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Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)
Autoren: Barry Eisler
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müssen, was du und deine Familie erlitten haben?«
    »Natürlich nicht. Aber es gibt keine Alternative. Es ist die Wahl, die sie uns aufzwingen. Der einzige Weg, damit es endlich aufhört.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Dann ruf sie zurück! Lass nicht zu, dass sie Imran töten!«
    Delilah antwortete nicht.
    »Sag was! Antworte mir!«
    Immer noch schwieg Delilah.
    »Merkst du nicht, dass du nur voller Scheiße steckst?« Fatimas Stimme brach. »Du verdammte Heuchlerin. Verschwinde! Raus hier!«
    »Fatima … Ich weiß nicht, wie man dem allen ein Ende setzen kann. Vielleicht ist es unmöglich. Vielleicht hattest du recht damit, was du über das menschliche Bedürfnis nach Rache gesagt hast. Aber … alles, was mit dir zu tun hatte … das war echt. Ich hatte es nicht beabsichtigt, aber so war es.«
    Fatima sagte nichts.
    »In Bora Bora habe ich dein Passwort in die Hände bekommen. Frag nicht, wie. Das kann ich dir nicht sagen. Aber an diesem Punkt war die Operation gelaufen. Danach hatte ich keinen Grund mehr, dich zu treffen. Keinen … professionellen Grund. Es tut mir leid. Aber es ist wahr.«
    Fatima begann wieder zu weinen. Delilah krampfte sich der Magen zusammen.
    »Du kannst nicht hierbleiben. Du hast recht, wahrscheinlich befindest du dich in Gefahr. Komm mit mir, und ich werde dir helfen, so gut ich es kann.«
    Fatima wischte sich die Tränen erst von der einen Wange, dann von anderen. Die Bewegungen waren schnell, ökonomisch. Sie räusperte sich. »Nein. Geh einfach. Mir passiert schon nichts.«
    »Das stimmt nicht. Du wirst …«
    »Geh einfach.«
    »Bitte hör mir zu, ich will nicht, dass dir etwas geschieht.«
    Fatima lächelte. »Dafür ist es ein bisschen spät, findest du nicht?«
    Delilah suchte nach Worten. Sie fand keine. »Fatima, bitte …«
    Fatima sah sie an. Ihre Augen waren jetzt trocken. Als sie sprach, klang ihre Stimme neutral. Fast kalt. »Verlass meine Wohnung, Delilah. Oder wie immer du heißt.«
    Delilah hatte das Gefühl, als hätte man sie ins Gesicht geschlagen. Sie stand auf, nahm ihre Handtasche und ging zur Tür.
    »Ich möchte dir helfen«, sagte sie. »Bitte ruf mich an. Du hast meine Nummer. Bitte, Fatima.«
    Keine Antwort.
    Sie ging, stolperte die Treppe hinunter und zur Tür hinaus. Die Straße war finster und verlassen. Von den Leichen war nichts mehr zu sehen.

    Sie verließ London am nächsten Tag in Richtung Rouen, wo sie ihren Führungsagenten vom Mossad informieren sollte. Bevor sie in den Zug stieg, rief sie Kent an.
    »Ich hatte gehofft, Sie würden anrufen«, sagte er. »Haben Sie Ihre Meinung über unsere Verabredung geändert? Der Laptop war die reinste Fundgrube, wissen Sie. Sie standen unmittelbar davor, eine ganz große Aktion durchzuführen, und jetzt können wir sie stoppen. Ich würde Sie sehr gern persönlich auf den neuesten Stand bringen.«
    Kein Wort über das, was er in der Wohnung gesehen hatte. Aber so oder so, es war ihr egal. Sie teilte ihm mit, was nach seinem Weggang geschehen war.
    »Angesichts dessen, was alles auf dem Laptop war«, sagte er, »bezweifle ich, dass sie noch von Nutzen wäre. Ich glaube kaum, dass noch großes Interesse besteht, sie an Bord zu holen. Aber ich werde es versuchen.«
    »Tun Sie Ihr Bestes«, sagte sie. »Es würde mir … eine Menge bedeuten. Falls das Ihnen etwas bedeutet.«
    »Es könnte ein klein wenig peinlich sein angesichts meiner Geschichte, dass ich niemanden in der Wohnung angetroffen habe.«
    »Seien Sie nicht so ein egoistisches Arschloch«, sagte sie, überrascht von ihrem eigenen Zorn. »Sie haben die Sache vermasselt. Lassen Sie nicht jemand anderen dafür bezahlen.«
    Kurze Stille. Er sagte: »War da wirklich eine Kamera?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«
    Er lachte. »Ich wusste es. Okay, fast. Und fast zählt nicht, nicht wahr?«
    Sie gab keine Antwort.
    »Sie haben sich wirklich … sie ist Ihnen wirklich ans Herz gewachsen, oder?«
    »Ihre Auffassungsgabe hört nie auf, mich zu überraschen, Kent.«
    Sie dachte, er würde darauf eine schlagfertige Antwort parat haben, irgendeinen zweideutigen Kommentar über das, was er in Fatimas Wohnung gesehen hatte. Stattdessen sagte er: »Wissen Sie, ich hatte befürchtet, etwas Ähnliches könnte zwischen uns beiden passieren. Und mit ›befürchtet‹ meine ich ›gehofft‹. Das tue ich immer noch, wenn Sie es genau wissen wollen.«
    »Helfen Sie ihr einfach, Kent, in Ordnung? Sie kann Ihnen nützlich sein. Und zwar lebendig.«
    »Das
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