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Der Playboy und das Baby

Der Playboy und das Baby

Titel: Der Playboy und das Baby
Autoren: Christine Rimmer
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dem die Politiker Wahlkampfspenden sammelten.
    Begonnen hatte es mit heißen Blicken und einem kleinen Flirt. Er hatte sie nach Hause gefahren. Und die Nacht mit ihr verbracht.
    Jerralyn war sechsundzwanzig, sehr hübsch und elegant. Sowie dynamisch und höchst erotisch.
    "Arbeitest du wieder spät?" fragte sie.
    "Schuldig."
    "Du arbeitest zu viel."
    "Ich arbeite gern."
    "Ich könnte in zwanzig Minuten bei dir sein - mit einer Flasche Dom Perignon in der Hand und nichts unter meinem Nerz."
    Er lachte. "Ich dachte, du bist Tierschützerin?"
    "Das war bildlich gesprochen."
    "Du führst mich in Versuchung", sagte er, obwohl er in Gedanken noch immer bei Ms. Miller war. Dabei, wie sie in dem weißen Schaukelstuhl gesessen und das braune Haar ihre Wange umspielt hatte.
    "Du bist nicht bei der Sache", beschwerte Jerraly sich. "Ich könnte gekränkt sein."
    Cord blinzelte. "Sei es nicht. Später in der Woche?"
    "Na gut. Aber jetzt verschwinde endlich aus deinem Büro. Workaholics sind nicht sexy." Er versprach es ihr und legte auf.
    Emma Hightower, die seit über einem Jahrzehnt den Stocktons den Haushalt führte, erschien in der Tür, als Cord das Licht ausschaltete. Wie immer sah sie ernst und streng drein. "Ich mache gerade meine letzte Runde. Kann ich Ihnen noch etwas bringen lassen, Mr. Stockwell?"
    "Nein, danke, Emma. Hat Ms. Miller sich schon eingerichtet?"
    „Ja, das hat sie."
    "Sie haben dafür gesorgt, dass sie isst?"
    "Ich habe ihr um halb acht das Abendessen im Zimmer servieren lassen. "
    "Und hat Ms. Miller ihr Gemüse gegessen?" fragte Cord in der seit Jahren vergeblichen Hoffnung, Emma ein Lächeln zu entlocken.
    „Ja. Sie schien einen guten Appetit zu entwickeln."
    "Gut. Ein Kindermädchen sollte nicht unbedingt wählerisch sein."
    Zwischen Emmas schmalen Brauen erschien eine Falte, doch offenbar beschloss sie, Cords Bemerkung nicht zu kommentieren. "Soll ich Ihnen noch einen kleinen Snack bringen lassen, Mr. Stockwell?"
    "Nein, Emma. Danke."
    Sie ging hinaus, und er folgte ihr. Er schloss die Tür ab, doch als er sich umdrehte, war sie verschwunden.
    Cord nahm die Treppe ins Obergeschoss, ging an seinem Schlafzimmer vorbei und steuerte den Raum mit den hellblauen Wänden an, in dem seine Tochter bestimmt schon schlief. An der Tür lauschte er. Dahinter war es still.
    Vorsichtig, mit angehaltenem Atem, drehte er den Messingknauf und schlich auf Zehenspitzen ins Kinderzimmer.
    Ja. Sie war hier und schlief fest. Er blieb stehen und hörte sie leise seufzen.
    Als seine Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten, sah er sie. Die runden Wangen, den kleinen Mund, das weiche Haar und das trotzige Kinn.
    Eine Stockwell. Ja.
    Ihm wurde warm ums Herz.
    Seine Tochter.
    Seltsam. Er hatte sich nie vorstellen können, Vater zu sein. Vermutlich würde er kein sehr guter werden. Er arbeitete hart und überließ die Familienfreuden anderen Männern. Zu sehr ähnelte er dem alten Herrn, der am anderen Ende der Villa im Sterben lag. Er wusste, dass er auch kein guter Ehemann wäre.
    Irgendwann würde er seine arme Frau betrügen. Er war einfach nicht für die Ehe geschaffen.
    Er mochte Frauen. Mehrzahl. Nun ja, nicht mehrere auf einmal. Aber viele, nacheinander. Und er hatte immer gut aufgepasst, damit keine von ihnen schwanger wurde. Bei Marnie Lott, an deren Gesicht er sich kaum noch erinnerte, war er offenbar nicht vorsichtig genug gewesen.
    Und jetzt hatte er Becky.
    Sie seufzte laut und drehte das Gesicht zur Wand.
    Cord bewegte sich nicht. Er wollte sie nicht wecken. Vielleicht würde sie zu weinen anfangen, und dann würde Ms. Miller hereineilen und ihm einen vorwurfsvollen Blick zuwerfen. Und dann würde sie vermutlich beschließen, dass er noch etwas lernen musste. Er würde Beckys Windel wechseln müssen.
    Er wollte gerade wieder hinausschleichen, als er ein Geräusch hörte. Das Knarren eines Stuhls oder Dielenbretts. Er schaute ins Spielzimmer. Durch den Spalt unter der geschlossenen Tür zum Zimmer des Kindermädchens drang Licht.
    Ms. Miller war noch wach.
    Warum auch nicht? Es war erst halb elf.
    Obwohl sie ihm wie eine Frau vorkam, die bei Sonnenuntergang zu Bett ging und im Morgengrauen aufstand. In einem weißen Baumwollnachthemd mit Spitzenbesatz an Ärmeln und Kragen. Die Art von Nachthemd, die ein junges Mädchen trug, züchtig und alles verhüllend - es sei denn, es stand vor einer Lampe.
    Dann würde ein Mann alles sehen können: sanfte Kurven und den dunklen Schatten dort, wo ihre Schenkel ...
    Cord
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