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Der Milliardaer und die Braut

Der Milliardaer und die Braut

Titel: Der Milliardaer und die Braut
Autoren: Melanie Milburne
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machen kann.“
    „Worüber sprechen wir beide hier?“
    Entnervt hob sie beide Hände. „Ach, egal. Ich bin nur noch müde.“
    „Das sehe ich“, sagte Nic etwas sanfter. „Du bist ganz blass und hast dunkle Ringe unter den Augen. Warum legst du dich nicht hin, und ich schlafe heute in einem der Gästezimmer?“
    Sein Angebot weckte Enttäuschung in ihr. „Das musst du doch nicht tun.“
    Er gab ihr einen behutsamen Kuss auf die Stirn. „Oh, doch, cara mia “, raunte er. „Sonst würde ich dich noch stundenlang wachhalten, weil ich mich nicht beherrschen kann.“
    Ergeben zwang Jade sich zu einem Lächeln, was allerdings gründlich misslang. „In Ordnung. Dann schlaf gut.“
    Bevor sie gehen konnte, nahm Nic ihre Hand und hielt sie fest in seiner. Aber Jade machte sich los und verschwand, so schnell sie konnte, nach oben ins Schlafzimmer.
    Noch lange starrte Nic blind ins Leere und stellte sich vor, wie sich der Abschied von Jade in elf Monaten gestalten würde. Sein Magen fühlte sich an, als wäre er mit Stacheldraht umwickelt, während sich in seinem Geiste ein Bild formte. Das Geld wurde übergeben, man verabschiedete sich höflich voneinander und bedankte sich für die schöne Zeit. Warum hatte sein Großvater Jade und ihn aneinander gebunden? Er hätte doch wissen müssen, wie viel Trauer und Schmerz er damit auslöste.
    Aber es musste doch nicht enden …
    Nic schüttelte den Kopf, um diesen irritierenden Gedanken schnell wieder loszuwerden. Natürlich musste es enden! Jade hatte ein Recht auf ein eigenes, unabhängiges Leben, genau wie er. Aber vor allem verdiente Jade eine dauerhafte, echte Liebe – niemand verdiente es mehr als sie. Sie glaubte an dieses Phänomen und war auf der Suche nach ihrem Lebensglück.
    Und auch wenn sie behauptete, keine Kinder haben zu wollen, war Nic sich nicht sicher, wie ernst sie das tatsächlich meinte. Immerhin hatte er beobachtet, wie begeistert sie mit seiner Nichte und seinen Neffen umgegangen war. Die Kinder brachten ihr Gesicht zum Strahlen, so aufrichtig und rein, dass es sein Herz berührte.
    Er dachte über ihre Verletzlichkeit nach. Sie gab sich oft so stark und abweisend, dabei war sie in ihrem Inneren ein ängstliches kleines Mädchen. Wer würde später in ihrer Nähe sein und sie beschützen? Nach ihrer geplanten Scheidung wäre sie noch angreifbarer als jetzt, leichte Beute für Kerle, die es auf ihr Geld abgesehen hatten. Denn trotz ihrer selbstbewussten Fassade war sie reichlich naiv.
    Es war nicht einfach für Nic, sie gehen zu lassen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihre gemeinsame Zeit so intensiv und erfüllt sein würde. Kaum vorstellbar, dass sein verzehrendes Verlangen nach ihr jemals weniger werden würde.
    Seine Gier musste einfach irgendwann verschwinden, so wie immer. Er hatte sich noch niemals verliebt. Liebe war eine Emotion, der er nicht traute.
    Natürlich liebte Nic seine Familie und würde für jeden von ihnen sein Leben geben. Aber romantische Liebe kam und ging, sie hatte keinen Bestand, war unzuverlässig und vergänglich. Er würde sich selbst nicht erlauben, von einer idiotischen Fantasie aufgesogen zu werden, obwohl er zugeben musste, manchmal war er tatsächlich versucht. Das Leben seiner Brüder schien schließlich auch nicht nur auf Illusionen aufgebaut zu sein.
    Nic lachte zynisch und fühlte sich plötzlich schwach und angreifbar.
    Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung für einen Mann wie ihn?

11. KAPITEL
    Als Jade am nächsten Morgen die Augen aufschlug, stand Nic mit einem Stapel Tageszeitungen in der Hand neben dem Bett. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er ohne Einleitung und schleuderte ihr eine Zeitung entgegen.
    Verwirrt strich Jade sich die zerzausten Haare aus dem Gesicht. Dann sah sie auf den Artikel hinunter und blickte anschließend Nic in die Augen. „Du weißt doch genau, dass ich nichts auf Italienisch lesen kann. Würdest du es mir bitte übersetzen?“
    „Hier ist ein englisches Exemplar.“ Mit diesen Worten warf er eine weitere Zeitung auf die Bettdecke. „Es steht ziemlich genau dasselbe drin.“
    Ratlos betrachtete sie ein Foto, das sie in dem Kindermodeladen zeigte. Sie konnte die Bildunterschrift nicht entschlüsseln, aber das war auch überflüssig: Auf dem Foto hielt sie den rosaweißen Strampelanzug in den Händen, und auf ihrem Gesicht lag deutlich erkennbar ein verträumter, sehnsuchtsvoller Ausdruck.
    „Nun?“
    Sie räusperte sich. „Es ist nicht so, wie du
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