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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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und versetzte ihm mit dem Griff einen Schlag gegen das Kinn. Er keuchte, doch er verlor das Bewußtsein nicht; ich mußte noch zweimal zuschlagen, ehe er in die Knie ging.
    Sein Schwanz sank zu Boden, als er auf die Seite rollte; die gefährliche Klinge scharrte nutzlos über den Boden. Ich trat zurück und salutierte ihn mit dem Schwert.
    Plötzlich ertönte hinter mir eine leise, melodische Stimme. »Du gibst ihm das Jikai, Amak Hamun?«
    Ich fuhr herum.
    Saffi stand an der Tür. Ihr herrlicher Körper war nackt, ihr wunderbares goldenes Haar lag wie eine leuchtende Korona um ihre goldenen Schultern.
    »Wir müssen fort von hier, Saffi.«
    »Ich bin froh, daß du es bist, der mich befreien will, Hamun. Lebt mein Vater noch?«
    »Ja.«
    Sie seufzte leise. Dann ging sie zu dem gefallenen Pachak und nahm ihm den Thraxter ab. Offenbar verstand sie mit der Waffe umzugehen. Mit der Klinge durchtrennte sie den Verschluß seines grünen Capes und warf es sich um die Schultern. Gemeinsam näherten wir uns der offenen Lenkholztür.
    Mit schnellen Schritten gingen wir durch den gekrümmten Korridor. Für mißtrauische Augen war ich ein Wächter, der eine Gefangene transportieren mußte; hätte sich jemand zu eingehend für uns interessiert, wäre er mit sechs Zoll blankem Stahl zufriedengestellt worden.
    Das Löwenmädchen schritt gelassen aus. Ihr Gesicht offenbarte das Lebensgefühl, das ihrer Rasse eigen ist.
    »Du mußt niedergeschlagen aussehen, Saffi. Wenn dir das nicht gelingt, muß ich nachhelfen.«
    »Versuchen kannst du es!« rief sie.
    Ich sah sie an. Gehorsam senkte sie den Blick. Sie versteckte den Thraxter unter dem grünen Umhang, und ich sah, daß sie die rechte Faust ballte. Doch gleich darauf zeigte ihr Gesicht einen traurigen Ausdruck, und sie ließ den Kopf hängen, wie es sich für eine Sklavin gehörte.
    Wir brauchten einige Zeit, bis wir uns in dem Gewirr der Gänge zurechtfanden. Was uns dabei widerfuhr ... wenn ich nüchtern und ohne Ausschmückung davon berichte, muß es sich unglaublich anhören. Dabei weiß ich keine andere Möglichkeit, meine Abenteuer zu schildern – wie diese Bänder zeigen. Ich hatte keinen Zweifel daran, daß die Herren der Sterne oder die Savanti unmittelbar mit meinen Abenteuern zu tun hatten. Ihre Motive kannte ich nicht, doch die Folgen stehen mir klar vor Augen. – Als wir aus einem kleinen Korridor in eine große gepflasterte Höhle kamen, die hell erleuchtet und voller hin- und hereilender Kreger war, entdeckte ich auf einer Seite eine kleine, halb geschlossene Tür. Ich blieb stehen. Weiter vorn näherte sich eine Abteilung Soldaten. Es handelte sich um Pachaks, die offenbar ein festes Ziel hatten. Ich packte Saffi am Arm und zog sie durch die schmale Tür.
    »Hamun!«
    »Still, Saffi. Ich könnte kämpfen, und vielleicht gelänge es mir auch, sie zu töten – doch klug wäre es nicht.«
    Mißmutig sah sie sich in dem dunklen Zimmer um. Wir hatten Staub aufgewirbelt, der nun schwer in der Luft hing. Wir mußten uns vorsehen, damit wir nicht zu niesen begannen. Ich schob mich tiefer in den schmalen Raum, und Saffi folgte mir zögernd. Plötzlich spürte ich einen warmen Lufthauch auf der Wange. In der Dunkelheit machte ich vage ein Bronzegitter aus, durch das warme, parfümierte Luft hereindrang.
    Ich legte den Finger an die Lippen. »Psst«, machte ich.
    Und dann – nein, ich muß es erzählen, wie es geschah. Durch die Bronzegitter vernahm ich Stimmen, die sich grimmig-entschlossen unterhielten, drei Stimmen, die nicht miteinander stritten, sondern vielmehr ein schwieriges Problem diskutierten. Ich hörte zu. Wir hatten es eilig – doch ich hörte zu.
    Die Worte drangen durch die Dunkelheit an mein Ohr, zischend, kalt, der leidenschaftslose Ausdruck eines zu allem entschlossenen Willens.
    Tief im Inneren der Festungsstadt Smerdislad, auf der fernen Insel Faol, nahe dem havilfarischen Kontinent, doch endlose Dwaburs von zu Hause entfernt, hörte ich die schockierenden Worte. Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen.
    Die unheimliche Flüsterstimme sagte: »Wir müssen ihn zuerst zu unserer Ansicht bekehren. Denn der Mann, den wir in ganz Vallia am meisten zu fürchten haben, ist dieser Dray Prescot.«

20
     
     
    Saffi zupfte mich am Arm. Ich spürte meine Schulterwunde. Doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich glaube, in diesem Augenblick klaffte mein Mund in idiotischem Grinsen offen. Die Stimme Phu-si-Yantongs war nicht zu verkennen.
    »Wir müssen mit aller
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