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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat
Autoren: Robert Ludlum
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Zähne gelockert hatten. Geschwächt von der Einstichwunde an der Schulter, war Bryson in seinen Reaktionen verzögert. Trotzdem schaffte er es, seinen Arm um Abus Fußgelenk zu werfen und es in der Armbeuge zu quetschen, bis Abu vor Schmerzen aufschrie.
    Plötzlich schnellte Abus Hand vor; das Messer zielte auf Bryons Herz. Bryson wälzte sich zur Seite, war aber nicht
schnell genug. Die Klinge drang ihm zwischen den Rippen in die Seite.
    Bryson sah, was geschehen war. Das Messer steckte in seinem Brustkorb. Er zerrte es unter unsäglichen Schmerzen heraus und warf es über die Brüstung des Balkons in das Inferno tief unten.
    Jetzt waren sie beide ohne Waffe. Am Boden liegend und schwer verletzt, befand sich Bryson allerdings klar im Hintertreffen. Zudem hatte Abu Bärenkräfte. Seine Bewegungen waren entspannt und fließend. Bryson rollte zur Seite weg. Abu trat ihm so wuchtig in den Unterleib, dass ihm die Luft wegblieb. Er hatte das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen, konnte sich aber trotzdem aufraffen und schwang seine Fäuste.
    Abus Gesicht war ohne jeden Ausdruck. Obwohl schwer getroffen von Brysons Rechten, schnappte er blitzschnell zu und umklammerte dessen Handgelenk. Bryson versuchte sich mit aller Kraft zu befreien und wuchtete Abu das Knie in den Bauch. Doch Abu konterte, ebenfalls mit dem Knie, schickte Bryson zu Boden und verdrehte ihm den Arm.
    Ehe Bryson wusste, wie ihm geschah, war Abu ihm mit beiden Füßen auf die Brust gesprungen. Er spürte, ja, konnte sogar hören, dass mehrere Rippen brachen.
    Und Abu ließ ihm keine Zeit zum Luftholen, attackierte ihn weiter, schlang ihm einen Arm um den Hals, würgte ihn und stützte sich dabei, auf den Knien grätschend, in stabiler Position ab. Bryson versuchte verzweifelt, sich aus dem Würgegriff zu befreien, doch Abu zwang ihn mit dem Hebel seines Ellbogens nieder. Ihm drohten die Sinne zu schwinden. Die Sauerstoffversorgung des Gehirns war unterbrochen. Er begann, schwarzviolette Punkte vor den Augen schwirren zu sehen.
    Ein Teil von ihm wollte sich ergeben, alle Gegenwehr einstellen, doch er wusste, dass jedes Nachgeben seinen sicheren Tod bedeutet hätte. Mit einem Aufschrei mobilisierte er alle ihm verbliebenen Kräfte, langte mit beiden Händen nach Abus Gesicht und bohrte ihm die Finger in die Augen.

    Unwillkürlich lockerte Abu seinen Griff – nicht viel, aber weit genug, um Bryson Gelegenheit zu bieten, mit den Fäusten zuzuschlagen. Dabei traf er unter anderem den Plexus brachialis in Abus rechtem Arm, der sofort erschlaffte und für einen Moment gelähmt war. Als es ihm dann noch gelang, mit der Hand zwischen Abus Beine zu greifen und zuzudrücken, war der Würgegriff gebrochen.
    Bryson senkte die rechte Schulter und rammte Abu gegen die Balustrade. Er ließ sich jetzt nur noch von seinen Instinkten steuern. Sein Kopf schien weit entfernt zu sein von den Händen, die sich wie aus eigenem Antrieb bewegten. Aber von Wut und Rachgier angestachelt, warf er sich mit aller Gewalt gegen seinen Widersacher und zwang ihn, den Kopf und die Schultern voran, über die Balkonbrüstung. Die beiden Männer rangen so miteinander, als wären sie verknotet, und ihre Muskeln bebten vor Anstrengung. Die Lähmung in Abus rechtem Arm dauerte länger an, als Bryson hatte hoffen können. Er drückte und drängte, so fest er konnte, und schob Abu, der ihn mit den Beinen umklammert hielt, immer weiter über das Geländer. Bryson war geschwächt, aber entschlossen. Abu hatte die Kraft eines Arms eingebüßt – die Chancen standen also in etwa gleich. Bryson schlug so wuchtig zu, dass Abus Kopf nach hinten weggeschleudert wurde, fasste sofort mit ausgestrecktem Arm nach und drückte das Kinn nach hinten weg. Abu wehrte sich und gab ihm mit der noch brauchbaren Linken einen Haken nach dem anderen auf die Leber. Noch behielt Bryson die Oberhand und drückte Abu die Luft ab, doch der Schmerz in der Schulter wurde unerträglich stark und erschöpfte auch den letzten Rest seiner Kräfte. Seine Hände zitterten. Noch einmal raffte er in verbissener Wut sämtliche Energie zusammen, doch sie reichte nicht.
    Abu röhrte, sein hochrotes Gesicht war vor Schmerz und Wut verzerrt. Von den violett angelaufenen Lippen troff Speichel. Er richtete sich auf…
    Die Detonation kam aus dem Nichts, und die Kugel traf Abu in den rechten Oberarm. Die Umklammerung seiner Schenkel lockerte sich. Er kippte nach hinten und stürzte vom Balkon.

    Bryson starrte nach unten, sah ihn in der Luft mit
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