Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
Vom Netzwerk:
der Gefahr durch den Outsider.«
    »Das ist verständlich, Mr. Quamodian«, sagte die Maschine herzlich. »Eine Bedrohung der ganzen Rasse ...«
    »Die menschliche Rasse kümmert mich nicht!«
    »Aber, Mr. Quamodian! Was ...?«
    »Ich sorge mich um Molly Zaldivar. Merk dir's, hörst du? Vergiß es nie. Für mich ist das Wohlergehen von Molly Zaldivar das Wichtigste im Universum, weil ich sie von ganzem Herzen liebe, trotz ...«
    »Entschuldigen Sie, Sir«, unterbrach der Gleiter. »Ein soeben ankommender Flugapparat ruft uns.«
    »Wer befindet sich darin?«
    »Der Operator ist Ihr Rassegenosse Solomon Scott. Eindeutige Identifizierung durch SMI ist erfolgt. Er ist ohne offizielle Erlaubnis in die Atmosphäre von Exion 4 eingeflogen und wird daher von den Robot-Wächtern gejagt. Er teilt mit, daß er eine wichtige Botschaft für Sie bringt.«
     
    Der Apparat tauchte in die Beleuchtung der Transit-Station, streifte im Sturzflug den Gleiter und krachte in der Nähe der Rampe auf den Boden. Quamodian fiel aus dem Sitz, raffte sich auf und starrte die seltsame Maschine an, eine große, verbeulte und geschwärzte Stahlkugel ohne Tragflächen und Fahrwerk. Doch dann erkannte er unter den Schrammen und dem Ruß ein vertrautes Symbol – das Drei-Sterne-Emblem der Station Exion. »Scott«, murmelte er. »Das ist sein alter Scout. Oder ein Teil davon.«
    »Was für ein dummer Mensch!« brauste der Gleiter auf. »Fast hat er uns zerstört. Ich verständige die Wächter.«
    »Halt! Er ist der Mann, den Molly Zaldivar auf der Erde benötigt. Gib ihm ihre Nachricht durch und frage ihn, ob er bereit ist, uns dabei zu helfen, Cliff Hawk an seinem Vorhaben, einen Outsider zu schaffen, zu hindern.« Der Gleiter summte verhalten. Quamodian schämte sich dafür, aber er mochte ein Gefühl des Bedauerns darüber nicht zu unterdrücken, daß nun seine Chance dahin war, Mollys alleiniger Retter zu sein.
    »Scott teilt mit«, surrte der Gleiter endlich, »daß er eine dringende persönliche Botschaft für Sie hat. Er möchte, daß Sie an Bord seiner Maschine kommen. Wollen Sie das tun?«
    »Richte ihm aus, daß ich komme.« Er kletterte aus dem Gleiter. Ein Schott öffnete sich, als er den beschädigten Scout erreichte, und ein hochgewachsener Mann streckte ihm eine Hand entgegen, um ihm in die zwielichtige Schleuse zu helfen. »Scott?« Der Wind hatte ihm den Atem genommen. »Ich möchte zu Solo Scott ...«
    »Ich bin Solomon Scott«, krächzte der Fremde. »Herein!«
    Quamodian prallte zurück. Der Fremde in der Schleuse war so groß wie Scott, doch das war die einzige Ähnlichkeit. Scott war ein dunkler, lebhafter, kräftiger Mann gewesen. Dieser Mann war eine düstere Erscheinung, seltsam unbeholfen, irgendwie mehr mechanisch als menschlich. Seine Kleidung war gleichermaßen verwunderlich. Er trug eine Kapuze und eine lange graue Robe mit einer goldenen Kette um die Hüften, woran ein schmaler goldener Dolch hing. Am liebsten hätte Quamodian sich umgedreht und wäre fortgelaufen. Ihm mißfielen das Flackern in Scotts eingefallenen Augen, die Schmutzflecken auf der klerikal wirkenden Robe und der Gestank, der aus dem Innern der Maschine drang. Dann bemühte er sich um Fassung. Anscheinend bestand keine Gefahr, und ihm lag an Hilfe für Molly. Er packte die ausgestreckte Hand, die kälter war als der Wind, und klomm in die Stahlzelle.
    »Solo!« Er versuchte zu grinsen. »Was für ein Glück, daß Sie ausgerechnet jetzt auftauchen – Molly Zaldivar benötigt verzweifelt Ihre fachmännische Unterstützung. Wenn Sie ihre ...«
    »Vergessen Sie's!« Scotts gräuliche Klaue schlug rücksichtslos nach dem Transfunkstreifen. »Kommen Sie aus dieser Kälte, damit wir uns unterhalten können.«
    Aber Quamodian zögerte. Beim bloßen Anblick des trübe beleuchteten Raums hinter dem inneren Schleusenschott befiel ihn Übelkeit. Dreckige Lumpen und zerrissenes Papier. Haufen zerbrochener Instrumente. Leere Plastikkonserven. Staub und Rost und menschlicher Kot. »Was bedeutet das?« Er zitterte hilflos. »Ich ... ich erkenne Sie kaum wieder, Solo. Was ist Ihnen widerfahren?«
    »Ich vermute, ich habe mich verändert.« Scotts Stimme klang ruhig. »Widerfahren ist mir, daß ich etwas herausgefunden habe. Und das will ich Ihnen mitteilen.«
    »Was es auch sein mag, Ihre Ankunft ist ein großes Glück. Molly berichtet, daß die Ordensmitglieder auf der Erde nicht an Outsider-Sterne glauben ...«
    »Sie haben recht. Die Outsider sind ein Mythos –
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher