ruhe«, befahl Scott lautstark und sofort kamen alle Gespräche zum Erliegen. »Es tut sich
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