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Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari

Titel: Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari
Autoren: Patricia Mennen
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ich...«
    Doch Jella kam einfach auf ihn zu und legte ihren Zeigefinger auf seinen Mund.
    »Psst«, flüsterte sie. »Nicht reden!«

Nachwort

    Afrika ist ein Kontinent voller Widersprüche und Kontraste. Schwer gebeutelt von den Zeiten der Kolonialisierung kämpft es heute mit den tückischen Folgen der Globalisierung um seine Unabhängigkeit und Identität. Einige wenige Stämme wie die halb nomadisierenden Himba im Kaokoveld und einige Buschmanngruppen in der Kalahari haben sich wieder auf die Traditionen ihrer Ahnen besonnen. Sie leben das Leben ihrer Vorväter und verzichten bewusst auf die vermeintlichen Vorzüge der sogenannten Zivilisation. Überall auf der Welt gibt es Menschen, die sich für diese indigenen Völker einsetzen. Sie schaffen die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben. Vor einigen Jahren hatte ich die Gelegenheit, eine Zeit lang bei den Buschmännern in der Kalahari zu leben. Ich war mit den Frauen beim Feldkostsammeln, grub Wurzeln aus und lernte, mich mit einer Mongononuss zu waschen. Den Männern durfte ich beim Fallenstellen zusehen. Wenn die Mittagshitze unerbittlich auf die Kalahari brannte, saßen wir im Schatten eines Mankettibaums, wo die Frauen und Kinder Schmuck herstellten, während die Männer aus der Sisalpflanze Schnüre flochten. Vor der rasch einsetzenden Dunkelheit fand sich Zeit für Spiele, und abends lauschte ich den Erzählungen an den Lagerfeuern. Ohne Gao von den Joansi-Buschmännern, der mir vieles über seine Leute erzählt und übersetzt hat, wäre mir das meiste verborgen geblieben. Ich danke ihm und seinen Leuten für ihre Gastfreundschaft. Ich werde wiederkommen!
    Die Geschichte von Jella und ihrer Familie ist frei erfunden, die
historischen Umstände, das Leben in der Kaiserzeit in Berlin, in der Kolonie Deutsch-Südwest - dem heutigen Namibia - und bei den Buschmännern entsprechen in etwa den Tatsachen. Der berühmte Maler, Karikaturist und Fotograf Heinrich Zille war bekannt dafür, dass er sich um die armen Menschen in seinem Kiez kümmerte. Er schien mir der ideale väterliche Begleiter für Jella - ebenso wie Professor Robert Koch, der nicht nur ein herausragender Wissenschaftler und Mediziner seiner Zeit war, sondern auch eine Frau hatte, die ihn bei seinen Forschungen unterstützte. Warum hätte er Jella nicht ein wenig unter die Arme greifen sollen?
    Dieses Buch ist das Produkt vieler Eindrücke, Recherchen und Erfahrungen, aber es wäre mit Sicherheit nicht ohne die Unterstützung einiger lieber Menschen entstanden. Als Erstes möchte ich Bastian Schlück, meinem rührigen Agenten, danken - für seinen Zuspruch und seine Kritik! Vielen Dank auch an meine Lektorin Nicola Bartels, die so positiv an mich glaubt. Der historische Stadtführer Michael Bocklau führte mich kenntnisreich und fundiert durch das Berlin um 1900. Mit ihm war ich auf Heinrich Zilles Spuren und konnte mir ein umfassendes Bild über die damalige Kaiserstadt machen. Rainer Weckwerth, ein lieber Freund und Kollege, war mir nicht nur ein scharfer Kritiker, sondern sorgte auch dafür, dass ich immer am Ball blieb. Ein weiterer Dank gilt den Mitgliedern des Clubs der Fetten Dichter. Ohne die vielen Steaks und launigen Gespräche... Ihr wisst schon, was ich meine! Dank auch an Bruni Thiemeyer für ihre klugen Ratschläge.
    Und dann ist da last but not least meine Familie. Ich danke meinem Mann, der mich liebevoll jeden Tag mit Kaffee versorgt hat und geduldig meinen Ideen lauscht und mich oft auf meinen Reisen begleitet. Dank auch meiner älteren Tochter, die meine Texte immer als Erste zu lesen bekommt und unverblümt ihre Meinung dazu kundtut.

Sachworterklärungen

    Biltong : Trockenfleisch vom Rind, Geflügel oder Wild. Das rohe Fleisch wird in Faserrichtung ca. 2 cm dick in Streifen geschnitten, gewürzt und mehrere Tage bei guter Belüftung hängend luftgetrocknet.
     
    Buschmänner : nomadisch lebendes Jäger- und Sammlervolk im südlichen Afrika. Sie gelten als Urbevölkerung dieser Gegend. Ab dem 15. Jahrhundert wurden sie von Bantu-sprechenden Gruppen immer weiter in unwirtliche Gegenden abgedrängt. Malereien der Buschmänner bezeugen, dass sie schon vor 25000 Jahren dort lebten.
     
    Damarra : eigentlich Bergdamarra. Sehr dunkelhäutiges Volk, das zwischen der Randzone der Namib und dem Kaokoland lebt.
     
    Gauab : schalkhafter Geist im Glauben der Buschmänner. Er spielt Menschen oft bösartige Streiche, überbringt Krankheiten und stiehlt ihren Atem.
     
    Herero : ein
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