Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Preis des Ruhms

Der Preis des Ruhms

Titel: Der Preis des Ruhms
Autoren: Margaret Way
Vom Netzwerk:
Sie konnte von Frau zu Frau mit Ally reden, zumal sie sie schon lange kannte.
    “Du siehst fantastisch aus, Ally”, begann sie und beobachtete bewundernd, wie Ally ihr Make-up auffrischte. Wie bekam sie nur den Lidschatten so gut hin? Ihre leicht schräg stehenden grünen Augen wirkten dadurch wie Smaragde.
    “Danke, Lainie.” Ally lächelte herzlich. “Es war so ein schöner Tag. Ich werde mich immer gern daran erinnern. Aber es war auch ein bisschen traurig.” Sie begann, den Schmuck aus dem Haar zu nehmen, weil er fürs Theater zu viel gewesen wäre. Fran hatte es auch getan und ihr langes Haar zu einem eleganten Knoten aufgesteckt. Vielleicht schaffte sie es ja auch. Allerdings war Frans Haar im Gegensatz zu ihrem leicht frisierbar. Einen Moment lang mühte sie sich ab, dann bemerkte sie Lainies Gesichtsausdruck. “Du meine Güte, Lainie, warum starrst du mich so an?”, meinte sie trocken. “Ist meine Wimperntusche verschmiert?”
    Lainies Mund wurde plötzlich trocken. “Entschuldige, Ally, das wollte ich nicht. Aber sicher bist du es gewohnt, angestarrt zu werden. Du siehst toll aus.”
    “Du siehst auch nicht schlecht aus”, erklärte Ally. “Das Kleid steht dir sehr gut.”
    “Ich musste mich erst reinhungern”, gestand Lainie. “Ally, ich wollte dich etwas Persönliches fragen … Ich würde es nicht tun, wenn ich nicht denken würde … Ich meine, ich würde niemals …”
    “Du möchtest wissen, ob Rafe und ich einander noch etwas bedeuten, stimmt’s?”, erkundigte Ally sich unverblümt.
    “Richtig.” Lainie seufzte erleichtert. “Du brauchst es mir nicht zu sagen, wenn du nicht willst.”
    Ally beschloss, ihr Haar offen zu tragen, weil es sich einfach nicht bändigen ließ. “Lainie, Liebes”, erwiderte sie geduldig, “du weißt doch genauso gut wie alle anderen, dass das mit Rafe und mir eine alte Geschichte ist.”
    “Aber ihr habt so gut zusammengepasst”, wandte Lainie ein. “Mum dachte damals, du wärst völlig übergeschnappt.”
    “Das war ich leider auch”, räumte Ally zerknirscht ein. “Aber das ist schon lange her. Ich war jünger, als du es jetzt bist. Ich fühlte mich der Verantwortung einfach nicht gewachsen und dachte, ich bräuchte noch etwas Zeit. Wir wissen ja, wie die Camerons sind. Ich wollte mich selbst verwirklichen und der Welt zeigen, was
ich
kann.”
    “Oh, ich weiß, Ally”, meinte Lainie verständnisvoll. “Du wolltest wie deine Tante sein. Sie war
sehr
berühmt, auch wenn es in letzter Zeit still um sie geworden ist. Allerdings hast du Rafe dadurch verloren.”
    “Das klingt, als würdest du dich darüber freuen”, sagte Ally vorwurfsvoll.
    “Ich freue mich nicht darüber”, versicherte Lainie schnell, und es klang aufrichtig. “Ich bin traurig darüber, wie alle anderen auch. Wir dachten, wir würden eine große Hochzeit auf Kimbara feiern. Vielleicht hättest du mich sogar als Brautjungfer gewählt.”
    Ihre Worte trafen Ally. Das wäre tatsächlich denkbar gewesen. Jetzt betrachtete sie Lainie als mögliche Nachfolgerin.
    “Liebst du ihn noch?”, fragte Lainie ohne Umschweife.
    “Was willst du jetzt von mir hören?” Ally war aufgestanden und streckte ihr die Hand entgegen. Es war Zeit, zu gehen. “Rafe wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Die Camerons und die Kinross sind fast eine Familie. Wir sind zusammen aufgewachsen. Aber die Dinge ändern sich nun mal. Rafe und ich haben uns verändert. Ich habe meinen Beruf. Es ist kein Geheimnis, dass man mir die Hauptrolle in einem Kinofilm angeboten hat.”
    “Was?”
    “Rafe ist mit Opal Plains verheiratet”, bekräftigte Ally. “Sein Erbe ist sein Leben, genau wie bei Brod. Wir haben uns weiterentwickelt.”
    Lainie errötete. Sie war unendlich erleichtert. Unwillkürlich verstärkte sie den Griff um Allys Hand. “Dann macht es dir also nichts aus, wenn …?”
    “Du hast meinen Segen, Lainie.” Sanft entzog Ally ihr die Hand. “Aber ich möchte dir einen Rat geben, weil ich nicht möchte, dass du auch verletzt wirst. Es gibt viele Frauen, die an Rafe interessiert sind. Mindestens vier warten gerade draußen auf uns.”
    “Aber er hat sich mit
mir
amüsiert”, wandte Lainie ein.
    “Auf Hochzeiten amüsiert man sich nun mal, Lainie”, gab Ally zu bedenken.
    Lainie dachte für einen Moment darüber nach. “
Du
bist diejenige, die mir zu schaffen macht”, erklärte sie schließlich. “Mum hat mir vor Augen geführt, dass Rafe mich vielleicht gern zur Freundin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher