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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman
Autoren: Lucy Dillon
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sagt, es sei zu unserem Besten«, erklärte Phil und starrte in seinen Teebecher. »Sie sagt, es habe nichts mit den Mädchen zu tun. Es sei allein eine Sache zwischen ihr und mir. Sie will die Mädchen nicht im Stich lassen, aber sie sieht mit mir keine Zukunft.«
    »Und? Hast du versucht, sie davon abzubringen?«
    »Ich konnte es nicht. Sie hat sich schon entschieden.«
    Michelle knallte die flache Hand auf den Tisch, sodass Phil erschrocken aufsah. »Du hast sie gar nicht verdient, weißt du das eigentlich? Natürlich hättest du sie davon abbringen können! Wenn sie nicht hätte aufgehalten werden wollen, dann wäre sie zu ihren Eltern zurückgegangen! Warum bist du noch nicht zu ihr gegangen und hast sie auf Knien angefleht, zu dir zurückzukommen?«
    Phils Verdrossenheit brach in sich zusammen, und er sah sie verzweifelt an. »Weil ich nicht weiß, was ich ihr sagen soll! Ich habe das Gefühl, dass ich schon zu viel von ihr verlangt habe – zuerst die Mädchen, jetzt Beccas Baby … Vielleicht hat sie das alles nicht verdient. Ich kann ihr nicht geben, was sie sich wünscht, um das alles ertragen zu können – vielleicht sollte sie also doch jemand anderen finden.«
    »Das meinst du aber doch nicht ernst, oder?« Michelle starrte ihn entsetzt an.
    »Doch.« Er schlug die Hände vors Gesicht. »Nein. Natürlich nicht. Sie ist das Beste, was mir je passiert ist. Sieh mich doch bloß mal an. Selbst der Hund würde am liebsten zu Anna ziehen.«
    Michelle nahm ihm den Teebecher weg, als er gerade danach greifen wollte. »Phil, das hier ist eine sehr persönliche Frage, das ist mir klar, aber was genau hält dich davon ab, mit Anna ein Baby zu zeugen? Früher wolltest du liebend gern eines haben. Was hat sich verändert?«
    Eine Weile lang sagte er gar nichts, sprach dann aber, ohne den Kopf zu heben. »Ich bin kein guter Vater. Wir haben Becca bekommen, da war ich noch viel zu jung, und Sarah hatte genauso wenig Ahnung wie ich. Als unsere Ehe dann in die Brüche ging, bekamen wir Lily, um alles wieder zu kitten. Bis Sarah sich von mir hat scheiden lassen, womit wir das Leben der Mädchen vollends ruinierten.«
    »Na, das stimmt so nicht. Menschen machen eben Fehler«, erklärte Michelle. »Es kommt nicht darauf an, was du getan hast, sondern was du tust, um die Sache wieder geradezubiegen. Und ich hoffe doch mal stark, dass du in dieser Hinsicht ein wenig dazugelernt hast?«
    »Aber ist es das, was Anna sich vorgestellt hat?« Phil sah zu ihr auf. Seine Augen waren blutunterlaufen. »Sie hatte eine idyllische Kindheit – als Einzelkind, mit glücklichen Eltern. Seit wir uns kennen, hat sie dieses Baby geplant, doch einige der schlimmsten Momente in meinem Leben stammen aus der Zeit, als Becca und Chloe noch klein waren.«
    »Wie viel davon ging auf dein Konto als Vater, und wie viel war der Tatsache geschuldet, dass du mit einer Person verheiratet warst, mit der du nicht mehr zusammen sein wolltest?«
    »Aber wie kann ich dieses Risiko eingehen? Ich bezweifle, dass ich das noch einmal durchstehe, wenn ich erlebe, wie enttäuscht sie ist. Von ihrer Rolle als Mutter. Von mir. Ich liebe sie wirklich. Ich wünschte, ich hätte sie zwanzig Jahre früher kennengelernt.«
    Michelle schwieg und rührte in ihrem Tee herum. Sie bezweifelte, dass Phils Milch noch haltbar war, versuchte aber, nicht allzu sehr darüber nachzudenken.
    »Und?«, hakte Phil nach. »Ist das Grund genug?«
    »Nein«, entgegnete Michelle. »Ist es nicht. Sie liebt dich . Sie will ein Baby von dir , nicht irgendein schon älteres Kind. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie glücklich du dich schätzen kannst?«
    »Was soll ich ihr denn sagen? Ich will sie nicht verlieren!« Phil war den Tränen nahe. »Ich will auch nicht, dass die Mädchen sie verlieren. Sie lieben sie.«
    »Dann musst du sie auf der Stelle zurückholen. Heute noch.«
    »Ich kann nicht«, entgegnete Phil. »Ich muss die Mädchen um drei vom Flughafen abholen.«
    »Dann hast du noch genau sechs Stunden, dir ein paar bessere Gründe einfallen zu lassen. Es lohnt sich, um sie zu kämpfen.«
    »Hilfst du mir?« Phil fand ein wenig zu seinem alten Temperament zurück. »Du warst nämlich in den letzten Monaten auch nicht gerade für sie da.«
    »Okay«, stimmte Michelle ihm zu. »Wir nehmen das zusammen in Angriff.«
    Anna hockte in der beengten Wohnung im ersten Stock. Sie hatte sich einen der Morgenröcke aus Kaschmir umgewickelt, die bei Michelle einen reißenden Absatz fanden, und
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