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Der Marshal ist eine Lady

Der Marshal ist eine Lady

Titel: Der Marshal ist eine Lady
Autoren: Jack Slade
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Banditen einen Angriff riskieren konnten.
    Entscheidend aber war, dass Tabor dem Mann der Brigade Sieben durch sein unverhofftes Verschwinden einen Hinweis geliefert hatte, wie er eindeutiger nicht sein konnte.
    Alles deutete darauf hin, dass er mit Harris und seiner Bande gemeinsame Sache machte und ihnen das Zeichen zum Losschlagen gegeben hatte.
    Doch die Kerle würden auf eine waffenstarrende Festung stoßen, in der kampfbereite und entschlossene Männer warteten, die auf einen Angriff bestens vorbereitet waren.
    Die vier Begleiter mitsamt ihren Reitpferden waren ebenfalls innerhalb des Wagenkarrees untergebracht. Wenn es notwendig werden sollte, konnten diese vier Reiter ausbrechen und von außerhalb der Stellung angreifen. Zunächst aber waren sie zusammen mit den Kutschern insgesamt zwölf Mann, die das Geviert nach allen Seiten hin wirksam verteidigen konnten.
    Tabor wusste darüber Bescheid, und sicherlich würde er den Banditen alle Einzelheiten des Verteidigungsplans schildern. Wenn sie trotzdem angriffen, bedeutete dies, dass sie sich überlegen fühlten und sehr wahrscheinlich auch in der Überzahl waren. Möglicherweise rechneten sie aber auch diesmal damit, dass die Männer von der C-Ranch keinen Widerstand leisten und die Wagen mitsamt Ladung kampflos übergeben würden – so, wie sie es bislang immer getan hatten.
    Es war ein Mischwald, der den Hang wie ein dicker grüner Teppich bedeckte. Das Dickicht zwischen den Bäumen war mannshoch und bot den denkbar besten Sichtschutz. Lassiter hatte das Glück, auf einen alten Indianerpfad zu stoßen, auf dem er zügiger vorankam. Die Steigung war beträchtlich. Deshalb saß er nach fünf, sechs Yard ab, um dem Pferd den Aufstieg zu erleichtern. Er hängte sich das Gewehrfutteral senkrecht an die Schulter und setzte seinen Weg fort. In kurzen Abständen verharrte er und nutzte Baumlücken und Schneisen, um in die Richtung zu spähen, aus der er kam. Er hatte bereits eine ausreichende Höhe erreicht, um in flachem Winkel über die Frachtwagen hinwegschauen zu können. Insbesondere aber vermochte er die Hänge und Hügelkuppen mit Blicken abzusuchen.
    Etwa eine halbe Stunde später gelangte er an eine kleine Lichtung, die von keiner Seite einzusehen war. Er stellte jedoch fest, dass der Pfad sich an dieser Stelle verzweigte. Auf der Lichtung leinte er den Braunen an, versorgte ihn mit Wasser seiner eigenen Wasserflasche und hängte ihm den Hafersack um. Dann belud er sich selbst mit allem, was er brauchte. Die Winchester hängte er sich über den Rücken. Nachdem er auch das Gewehrzubehör in die Satteltaschen gestopft hatte, warf er sich diese über die rechte Schulter und hob das Gewehrfutteral mit dem Riemen über die linke.
    Einen Moment lang horchte er, dann machte er sich auf den Weg. Aus dem Tal der Wagenburg waren keine Geräusche zu hören – kein Hufgetrappel, kein Schnauben von Pferden, kein Knarren von Sattelleder. Lassiter benutzte die rechte Gabel des Wegs. Sie führte nach Nordosten und verlief mit geringerer Steigung praktisch seitwärts auf dem Hang. Während er mit seiner Last weiter vordrang und auf dem Weg zugleich höher gelangte, lichtete sich der Baumbestand zu seiner Rechten. Das Dickicht dauerte jedoch an, bot also weiterhin guten Sichtschutz.
    Sehr bald stellte sich heraus, dass er sich oberhalb einer Abbruchkante des Hanges befand. Probeweise näherte er sich dem Rand des Buschwerks und sah, dass sich unterhalb der grasbewachsenen Kante eine fast senkrechte Erdwand abfiel, an der die obersten Baumkronen bis zu deren halber Höhe reichten. Hangeinwärts schloss sich an die Abbruchkante ein etwa fünfzig Yard breiter Absatz an, der vollständig von Gebüsch bedeckt war. Erst nach diesen fünfzig Yard setzte sich der Hang in Richtung auf die Hügelkuppe fort.
    Lassiter erkannte, dass er über die unteren Bäume hinweg einen hervorragenden Überblick über die Wagenburg hatte. Und es gab einen weiteren Vorteil; er hatte die Sonne im Rücken. Ohne Zeit zu verlieren, begann er, seine Waffen und die Ausrüstung auf zwei zehn Yard voneinander entfernte Punkte zu verteilen – am Rand des Dickichts, noch durch dieses geschützt, unmittelbar oberhalb der Abbruchkante.
    Er baute die beiden Dreibeinlafetten auf und legte jeweils zwei Munitionspäckchen daneben. Dann ließ er die Zielfernrohre in den dafür vorgesehenen Halterungen der Sharps Sniper Rifles einrasten und umwickelte die Läufe einschließlich der Zielfernrohre mit Streifen aus
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