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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen
Autoren: Sharon Page
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sagte Marcus. „Sie hat abgelehnt.“
    „Weil ich dafür gesorgt habe, dass Venetia nicht mehr in die Kreise gehört, in denen Sie sich bewegen.“ Ihre Mutter schlug sich mit der Hand gegen die Brust. „Weil sie ein uneheliches Kind ist. Was meine Schuld ist. Weil sie Rodessons Tochter ist, woran ich ebenfalls schuld bin.“
    Impulsiv lief Venetia zu ihrer Mutter. „Es ist nicht deine Schuld.“ Sie sah ihren Vater an. Die Krankheit hatte ihn stark verändert. Er sah älter aus, ernüchtert, aber dennoch immer noch attraktiv.
    „Du hast recht, Mädchen“, sagte Rodesson. „Es war alles mein Fehler.“
    „Machst du dem Earl Vorwürfe, weil er dir die Unschuld genommen hat?“
    Bei Olivias direkter Frage zuckte Venetia zusammen. „Nein“, erwiderte sie. „Ich habe diese Entscheidung getroffen.“
    Ihre Mutter berührte ihre Wange, in ihren Augen lag Wehmut. „Wenn ich meine Pflicht getan und meinem Vater gehorcht hätte, hätte ich einen gichtkranken, alten Mann geheiratet. Dann hätte ich dich nicht, Venetia, und auch nicht deine Schwestern. Ich hätte dich nach deiner Geburt nicht lächelnd im Arm gehalten und gefühlt, wie deine kleinen Finger meinen Finger festhielten. Ich hätte nicht erleben können, wie du und Maryanne und Grace zu Frauen heranwuchsen. Ich war ungestüm und romantisch, aber ich war nie unglücklich, dass ich euch Mädchen hatte. Ich war nie unglücklich, dass ich den Mann hatte, den ich liebte, auch wenn ich nur so kurze Zeit mit ihm verbringen konnte. Aber ich bin unglücklich, dass ich dein Leben zerstört …“
    „Verdammt noch mal, ich bin derjenige, der an allem schuld ist!“ Rodesson warf die Decken zurück und sprang aus dem Bett. „Ich habe einen Fehler gemacht, Olivia. Ich dachte, du würdest mit mir unglücklich sein. Ich habe mein ganzes Leben mit dem Versuch verbracht, zu vergessen, wie unglücklich ich ohne dich gewesen bin. Die gestohlene Zeit mit dir, deine kurzen Besuche, erinnerten mich nur immer wieder daran, wie sehr ich dich liebe, und was für ein Dummkopf ich gewesen war. Ich will die Dinge jetzt in Ordnung bringen und dich und deine Töchter zu ehrbaren Frauen machen.“
    Venetia starrte auf die ausgestreckte Hand ihres Vaters hinunter.
    „Sag ihr die Wahrheit, Olivia“, drängte Rodesson. „Sie muss wissen, dass du ihr Talent und ihren Mut bewunderst. Ich bin noch nie einer Frau begegnet, die so stark ist wie meine liebe Venetia.“
    Sie hatte immer geglaubt, dass ihre Mutter sich für sie schämte.
    Ihre Mutter umarmte sie fest. „Venetia, ich liebe dich von Herzen. Und es tut mir so leid, dass ich versucht habe, dir das zu nehmen, was dich am allermeisten zu der macht, die du bist.“
    Umschlungen vom Arm ihrer Mutter, umhüllt von ihrem Lavendelduft, verstand Venetia plötzlich. Ihre Mutter hatte nur versucht, sie zu ändern, weil sie sich schuldig fühlte. Ihre Mutter hatte viele Jahre gelitten, weil sie ihrem Herzen gefolgt war. All diesen Kummer hatte Olivia nicht verdient.
    Venetia schlang die Arme um Olivia und ließ sich in die mütterliche Umarmung fallen. Sie sah Marcus an. In seinen Augen stand strahlende Freude. Er freute sich für sie.
    Sie fühlte, wie ihr Vater ihre Hand tätschelte. „Ich wollte mich als wilden, leidenschaftlichen Künstler sehen“, sagte er. „Ich fürchtete, mich an die gesellschaftlichen Regeln anzupassen, würde mein Talent ersticken. Ich war ein jugendlicher Dummkopf. Eine Bibliothek voller Bücher wärmt nicht das Herz und erfüllt nicht die Seele. Nur Liebe tut das. Sie, Trent, sind ein Dummkopf, wenn sie meine Venetia nicht lieben.“
    Venetia blieb fast das Herz stehen.
    „Ich ziehe es vor zu denken“, erwiderte Marcus langsam, „dass ich kein Dummkopf bin.“
    Marcus sagte ihr nie direkt, dass er sie liebte, aber einen wunderbaren Monat lang trafen sie sich heimlich, und Venetia lernte die Freuden kennen, die London zu bieten hatte. Sie fuhren im Mondschein nach Richmond, um den Park zu besuchen, und sie ritt Marcus unter dem Nachthimmel. Er mietete ein Boot auf der Themse, und sie lagen nackt unter einer Decke, tranken Champagner und sahen zu, wie die Sterne über ihnen dahinglitten. Er gab ihr in der Morgendämmerung Reitstunden im Hyde Park und bewies, dass eine Frau auf einem Hengst rittlings auf dem Schwanz ihres Liebhabers sitzen konnte. In Vauxhall gelang ihnen ein gleichzeitiger Orgasmus, während über ihnen das Feuerwerk den Himmel bunt bemalte.
    Sie hatte keine Zeit zu malen, aber sie
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