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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat
Autoren: Robert Ludlum
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anders das Projekt Prometheus.«
    »Du hängst dein Fähnchen in den Wind. Es scheint dir völlig egal zu sein, wofür Prometheus steht.«
    »Manning ist einer der brillantesten Köpfe, denen ich je begegnet bin. Seine Ideen und Visionen haben einiges für sich. Ich fand sie jedenfalls durchaus unterstützungswürdig. «
    »Opportunist! Du wolltest auf Nummer Sicher gehen.«
    »Man kann es auch freundlicher formulieren. Ich gehe den Mittelweg, denn der ist der einzig vernünftige. Nick, ich habe dir immer wieder gepredigt: Spionage ist kein Mannschaftssport. Der Satz hätte dir eine Lehre sein können; intelligent genug bist du ja.«
    »Wo ist Elena?«, fragte Bryson.
    »Sie ist wirklich ein cleveres Mädchen, Nick. Aber offenbar hat sie nicht damit gerechnet, erwischt zu werden.«
    »Wo ist sie?«
    »Mannings Leute halten sie irgendwo in Gewahrsam. Mir wurde versichert, dass man sie mit dem Respekt behandelt, der ihr gebührt. Nick, ich muss dich jetzt unumwunden fragen:
Willst du bei uns mitmachen? Siehst du ein, dass die Zukunft bei uns liegt?«
    Bryson zog seine Pistole und zielte auf Waller. Sein Herz raste. Warum zwingst du mich dazu? , fragte er verzweifelt im Stillen. Warum, verdammt noch mal?
    Waller zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Das soll wohl deine Antwort sein, verstehe. Eine andere wäre mir sehr viel lieber gewesen.«
    Die Tür flog auf, und ein etwa zehn Mann starker Trupp stürmte den Raum mit schussbereiten Waffen. Durch einen gut getarnten Einlass auf der anderen Seite drangen weitere von Mannings Sicherheitskräften ein. Bryson wirbelte herum und wurde im selben Moment von hinten gepackt. Er spürte eine kalte Pistolenmündung am Hinterkopf und dann noch eine an der rechten Schläfe. Als er sich wieder zur anderen Seite hin umdrehte – sehr viel langsamer diesmal – war Waller verschwunden.
    »Hände hoch«, kommandierte eine Stimme. »An eine schnelle Bewegung sollten Sie lieber nicht einmal denken. Und noch ein kleiner Hinweis: Einem von uns die Pistole zu entreißen hat keinen Zweck. Sie sind ein intelligenter Bursche und wissen bestimmt, was es mit intelligenten Waffen auf sich hat.«
    Smart-Guns, elektronische Pistolen, entwickelt von Colt, Sandia und einigen europäischen Herstellern. Einmal abgedrückt, und es krachte gleich dreimal.
    » Hände hoch! Aber ein bisschen dalli! «
    Bryson gehorchte. Er hatte keine Chance, und auch keine Hoffnung mehr, Elena helfen zu können. Ingenieure der Waffentechnik hatten auf Wunsch der Polizei Pistolen entwickelt, die nicht mehr in falsche Hände geraten und von einer anderen als der jeweils befugten Person abgefeuert werden konnten. Dafür sorgten Sensoren am Abzug, die auf eine bestimmte Person programmiert waren.
    Man führte ihn aus der Überwachungszentrale hinaus und durch einen kurzen Korridor. Während andere ihn mit aufgesetzten Pistolen in Schach hielten, machte sich einer der Wachposten daran, ihn zu filzen. Er fand die 45er
und steckte sie unverhohlen triumphierend ein. Bryson war jetzt völlig entwaffnet, abgesehen von seinen Händen, seinen Instinkten und der Erfahrung, mit denen er aber gegen diese überwältigende Artillerie nicht ankommen konnte.
    Aber warum hatte man ihn noch nicht umgebracht? Worauf warteten sie noch?
    Er wurde durch eine offene Tür gestoßen und gelangte in einen lang gezogenen Raum, der ähnlich proportioniert war wie die Gemäldegalerie. Das Licht war auf ein Minimum reduziert, doch er sah sich von Regalen umgeben, die bis unter die rund sechs Meter hohe Decke reichten und voll von wertvollen, in braunes Leder gebundenen Folianten standen. Es handelte sich um eine prächtige Bibliothek, wie man sie von englischen Herrenhäusern her kannte. Der Boden war mit Parkett ausgelegt.
    Seine Bewacher hatten sich zurückgezogen. Er war allein und musste mit dem Schlimmsten rechnen.
    Plötzlich löste sich die Bibliothek auf; die Regale und Bücher verblassten und verwandelten sich in ein silbriges Grau. Wie die Porträtgalerie war die Bibliothek nur eine Illusion, ein digitales Phantasma. Er trat näher und berührte die graue Wand, die rau wie Schmirgelpapier war. Da flackerte es erneut auf, und ein unglaublicher Bilderbogen präsentierte sich an der Wand.
    Entsetzt starrte er auf Fotos von sich selbst. Film- und Videosequenzen.
    Wie er mit Elena über den Strand schlendert. Mit ihr im Bett. Unter der Dusche, beim Rasieren, pinkelnd.
    Im Streit mit Elena. Wie er sie küsst. Verärgert in Ted Wallers Büro.
    Mit ihr
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