Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
mein Eindringen. Kein Mann habe hier Zutritt, und schon gar kein gewöhnlicher Swod in einer grünen Tunika.
    Im Schein der Öllampen begann ich zu suchen und kippte Sofas um, für den Fall, daß man Saffi in einen Teppich gerollt und dort versteckt hatte. Immer tiefer drang ich in die Quartiere vor. Nun war nur noch ein Xaffer hinter mir her, was bedeutete, daß der andere losgezogen war, um Hilfe zu holen.
    In einer ansonsten kahlen Wand entdeckte ich eine geschlossene Lenkholztür, die von einem großen Riegel versperrt wurde. Ein Stück weiter klaffte eine Tür mit einem seltsamen grünblauen Muster halb offen, und ich hörte ein Mädchen singen. Es hätte mich nicht überrascht, wenn Saffi dieses Lied angestimmt hätte, denn Numinmädchen lassen sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen.
    Zwischen den beiden Türen standen zwei Wächter. Offensichtlich bewachten sie diesen inneren Durchgang. Der Xaffer hinter mir rief schrill: »Wenn du zu den inneren Wächtern willst, hättest du die richtige Tür benutzen sollen!« Ich ignorierte ihn und sah mir die beiden Wächter an.
    Es handelte sich um Pachaks. Wie Sie wissen, sind Pachaks nicht nur ausgezeichnete Kämpfer, sondern gelten auch als ungemein loyal. Es ist vernünftig, sie auf einen Posten zu stellen, wo zuverlässige Männer gebraucht werden. Diese beiden waren bemerkenswert groß für ihre Rasse; ihre runden Bronzehelme reichten mir bis ans Kinn. Sie hatten beide eine ungeheuer breite Brust, und ihre klaren blauen Augen, die umsichtige Art, wie sie die Waffen handhabten, und die wachsame Art und Weise, in der sie ihre mit Klingen bewehrten Schwänze drohend über die Schultern hoben – dies alles sprach Bände. Durch diese Tür kam niemand, der nicht ein Recht dazu hatte.
    »Ich suche Jiktar Nath ti Coyton, Deldars«, sagte ich.
    »Wir kennen keinen Jiktar Nath ti Coyton«, erwiderte der eine. »Am besten wartest du hier, wir rufen den Hikdar.«
    Das entsprach den Vorschriften.
    Der Pachak bewegte eine Hand, und im nächsten Augenblick lag ein Thraxter darin. Er wandte den Kopf. »Pragen, geh und erkundige dich beim Hikdar nach diesem Swod. Ich halte den Mann hier solange fest.«
    »Sofort, Apgarl.« Der zweite Pachak hob den Riegel, der die Lenkholztür versperrte, und trat hinaus. Die beiden wußten, was zu tun war.
    »Hör mal, Deldar«, sagte ich und versuchte einen ruhigen Ton anzuschlagen. »Auch ich habe meine Pflichten. Ihr macht unnötig Aufhebens von der Sache.«
    »Keine Bewegung!«
    »Aber ...«
    »Wächter haben in den Quartieren der Mädchen nichts zu suchen, schon gar nicht, wenn sie die Klinge in der Hand tragen. Rühr dich nicht vom Fleck!«
    Ich seufzte. Mir blieb keine andere Wahl.
    Saffi mußte sich hinter der blaugrün verzierten Tür befinden. Ob sie nun sang oder nicht, sie mußte dort sein. Es würde Zeit kosten, sie herauszuholen; bis dahin konnte der andere Pachak mit seinem Hikdar zurück sein.
    Ich tötete den Pachak nicht. Ich stürmte los, duckte mich unter seinem vorschnellenden Schwanz hindurch, stieß seinen Thraxter zur Seite und packte seine Kehle – woraufhin seine beiden linken Arme wie Kolben vorstießen, mir den Schild in die Rippen knallten und mich zurücktrieben. Ich landete auf der verletzten linken Schulter. Unerträglicher Schmerz durchzuckte mich, doch ich konnte nichts anderes tun, als mich verzweifelt zur Seite rollen zu lassen, da der Klingenschwanz bereits von neuem niedersauste. Ich bemerkte, daß der Pachak die Breitseite der Klinge benutzte, mich also nur bewußtlos schlagen wollte. Ich rappelte mich mühsam wieder auf, und diesmal traf mein Thraxter klirrend auf seine Klinge. Der Schwanz wurde zum nächsten Schlag zurückgezogen. Ich drückte sein Schwert nach unten und hielt mich bereit, dem Hieb auszuweichen.
    »Onker!« sagte der Pachak. Der Schwanz kam nicht etwa über die Schulter, wie ich es erwartet hatte, sondern blitzte plötzlich zwischen seinen Knien auf. Die lange tödliche Klinge raste wie ein Wurfspieß direkt auf mich zu.
    In seinen Augen stand ein mitleidiger Ausdruck, als ich die Beine auseinandernahm. Die gefährliche Klinge sauste dazwischen hindurch. Ich zog die Knie zusammen, klemmte seinen Schwanz ein und richtete mich auf. Überrascht riß er die Augen auf. Ich machte die Beine gerade, meine Knie zuckten vier Zoll zurück, genug, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen; zugleich hieb mein Thraxter seine Klinge zur Seite, und aus derselben Bewegung heraus drehte ich die Waffe um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher