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Der Profi - The Cleaner

Titel: Der Profi - The Cleaner
Autoren: Brett Battles
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war noch warm. Er schob die Hand wieder in die Tasche und ging zum Haus hinüber.
    Laut Chief Johnson ging die Feuerwehr davon aus, dass das Feuer irgendwo im Wohnzimmer ausgebrochen sei. Quinn machte die Stelle ausfindig, an der, wie er dachte, die Haustür gewesen war, und entdeckte schnell einen Pfad, der von dieser Stelle weiter durch die Trümmer führte.
    Er folgte der Spur in die Überreste des Hauses. An verschiedenen Punkten des Pfades waren frische, von Holz verursachte Kratzspuren und gesäuberte Stellen, wo die Brandermittler mögliche Punkte untersucht hatten, an denen sich das Feuer entzündet hatte. Quinn wusste, wonach er suchte, hatte es aber bisher nicht gesehen.
    In der Mitte des Hauses fand er einen Bereich, der ebenfalls von allen Trümmern gesäubert und in der Nähe der Mauerreste eine Stelle freigelegt worden war. Er bückte sich, um genauer hinzusehen: ein geschmolzenes Häufchen Plastik, das auf dem Boden zu einer klumpigen, schwärzlichen Masse erstarrt war. Es konnte alles Mögliche gewesen sein, angefangen bei einem Stapel CD-Hüllen bis hin zu einer Lampe und vielleicht sogar dem Heizlüfter, den Chief Johnson erwähnt hatte. Ohne es zu zerschneiden, konnte man nichts sagen.
    Quinn richtete sich auf und sah sich um. Wie vermutet war die Stelle der niedrigste Punkt, den das Feuer erfasst hatte. Keine Frage, hier war der Brand ausgebrochen. Er sah die Muster, die von den Flammen zurückgelassen worden waren, als es sie nach draußen gezogen hatte und dann an den Überresten der Mauern hinauf zum ersten Stockwerk. Aber er fand keinen genauen Hinweis darauf, wie das Feuer ausgebrochen war.
     
    In der kurzen Instruktion, die Quinn bekommen hatte, stand, dass das Zimmer im ersten Stockwerk, in dem Taggert starb, in das Familienzimmer im hinteren Teil des Hauses abgestürzt war. Quinn verließ das Wohnzimmer auf demselben Weg, auf dem er es betreten hatte, und ging am Rand der verbrannten Überreste entlang in den Hinterhof.
    Am entgegengesetzten Ende der Trümmer stand gebückt ein Mann und betrachtete den Schnee, der etwa einen Meter vom Haus entfernt war. Er kehrte Quinn den Rücken zu; auf seiner Jacke waren die drei Großbuchstaben ATF aufgedruckt.
    Quinn musterte ihn einen Augenblick mit ausdrucksloser Miene, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Haus zu. Er vermutete stark, dass er höchstens drei bis vier Meter von der Stelle entfernt stand, an der man Taggert gefunden hatte. Leider gab es nicht viel zu sehen. Eine halb verbrannte Kommode war das einzige, noch halbwegs erkennbare Möbelstück. Ansonsten befand sich auch im hinteren Teil des Hauses nur noch Gerümpel.
    Er entdeckte einen anderen Weg durch die Trümmer, der bestimmt dazu gedient hatte, die Leiche zu bergen. Aber er sah nicht einladend aus, und es gab wirklich keinen Grund für Quinn, sich die Stelle näher anzusehen. Jede nützliche Information war vermutlich vom Feuer zerstört worden.
    Er schloss die Augen, befreite sich von jeder Ablenkung und versuchte sich im Geist vorzustellen, was geschehen war. Wenn es kein Unfall war, hatte jemand Taggerts Tod gewollt. War das der Fall, wollte der, der das Feuer gelegt hatte, auch sichergehen, dass er die gewünschte Wirkung erzielte. Quinn stellte sich den brandstiftenden Mörder vor, der seine Aufgaben methodisch erledigte. Er wäre über die Zufahrt gekommen oder über …
    Quinn öffnete wieder die Augen und drehte sich um, um sich den hinteren Teil des Besitzes anzusehen. Direkt vor ihm war der Schnee hoch aufgeschüttet worden, vermutlich von der Feuerwehr. Ungefähr zehn Meter von Quinn entfernt war ein Punkt im Schnee, wo die Fußspuren auf mehrere, in verschiedene Richtungen verzweigte Wege auseinanderliefen, und etwa drei Meter dahinter war der Schnee eine glatte Fläche, unberührt vom letzten Sturm. Und unberührt blieb der Schnee noch ungefähr dreißig Meter bis zum Ende des Grundstücks. Dort fing wieder der Wald an, säumte die Rückseite des Farnham-Besitzes, umschlang dann die Seite der Lichtung und reichte an beiden Seiten wieder bis ans Haus.
    Dann entdeckte Quinn etwas neben der Baumreihe an der linken Seite des Besitzes. Es war eine Delle im Schnee, die vielleicht nur von einem Tannenzapfen oder einem Ast herrührte, der vom Baum gefallen war und in die makellos weiße Decke ein Loch geschlagen hatte.
    Der Mann in der AFT-Jacke richtete sich auf und drehte sich zu Quinn um. Er war etwa Mitte zwanzig, gut zehn Jahre jünger als Quinn. Er war auch
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