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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm
Autoren: Kevin J. Anderson
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zerklüfteten Oberfläche näherten. Die primäre Siedlung der Menschen war kaum zu übersehen: Sie hatten sie bei den alten Klikiss- Ruinen und dem Transportal errichtet.
    Nachdem das menschliche Ungeziefer herausgefunden hatte, wie die alte Technik funktionierte, war es so dreist gewesen, sich auf KlikissWelten niederzulassen. Auf Planeten, die Sirix und den schwarzen Robotern zustanden.
    Die ersten Mantas flogen in geringer Höhe über die Gebäude hinweg, machten dabei die Jazer-Bänke und die Batterien mit den explosiven Projektilen einsatzbereit. An Feuerkraft mangelte es ihnen gewiss nicht.
    Kolonisten kamen aus den bunten Fertigbauten, winkten den Schiffen zu und jubelten, als sie die Zeichen der Terranischen Verteidigungsflotte sahen.
    »Das Feuer eröffnen.«
    TVF-Waffen spuckten Energiestrahlen und Projektile, zerstörten die Kolonie. Die Hälfte der Menschen starb, bevor die anderen begriffen, was geschah. Die Überlebenden stoben in alle Richtungen davon und versuchten, irgendwo in Deckung zu gehen.
    Mantas setzten Getreidefelder in Brand, vernichteten Zisternen und Kornspeicher. Bunte Polymer-Häuser schmolzen oder verwandelten sich in Asche. Menschen fingen Feuer. Gewissenhafte Soldaten-Kompis sprengten einen Krater mit einem Durchmesser von zwanzig Metern, nur um einen einzelnen Flüchtling zu erwischen. Sie nahmen es sehr genau.
    »Lasst die ursprünglichen Klikiss-Gebäude unbeschädigt. Sie gehören uns.«
    Der neben Sirix stehende Ilkot sagte: »Dann ist ein vorsichtigerer Angriff nötig, um unser Ziel zu erreichen.«
    »Ein persönlicherer Angriff«, pflichtete ihm Sirix bei, bewegte die Greifklauen und dachte daran, wie es sich angefühlt hatte, Louis Colicos zu töten. »Ich kümmere mich selbst darum.«
    Sein Moloch näherte sich den qualmenden Trümmern der Kolonie. Die ganze Zeit über empfingen die Schiffssysteme die entsetzten, zornigen und fassungslosen Schreie der Kolonisten. Sirix beschloss, sich die Aufzeichnungen später anzusehen und anzuhören, so wie es eine Brüterin getan hätte.
    Hier auf Wollamor würde er seine Streitmacht neu organisieren und den nächsten Sieg planen. Sein Schiff landete inmitten von Staub, Rauch und Flammen, und Sirix hoffte, dass er noch einige lebende Menschen fand - er wollte sie sich selbst vornehmen.

3 SAREIN
    Der Raum tief im Innern der Hanse-Zentrale hatte dicke Wände und keine Fenster. Kaltes Licht empfing Sarein, als sie eintrat, und in einem Moment der Klaustrophobie stockte ihr der Atem. Hier im Innern der riesigen Pyramide glaubte sie, das kolossale Gewicht der politischen Probleme zu fühlen, das auf ihnen allen lastete.
    Ich bin hier gefangen, weit von Theroc entfernt. Sarein wusste nicht mehr, welcher Seite sie bessere Dienste leisten konnte. So viel hatte sich verändert. Ich weiß nicht einmal mehr, ob mich Basil für einen Freund oder für einen Feind hält.
    Die Erde hatte die letzte Schlacht gegen die Hydroger überstanden, doch die Terranische Hanse war den folgenden Ereignissen zum Opfer gefallen. Die wirtschaftlich orientierte Regierung, der als Galionsfigur aufgebaute König und die Kolonien - alles ging durch Fehleinschätzungen, diplomatischen Affront und schlichte Vernachlässigung verloren. Die Schuld lag vor allem bei Basil, obwohl er das nie zugegeben hätte. Der Vorsitzende würde andere für seine Fehler zur Rechenschaft ziehen. Sarein fragte sich, ob er seine wenigen treuen Berater deshalb hierherbestellt hatte, unter so großer Geheimhaltung.
    Entweder sollten Köpfe rollen, oder es ging um neue Pläne, die Vorsicht verlangten. Seit Tagen wusste Sarein nicht mehr, womit sie rechnen sollte, und deshalb hatte sie gelernt, still zu sein.
    Der Vorsitzende saß bereits am Tisch und schien vom ganzen Universum enttäuscht zu sein. Er war makellos gekleidet, und die Bediensteten hatten sich auch bei seinem Gesicht Mühe gegeben. Trotzdem wurde Sarein das Herz schwer, als sie ihn sah. Über viele Jahre hinweg hatte sie diesen Mann geliebt, doch jetzt wirkte Basil alt und ausgezehrt. Schon vor dem Krieg gegen die Hydroger war er kein junger Mann gewesen, obwohl ihn Rhejaks Verjüngungsbehandlungen fit, gesund und dynamisch erhalten hatten. Doch es gab keine medizinischen Mittel, die den Druck lindern konnten, dem er ausgesetzt war.
    Basils Gesichtsausdruck blieb kühl und distanziert, als er Sarein hereinkommen sah. Er lächelte nicht, begrüßte sie nicht einmal mit einem freundlichen Blick, und das schmerzte. Einst waren sie
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