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Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Titel: Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis
Autoren: Pseudonymous Bosch
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ratloser.
    Irgendwann schaute Max-Ernest auf und lächelte. »An was erinnert dich L–M–X Bindestrich G–R–N–G-S–T?«
    Kass zuckte mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung.
    »Nehmen wir mal an, dass X X heißt, wie der richtige Buchstabe X, sogar in diesem Code...«
    »Das ist dein Name – Max-Ernest!«, antwortete Kass.
    »Richtig. Wie findest du das?«
    »Das heißt, L bedeutet M und M bedeutet A.«
    »Und ein G ist ein E und ein R bleibt ein R und so weiter.«
    Max-Ernest nahm einen von Großvater Larrys roten Stiften (der hatte noch eine ganze Menge davon aus der Zeit, als er an der Highschool unterrichtete) und schrieb die erste Zeile der Botschaft neu, diesmal aber ersetzte er die Buchstaben, und zwar nach dem Code-Schlüssel, den sie gerade herausgefunden hatten. Und das kam dabei heraus:
    JDEIE JASSANHRA UNH MAX-ERNEST
    »Liebe Kassandra und Max-Ernest«, las Kass vor und setzte die richtigen Buchstaben ein. »Das ist ein Brief an uns . . . Hey, kannst du nicht deinen Decoder nehmen?«
    Der Decoder war fast nicht mehr nötig. Da sie schon so weit gekommen waren, hätte Max-Ernest den Rest der Botschaft auch selbst entziffern können, aber natürlich hätte er viel länger dazu gebraucht. Der Decoder erledigte das in weniger als einer Sekunde.
    Er teilte ihnen auch mit, dass das Codewort MIEHEG hieß. *
    »MIEHEG? Was soll das heißen?«, fragte Max-Ernest. »Ich glaube, das ist nicht einmal ein richtiges Wort.«
    »Ich weiß es auch nicht – vielleicht finden wir es ja heraus, wenn wir den Brief gelesen haben«, sagte Kass, der es vorkam, als wartete sie schon jahrelang darauf, den Brief endlich zu lesen, obwohl es in Wirklichkeit nur ein paar Minuten waren.
    * Wenn du wissen willst, wie man eine verschlüsselte Botschaft entziffert, dann sieh doch mal im Appendix nach.

    Die Gefühle unserer beiden Freunde, als Max-Ernest den Brief laut vom Bildschirm seines Decoders ablas, sind schwer zu beschreiben. Selbst wenn du gut bist im Gefühlehaben – ich, wie du weißt, bin es nicht –, so hättest du, glaube ich, auch Schwierigkeiten, einen Namen für diese eigenartige Mischung zu finden.
    Es waren ein paar einfache, altmodische Gefühle darunter, wie zum Beispiel Glück, Aufregung, Stolz, Beklemmung, Furcht. Aber es waren auch andere dabei, unbestimmtere Gefühle, die man nicht so leicht auf den Punkt bringen kann. Wie zum Beispiel ein mulmiges Gefühl in der Magengrube, von dem man nicht sagen kann, ob es etwas richtig Gutes oder etwas richtig Schlechtes oder beides zugleich zu bedeuten hat. Ein Gefühl, als wäre man jung und gleichzeitig alt. Als wenn etwas sowohl anfängt als auch aufhört. Das sichere Gefühl, dass dein Leben sich ändert, und gleichzeitig das unsichere Gefühl, in welche Richtung es weitergeht und ob man das überhaupt will.
    Nicht zu vergessen, ein Gefühl, das gleichzeitig Verwirrung, Wiedererkennen und Spaß in sich vereint.
    Dieses Gefühl erwuchs aus der Art und Weise, wie der Brief geschrieben war.
    Denn selbst als er entziffert war, klang er irgendwie seltsam. Auf eine vertraute Weise fremd.
    Hier kannst du den Brief lesen, ich habe ihn mit einer kleinen, aber notwendigen Kürzung abgedruckt. Ich glaube, der Brief spricht für sich selbst.
    Das wär’s also. Auf Wiedersehen. Fürs Erste. *
    * Ich habe dich ja gleich vor Schlusskapiteln gewarnt.

    Liebe Kassandra und Max-Ernest,
    herzlichen Glückwunsch, dass ihr es aus eigener Kraft geschafft habt, der Mitternachtssonne zu entkommen. Indem ihr den Jungen, Benjamin Blake, gerettet habt, habt ihr nicht nur ein Menschenleben gerettet, ihr habt der ganzen Welt einen Dienst erwiesen. Ihr habt die Übeltäter daran gehindert, uneingeschränkte Macht zu erlangen. Unglücklicherweise sind auch Madame Mauvais und Dr. L entkommen. In diesem Moment versammeln sie ihre Truppen um sich. Und mit jedem Tag kommen sie dem Geheimnis ein Stückchen näher. Das Geheimnis ist nicht das, was ihr glaubt, aber umso mehr müssen wir es vor ihnen schützen. Uns bleibt sehr wenig Zeit. Viele Menschenleben stehen auf dem Spiel. In Anerkennung eurer Tapferkeit und eurer einzigartigen Talente lade ich euch hiermit ein, der MIEHEG-Gesellschaft beizutreten und unseren Kampf gegen die Meister der Mitternachtssonne zu unterstützen. Aber eins müsst ihr wissen: Sobald ihr den Eid auf die MIEHEG-Gesellschaft abgelegt habt, wird euer Leben nicht mehr so sein wie früher. Ihr werdet der Gefahr und der Not ins Angesicht schauen. Und ihr müsst allen
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