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Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Der Prinz und das Maedchen von nebenan

Titel: Der Prinz und das Maedchen von nebenan
Autoren: Jessica Hart
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gutes Wort für dich eingelegt. Jedenfalls hat sie mich als Dummkopf bezeichnet, weil ich dich gehen ließ.“
    Staunend riss sie die Augen auf. „Das hat sie?“
    Philippe schmunzelte. „Ja. Ganz Montluce findet, dass du eine fantastische Prinzessin abgibst, alle warten auf deine Rückkehr. Mein Vater freut sich, dass ich endlich sesshaft werde, und sogar Jan hat den Mund aufgemacht und mir Glück gewünscht.“
    Als sie ungläubig den Kopf schüttelte, missverstand Philippe die Geste. „Sag nicht Nein!“ Er drehte ihr Gesicht zu sich herum. „Ich weiß, dass du von einem normalen Leben träumst. Aber wieso solltest du dich damit begnügen, wenn du ein außergewöhnliches führen kannst? Damit meine ich nicht, wo und wie wir leben, sondern, dass wir beide zusammen sind, als Freunde, Liebende. Zwei Menschen, die einander vertrauen und füreinander da sind. Das ist Glück, das nenne ich außergewöhnlich!“
    Er hat recht, erkannte sie. „Normalo erschien mir perfekt, wie der Mann meiner Träume“, meinte sie langsam.
    „Das ist er, dafür habe ich schon gesorgt, als ich das Profil schrieb. Ich konnte nicht riskieren, dass du mir ein Treffen abschlägst.“
    „Wieso hast du mich nicht einfach angerufen?“
    „Du hättest nur dieselben Argumente wiederholt. Ich musste dich dazu bringen, mich als gewöhnlichen Mann zu betrachten.“
    „Ich war tatsächlich überzeugt, dass Normalo ausgezeichnet zu mir passt. Deshalb bin ich gekommen, obwohl ich auf dem Weg hierher fürchterlich deprimiert war.“
    „Wieso das?“
    Sie lächelte schwach. „Ich hatte schon den Mann meiner Träume gefunden. Leider war er nicht gewöhnlich.“
    „Es war nicht zufällig ein Prinz?“, fragte er hoffnungsvoll.
    „Doch. Als du gekommen bist, habe ich geweint, weil mir gerade bewusst geworden war, dass ich nur ihn wollte – obwohl er nicht meinem Ideal entsprach.“
    Rasch zog er sie in seine Arme und küsste sie innig. „Sag, dass du mich liebst“, raunte er ihr nach einer Weile ins Ohr.
    „Ich … liebe … dich“, stammelte sie.
    „Sag, dass du mich heiratest und meine Prinzessin wirst.“
    Einen Moment schwieg sie. Dies war ihre letzte Gelegenheit, vernünftig zu sein. Sie legte ihm die Handflächen auf die Brust und rückte ein Stück von ihm ab. „Bist du dir sicher, Philippe? Ich liebe dich, aber wir sind so verschieden. Es wird nicht einfach werden.“
    „Bestimmt nicht. Wir werden uns mit einer Reihe von Problemen auseinandersetzen müssen, doch das ist es wert.“ Wieder zog er sie an sich. „Hör endlich auf, nach einem Haken zu suchen. Küss mich und versprich, dass du mich heiratest.“
    Glücklich strahlte sie ihn an und schlang ihm die Arme um den Nacken. „Gut, ich will.“
    „Bist du so weit?“ Ein letztes Mal richtete Lotty den Schleier. „Wie fühlst du dich?“
    „Ich glaube immer noch zu träumen“, gestand Caro. Von draußen hörte sie die Kirchenglocken läuten.
    „Das geht mir auch so“, meinte Stella und blickte aus dem Fenster über die schneebedeckte Stadt. „Hast du die Menschenmenge vor dem Schloss gesehen? Ganz Montluce will dich sehen!“
    „Danke, das nimmt den Druck von mir!“
    „Keine Sorge, alles wird gut. Du bist wunderschön“, tröstete Lotty ihre aufgeregte Freundin.
    „Dank Blanche.“ Ehrfürchtig strich Caro mit der Hand über ihr Kleid. Kurz nach ihrer Rückkehr nach Montluce hatte die Königinwitwe sie beiseite genommen und ihr für die Hochzeit ihr eigenes, über fünfzig Jahre altes Brautkleid angeboten.
    Mit dem eng anliegenden Mieder aus edler Spitze und hauchzarter Seide, einem weitem Reifrock und einer spektakulären Schleppe war es einer Prinzessin würdig. Der elfenbeinfarbene, mit Perlen besetzte Satin schimmerte bei jeder Bewegung. Dazu hatte Blanche ihr Diamantohrringe geliehen und eine antike Tiara, mit der der Brautschleier im Haar befestigt wurde.
    Es war Zeit zu gehen. Caro raffte mit bebender Hand den Rock und schritt vorsichtig die große Freitreppe hinunter, an deren Fuß Philippes Vater sie erwartete. Die Strapazen der Krankheit waren ihm noch anzumerken, wenngleich er sich von Tag zu Tag zusehends erholte. Er hatte sich erboten, sie dem Bräutigam zuzuführen, da sie keine männlichen Verwandten hatte.
    „Mein Sohn ist ein glücklicher Mann“, begrüßte er sie freudestrahlend.
    Sie stiegen in die große Limousine, die sie im Schlosshof erwartete, und machten sich auf den Weg zur Kathedrale von Montluce. Vor den Palasttoren und auf der
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