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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig
Autoren: Alexandra Bauer
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Regenbogenkönig von mir will“, versprach Buliko. Er sah Asdias tief in die Augen. „Du weißt, dass ich mein Wort niemals breche. In spätestens einem Monat werde ich zurück sein.“
    Asdias nickte traurig. „Das wird ein schrecklicher Monat für mich werden.“
    „Nun macht euch auf den Weg“, forderte der Wächter die Zentauren auf . „Ihr kennt doch den Weg?“
    Sjök und Zeidor warfen dem Wächter einen empörten Blick zu. Jedes Kind im Regenbogenreich kannte schließlich den Weg zum Regenbogenschloss. Der größte Regenbogen des Reiches, der sich von einem zum anderen Ende des Landes erstreckt, weist dort hin. Wenn man an der Mitte des Bogens anlangt, liegt darunter das Regenbogenschloss. Von jedem Punkt des Landes kann man diesen Regenbogen sehen, selbst im Dorf Daras.
    „Was soll diese Frage? Haltet Ihr uns für Tore?“, verlangte Sjök zu wissen.
    „Nein, selbstverständlich nicht. Verzeiht“, bat der Wächter.
    „Schon gut“, antwortete Sjök.
    Der Wächter verwies abermals darauf, dass sie keine Sekunde verlieren durften, und so eilten die Zentauren davon – dem größten aller Regenbogen folgend.

Das Regenbogenschloss / Der Auftrag
     
     
    Die Tage der Reise vergingen wie im Flug. Am elften Tag zählte der Weg zum Regenbogenschloss nur noch wenige Stunden. Beflügelt von dieser Tatsache ritten sie fröhlich in die Nacht hinein, ohne eine Pause einzulegen.
    Heute war Neumond und die Regenbögen nutzten ihre Chance, um sich des Himmels anzunehmen und ihre bunten Farben an das Firmament zu werfen. Obwohl ihre Leuchtkraft nachgelassen hatte, entdeckten Buliko, Zeidor, Sjök und der Wächter die Türme des Regenbogenschlosses umgeben von einem Mantel aus schillerndem Licht, der das zauberhafte Gebäude noch geheimnisvoller und mächtiger erscheinen ließ.
    Buliko quiekte erfreut, Zeidor und Sjök nickten zufrieden und der Wächter huldigte mehrmals der Schnelligkeit der beiden Zentauren.
     
    Im Morgengrauen hatten die Reisenden den Fuß des Schlosses erreicht. Hier verweilten sie einige Minuten. Das Schloss funkelte und glitzerte in einem zartgoldenen Licht, als habe man es in feinsten Sternenstaub getaucht. Buliko fühlte etwas, das er noch nie zuvor gefühlt hatte. Es war ihm, als strömte alles Glück der Welt aus diesem Schloss in die Ferne hinaus und gleite auf seinem Weg erst durch seinen Körper, bevor es weiterzog. Eine nie gekannte Ruhe erfüllte ihn und nie gedachte Gedanken bereicherten seinen Geist. Als der kleine Schnuffel endlich wieder wagte zu atmen, trug er nur das eine Wort in seinem Herzen: LIEBE.
    „Können wir weiter?“ , fragte der Wächter mit sanfter Stimme. Er schien die Gefühle der beiden Zentauren und des Schnuffels gut zu verstehen.
    Sjök nickte und auch seine beiden Weggefährten waren einverstanden. Wie auf Kommando tat sich das große Tor vor ihnen auf. Der Wächter stieg von Sjöks Rücken und ging hindurch. Die Zentauren zögerten; auf ein Handzeichen des Wächters traten aber auch sie ein. Wie von Geisterhand schloss sich das Tor hinter ihnen.
    Der Wächter hob Buliko von Zeidors Rücken. „Geht und erfrischt euch“, sprach er zu den Zentauren, „alle Türen des Schlosses werden euch offen stehen.“
    Mit diesen Worten nahm er Buliko an der Hand und bat ihn mitzukommen. Buliko verharrte jedoch und starrte fasziniert auf den Boden. Alles in diesem Schloss war aus feinstem Porzellan. „Wo führst du mich hin?“ , fragte Buliko endlich.
    „Zu Lara. Von ihr wirst du alles Weitere erfahren“, erklärte der Wächter. Er machte an einer langen Treppe, die geradewegs an der Außenmauer eines Turmes entlangführte , Halt und schickte Buliko hinauf.
    Buliko folgte ihr, bis er auf einen kleinen Balkon gelangte. Der Ausblick, der sich dem kleinen Schnuffel bot, überwältigte ihn und ließ ihn für einige Sekunden alles andere vergessen. Ein unendlich weites Meer aus Wolken erstreckte sich vor ihm, über das schillernd unzählbare Regenbogen zogen . Manche waren so klein, dass sie gerade über die nur als winzige Punkte erkennbaren Dörfer reichten. Andere waren so mächtig, dass man ihr Ende nicht mehr erblicken konnte und sie irgendwo hinter dem Horizont verschwanden.
    Von der Aussicht gefangen, hatte Buliko gar nicht bemerkt, dass sich noch jemand auf dem Balkon befand. Eine Frau mit langen weißen Haaren lächelte ihn an. Ihre Augen waren so blau wie der Himmel. Ihr langes , weites Gewand leuchtete in allen Regenbogenfarben. Obwohl sie unendlich alt zu
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