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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None
Autoren: Deborah Crombie
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dicht verschlossen war, und dann auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Hausnummer, die er ihr genannt hatte. Es war das letzte Haus in einer Zeile von Reihenhäusern, jedoch mit der Front zu St. John’s Gardens und nicht zur Querstraße hin. Im Schein der Außenbeleuchtung und der Straßenlaterne erkannte sie dunkelbraune Backsteinmauern, von denen sich die leuchtend weißen Fensterrahmen und eine in lebhaftem Kirschrot gestrichene Haustür deutlich abhoben. Durch die Bäume im Vorgarten erblickte sie einen kleinen Balkon im zweiten Stock.
    Duncan öffnete die Tür, bevor sie klingeln konnte. »Wie, bist du vielleicht ein Hellseher?«, fragte sie lachend, während er sie auf die Wange küsste.
    »Eins von meinen zahlreichen Talenten.« Er nahm ihr die feuchte Jacke ab und hängte sie an einen schmiedeeisernen Kleiderständer in der Diele.
    »Was geht hier eigentlich vor sich? Treffen wir uns hier mit irgendjemandem?«
    »Nicht direkt«, antwortete er mit einem verschmitzten Grinsen, das sie an ihren vierjährigen Sohn erinnerte, wenn er eine Überraschung für sie hatte. »Schauen wir uns doch mal ein bisschen um, ja?«
    Die Küche lag zur Linken, ein in fröhlichem Gelb gehaltener Raum mit einem Tisch aus abgeschliffenem Kiefernholz und einem dunkelblauen Herd, der mit Öl betrieben wurde. Gemmas Herz krampfte sich vor Neid zusammen. Es war alles perfekt – genau die Küche, die sie sich schon immer gewünscht hatte. Sie warf einen sehnsüchtigen Blick über die Schulter, als Kincaid sie auf den Flur hinausdrängte.
    Die Wand zwischen Esszimmer und Wohnzimmer war entfernt worden, um einen einzigen langen Raum zu schaffen, mit tiefen Fenstern und einer Glastür, durch die man, wie Gemma vermutete, in den Garten gelangte. Die Esszimmermöbel hatten eine provenzalische Note, und im Wohnzimmer
waren ein schon etwas betagtes, gemütlich aussehendes Sofa und zwei Sessel um einen künstlichen Kamin gruppiert. Die Bücherregale reichten bis zur Decke. In ihrer Phantasie sah Gemma die Regale mit Büchern angefüllt, ein warmes Glimmen im Gasofen.
    »Ganz nett, was?«, meinte Kincaid.
    Gemma warf ihm einen Seitenblick zu. Ihr Verdacht wuchs. »Mmm.«
    Unbeeindruckt von ihrer Zurückhaltung setzte er den Rundgang fort. »Und hier, versteckt hinter der Küche, ein kleines Klo.« Nachdem sie das Örtchen gebührend bewundert hatte, führte er sie in das letzte kleine Zimmer auf der linken Seite, eine Art Arbeitszimmer oder Bibliothek. Aber in den Regalen standen keine Bücher, und in der Küche hatte sie kein Geschirr entdecken können, ebenso wenig wie irgendwelche persönliche Gegenstände oder Fotos im Wohn- und Essbereich.
    »Ich würde den Fernseher hier reinstellen, was meinst du?«, redete er fröhlich weiter. »Um die Atmosphäre des Wohnzimmers nicht zu verderben, weißt du.«
    Gemma drehte sich um und sah ihm direkt in die Augen. »Duncan, willst du vielleicht deinen Polizeijob an den Nagel hängen und Immobilienmakler werden? Ich gehe keinen Schritt weiter, wenn du mir nicht auf der Stelle erklärst, was das Ganze eigentlich soll.«
    »Sag mir zuerst, ob es dir gefällt, Schatz. Denkst du, du könntest hier wohnen?«
    »Natürlich gefällt es mir! Aber du kennst doch die Quadratmeterpreise in dieser Gegend – so was wie das hier könnten wir uns niemals leisten, selbst wenn wir unsere Gehälter zusammenlegen -«
    »Lass dir noch ein bisschen Zeit, bevor du ein endgültiges Urteil fällst. Sehen wir uns erst mal den Rest des Hauses an.«
    »Aber -«

    »Vertrau mir.«
    Sie folgte ihm nach oben in den ersten Stock und grübelte indessen über ihre Situation nach. Es musste sich etwas ändern in ihrem Leben, das war klar. Die winzige Garagenwohnung, in der sie zur Miete lebte, war viel zu klein für ein weiteres Kind, und Kincaids Wohnung in Hampstead war genauso ungeeignet – zumal es so aussah, als würde sein zwölfjähriger Sohn in den Ferien bei ihm einziehen.
    Seit sie Kincaid von dem Baby erzählt hatte, hatten sie darüber gesprochen, dass sie zusammenziehen und aus ihren zwei Familien eine machen wollten, aber Gemma hatte festgestellt, dass sie noch nicht bereit war, sich einer so weitreichenden Veränderung zu stellen.
    »Zwei große Schlafzimmer und ein Bad auf dieser Etage.« Kincaid öffnete die Türen und schaltete die Lichter ein, damit sie alles in Augenschein nehmen konnte. Es handelte sich offensichtlich um Kinderschlafzimmer, aber auch hier waren an den Wänden nur die helleren Rechtecke zu
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