Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Preis der Ungleichheit: Wie die Spaltung der Gesellschaft unsere Zukunft bedroht (German Edition)

Der Preis der Ungleichheit: Wie die Spaltung der Gesellschaft unsere Zukunft bedroht (German Edition)

Titel: Der Preis der Ungleichheit: Wie die Spaltung der Gesellschaft unsere Zukunft bedroht (German Edition)
Autoren: Joseph Stiglitz
Vom Netzwerk:
studierte, drehten sich viele Diskussionen um die Einkommensverteilung, und ich schulde den verstorbenen Nicholas Kaldor, David Champernowne und Michael Farrell, insbesondere Sir James Meade und Frank Hahn großen Dank. Dort begann auch meine Zusammenarbeit mit Tony Atkinson, der später eine der weltweit führenden Autoritäten auf dem Gebiet der Ungleichheit werden sollte. Damals glaubte man noch immer, dass es erhebliche Zielkonflikte zwischen Ungleichheit und Wachstum gebe und Jim Mirrlees begann damals gerade erst mit seinen Forschungen über Steuern mit optimaler Umverteilungswirkung (für die er später den Nobelpreis erhielt). Ein weiterer meiner Lehrer am MIT (der dann 1969/70 gemeinsam mit mir als Gastwissenschaftler in Cambridge weilte) war Kenneth Arrow, dessen Beiträge zur Informationsökonomik mein eigenes Denken nachhaltig beeinflusst haben. Später konzentrierte sich seine Arbeit – parallel zu meiner eigenen – auf die Folgen von Diskriminierung, auf die Frage, wie sich zum Beispiel Informationen über relative Fähigkeiten auf Ungleichheit auswirken, und auf
den Einfluss der Bildung in dem gesamten Prozess. Ein zentrales Problem, das ich in diesem Band nur streife, ist die Messung von Ungleichheit. Wie sich zeigt, wirft dies die gleichen theoretischen Probleme auf, wie sie bei der Messung von Risiken auftreten, und meine frühen Beiträge dazu verfasste ich vor vierzig Jahren gemeinsam mit Michael Rothschild. Später arbeitete ich mit einem meiner ehemaligen Studenten, Ravi Kanbur, an der Frage, wie sich sozioökonomische Mobilität messen lässt.
    Der Einfluss der Verhaltensökonomik auf mein Denken sollte in dieser Arbeit deutlich zu spüren sein. Vor etwa vierzig Jahren machte mich der verstorbene Amos Tversky, ein Pionier dieses Fachgebiets, mit diesen Ideen vertraut, und später beeinflussten Richard Thaler und Danny Kahneman meine eigenen Überlegungen stark. (Als ich Mitte der achtziger Jahre das Journal of Economic Perspectives gründete, bat ich Richard, regelmäßig eine Kolumne über das Thema zu schreiben.)
    Von den Diskussionen mit Edward Stiglitz über einige der juristischen Fragen, die in Kapitel 7 behandelt werden, habe ich enorm profitiert; das Gleiche gilt für die Gespräche mit Robert Perkinson über die Probleme, die mit der hohen Inhaftierungsrate in den USA verbunden sind.
    Die Diskussion meiner Ideen im direkten Austausch mit meinen Studenten war immer sehr bereichernd, und ich möchte hier nur zwei von ihnen herausgreifen: Miguel Morin und Anton Korinek.
    Ich hatte außerdem das Glück, für die Clinton-Regierung zu arbeiten. Ungleichheit und Armut standen im Mittelpunkt unserer Debatten. Wir erörterten zum Beispiel, wie wir im Rahmen der Sozialreform die Armut bekämpfen (Diskussionen, bei denen David Ellwood von der Harvard University eine zentrale Rolle spielte) und wie durch eine Steuerreform den Auswüchsen der Ungleichheit an der Spitze beikommen könnten. (Nicht jeder unserer Schritte ging wie erwähnt in die richtige Richtung.) Der Einfluss Alan Kruegers (der heute den Wirtschaftswissenschaftlichen Beirat des Präsidenten leitet) mit seinen Erkenntnissen über Arbeitsmärkte einschließlich der Rolle von Mindestlöhnen sollte offensichtlich sein. Weiter hinten im Buch beziehe ich mich auf gemeinsame Arbeiten mit Jason Furman und Peter Orszag. Alicia Munnell, die gleichzeitig mit mir dem Sachverständigenrat angehörte, half mir, die Funktion von Sozialversicherungsprogrammen und von Gesetzen zu
verstehen, die dafür sorgen sollten, dass Kreditangebote nicht auf wohlhabende Wohngegenden beschränkt werden. (Zu den vielen anderen, die mein Denken in dieser Zeit stark beeinflussten, siehe die Danksagung in »Die Roaring Nineties«, Berlin 2004.)
    In meiner Zeit als Chefvolkswirt der Weltbank, einer Institution, die sich unter anderem die Bekämpfung der Armut auf die Fahnen geschrieben hat, war jeder Arbeitstag, jede Begegnung eine Gelegenheit, Neues über Armut und Ungleichheit zu erfahren, sich Ansichten über die Ursachen und Folgen von Ungleichheit zu bilden und zu korrigieren, um besser zu verstehen, weshalb sie sich von Land zu Land unterscheidet. Ich zögere, eine bestimmte Person herauszugreifen, möchte aber meine beiden Nachfolger im Amt erwähnen, Nick Stern (den ich 1969 in Kenia kennenlernte) und François Bourguignon.
    In Kapitel 1 und an anderer Stelle weise ich darauf hin, dass das BIP pro Kopf (der Bevölkerung) oder auch andere Einkommensmaße
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher