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Der programmierte Mensch

Der programmierte Mensch

Titel: Der programmierte Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean und Jeff Sutton
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Auswanderungsperiode vor weniger als siebzig Generationen kolonisiert worden waren, wurden von jeglichem Handel und Reiseverkehr ausgeschlossen, sobald man entdeckt hatte, daß die violetten – oder roten? – Strahlen die menschlichen Gene deformierten oder positiv beeinflußten. Ihre vier Planeten hatten Mißgeburten hervorgebracht und Genies. Und dann echte Mutanten. Telepathen! Keine vernünftige Regierung oder Gesellschaft konnte mit Telepathen in ihrer Mitte existieren – zumindest wurde dies behauptet. Seit jener Zeit hatten Zerstörer der Reichsflotte die Zuman-Welten so gründlich vom Rest der Menschheit abgesondert, als gehörten sie zu einem anderen Universum.
    »Sie scheinen Ihnen sympathisch zu sein«, bemerkte Hull. Der Blick der trübblauen Augen glitt tastend über Yorks Gesicht.
    »Nicht besonders«, erwiderte er. »Der RG sieht die Dinge etwas anders.«
    »Wieso anders?«
    »Sind Sie dort gewesen?« Hull sah erschrocken aus.
    »Mehrere Male. Hauptsächlich auf dem Planeten Korth. Ich kann nicht behaupten, daß die Leute dort anders aussehen als woanders.«
    »Das ist nicht die Meinung des Reiches«, gab Hull scharf zurück.
    »Nicht die offizielle.«
    »Vermutlich die des RG?«
    »Persönliche Meinung«, berichtigte York.
    »Mißgeburten und Mutanten?« Hull hob den Blick.
    »Die Gefahr liegt in unserer Gesinnung«, sagte York leise.
    »Ich kann diesem Gedankengang nicht folgen, Mr. York. Überhaupt nicht. Wenn sie jetzt ungefährlich sind, dann nur, weil sie ohnmächtig sind. Wir haben ihnen die Giftzähne gezogen, indem wir sie isolierten. Hätten wir das getan, wenn es nicht notwendig gewesen wäre? Es war notwendig, glauben Sie mir.«
    »Diese Meinung ist Ihnen eingebleut worden, Kapitän.«
    »Eingebleut?« Hull richtete sich kerzengerade auf, seine Augen wurden schmal.
    »Machen Sie sich nichts daraus, Kapitän«, sagte York beiläufig. »Wir sind alle zurechtgestutzt worden. Das ist ein Teil des Systems.«
    »Für einen RG-Agenten sprechen Sie recht merkwürdig«, beschuldigte ihn Hull.
    »Wahrscheinlich, weil ich etwas herumgekommen bin.«
    Hull lehnte sich vor. »Sie sagen, die Zumanen wären wie alle anderen. Glauben Sie das wirklich? Wir wissen, daß viele von ihnen Telepathen sind und einige sogar schlimmer …«
    »Schlimmer?« unterbrach ihn York.
    »Es kursieren da so Gerüchte über andere Gauner.«
    »Sie meinen wahrscheinlich die Teleporter.« York nickte freundlich. »Das ist kein Gerücht, Kapitän. Das ist Tatsache.«
    »Wissen Sie das?« fragte Hull.
    Er nickte. »Ich habe Beweise dafür.«
    »Wie konnten Sie sich dann dort aufhalten, ohne ihr Wissen, wenn sie Telepathen sind?«
    »Berufsgeheimnis, Kapitän, aber soviel kann ich Ihnen verraten: Ein Agent, der für eine der Zuman-Welten bestimmt ist, wird lange Zeit geschult. Diese Chance wird nur wenigen Agenten geboten. Ich wurde auserwählt.«
    »Das denke ich anders«, widersprach Hull. »Ich würde mich für nichts in der Welt in diese Schlangengrube begeben.«
    »Das liegt an Ihrer Erziehung«, gab York zurück.
    »Meinen Sie?« Hull bleckte die Zähne und sagte: »Wenn es nach mir ginge, York, würden wir die N-Bombe gegen sie einsetzen. Wir würden diese verdammte violette Sonne mitsamt ihren vier teuflischen Planeten auslöschen. Wissen Sie, warum? Wenn wir es nämlich nicht tun, werden sie eines Tages ausbrechen und ins Universum ausschwärmen. Wo bleibt dann das Reich?«
    »An der gleichen Stelle, nur unter anderen Herrschern«, meinte York. »Wer weiß, vielleicht würde sogar etwas Vernunft in die Regierung kommen.«
    »Sie reden gefährlich«, warnte Hull.
    »Gefährlich?« lächelte York. »Wir sind frei, Kapitän. Das steht in der Verfassung. Könnte ich frei sein, wenn ich meinen Gedanken keinen freien Lauf lassen dürfte?«
    »Vom Denken zum Handeln ist nur ein kleiner Schritt«, erwiderte Hull streng.
    »Eine militärische Maxime, Kapitän. Und wenn Sie mit Maximen arbeiten, wie wäre es dann damit: Niemand ist so blind wie einer, der nicht sehen will.«
    Hull lehnte sich zurück und fragte neugierig: »Würden Ihre Vorgesetzten solche Meinungen billigen, Mr. York? Wie steht’s mit August Karsh?« Karsh, seit langer Zeit Leiter des RG, galt als der Meisterspion des Reiches.
    York wich dem seltsamen Blick nicht aus. Er schaute Hull voll ins Gesicht und sagte: »Ich kann nichts über die Gedanken anderer Leute sagen, aber ich weiß, Karsh wünscht, daß seine Agenten informiert sind. Sie erreichen das durch

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