Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
Horner. Im Valley Central Hospital.«
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich ihn aufsuchte?«
    »Durchaus nicht«, sagte der Chief. »Aber ich glaube, er wird Ihnen auch nicht mehr helfen können als ich.«
    »Da haben Sie wahrscheinlich recht. Aber ich muss nun mal gründlich vorgehen.«
    Der Chief nahm einen anderen Zettel aus der Schublade, notierte etwas und reichte ihn Quinn. Es war die Adresse des Krankenhauses. »Danke«, sagte Quinn.
    »Sonst noch etwas?«, fragte der Chief.
    »Im Moment fällt mir nichts mehr ein.« Quinn stand auf, und Johnson tat es ihm nach. »Ich würde mir den Unfallort gern ansehen, wenn es geht. Da ich schon mal hier bin und so.«
    »Aber bitte, gern. Wissen Sie, wo er ist?«
    »Weiß ich.«
    »Seien Sie nur vorsichtig, wenn Sie draußen sind. Offiziell ist es noch immer ein potenzieller Tatort, auch wenn wir dabei sind, die Sache abzuschließen.«
    Die beiden Männer schüttelten sich die Hände. »Danke, Chief«, sagte Quinn, »Sie haben mir sehr geholfen.«
    Während Quinn mit Chief Johnson gesprochen hatte, war eine Sturmfront heraufgezogen. Die dunklen Wolken hingen tief und waren schwer von Feuchtigkeit. Bald würde es anfangen zu schneien, stellte Quinn fest. Er musste sich beeilen, damit er sich den Brandherd ansehen konnte, bevor der Schnee alle Beweise zerstörte, die vielleicht noch da waren.
    Als er durch die Stadt fuhr, wählte er auf seinem Mobiltelefon die Nummer von Taggerts Schwester, die der Chief ihm gegeben hatte. Nach dem vierten Klingeln meldete sich ein An rufbeantworter.
    »Hallo. Hinterlassen Sie uns bitte nach dem Piepton eine Nachricht, und wir rufen zurück.«
    Es war eine weibliche Stimme, flach und nicht leicht im Gedächtnis zu behalten. Die Nachricht selbst lächerlich allgemein. Quinn erkannte die Stimme nicht, aber er war bereit zu wetten, dass sie, wer sie auch sein mochte, mit Taggert nicht verwandt war.
    Er fand das Farnham-Grundstück ohne Schwierigkeiten. Am Ende der Zufahrt stand ein Schild, das unberechtigte Personen davor warnte, das Grundstück zu betreten. Ein Seil, das man offenbar vor den Eingang gespannt hatte, lag jetzt auf der Seite und aus dem Weg.
    Quinn bog von der Yancy Lane ab und fuhr die verschneite Zufahrt hinauf. Ein weißer Jeep Cherokee parkte bereits vor dem, was von dem Farnham-Ferienheim noch übrig war. Quinn stellte seinen Explorer etwa anderthalb Meter entfernt ab und sah sich dann um.
    Vor dem Brand war es ein großes Haus gewesen, wenigstens zwei Stockwerke hoch. Jetzt standen nur noch ein rußgeschwärzter Kamin, ein steinerner Rauchfang, der zum Himmel wies, und ein paar heruntergebrannte Mauern. Alles andere war ein Haufen verkohlten Unrats.
    Es war unverkennbar, dass die Feuerwehr, nachdem sie eingetroffen war, nur noch wenig hatte tun können. Ihre Bemühungen waren offensichtlich mehr darauf gerichtet gewesen, das Feuer einzudämmen, als die Flammen zu löschen. Obwohl, mit gut einem halben Meter Schnee und einer Lufttemperatur, die in die Minusgrade reichte, war die Wahrscheinlichkeit, dass das Feuer sich ausbreitete, eigentlich gleich null gewesen.
    Mehr eine Maronenrösterei als eine Rettungsoperation, dachte Quinn.
    Er zog den Reißverschluss der Goretex-Jacke zu, die er am Abend vorher gekauft hatte, und stieg dann aus dem Explorer. Wenn überhaupt möglich, schienen die Wolken noch dunkler und schwerer, jetzt, da der Sturm jeden Moment ausbrechen konnte.
    Was Quinn zuerst auffiel, war die Stille. Auf der fernen Autobahn summten keine Wagen. Kein Holz krachte, das einer der Nachbarn in Erwartung einer eisigen Nacht spaltete. Kein Geschrei von spielenden Kindern und keine Wortfetzen von entfernten Gesprächen. Nicht einmal ein leichter Wind fuhr durch die Bäume. Sogar der unter seinen Füßen knirschende Schnee und Quinns Atem schienen gedämpft und weit weg.
    Überall Stille, überall Bewegungslosigkeit. Was sich außer ihm noch bewegte, waren die dichten Wolken, die in einem unheimlichen, lautlosen Tanz über seinen Kopf hinwegzogen.
    Aber wenn sein Gehör ihm kaum Informationen gab, glichen seine anderen Sinne dieses Defizit wieder aus. Der Geruch von verbranntem Holz, geschmolzenem Kunststoff und Tod hing in der Luft, als weigere er sich zu verschwinden und beanspruche das Grundstück für sich. Und auf Quinns Zungenspitze und auf dem Gaumen lag ein scharfer, beißender Geschmack.
    Sein erster Stopp galt dem Cherokee. Er nahm die Hand aus der Tasche und legte sie auf die Motorhaube des Fahrzeugs. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher