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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT
Autoren: Keith Laumer
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»aber das kann ich nicht senden.«
    »Aber – warum nicht?«
    »Nun, wenn ich es täte, könnte irgendein Schiff kommen und euch mitnehmen.«
    »Das hoffe ich aufrichtig!«
    »Ich habe zweihundert Standard-Jahre auf jemanden gewartet, mit dem ich mich unterhalten kann«, sagte Herby gekränkt. »Und jetzt redest du davon, gleich wieder fortzueilen. Nein, das tue ich nicht!«
    »Das SOS ist unsere einzige Hoffnung!« rief Magnan. »Willst du dich unserer Rettung in den Weg stellen?«
    »Beruhige dich, Mister. Nimm dir an Retief ein Beispiel – er macht keine Szene. Finde dich ab mit der Tatsache, daß du den Rest deines Lebens hier verbringen wirst, dann werden wir prächtig miteinander auskommen, genau wie Renfrew und ich – bis zu den letzten wenigen Tagen.«
    »Den Rest unseres Lebens?« Magnan rang nach Luft. »Aber – aber das ist ja undenkbar! Wir haben vielleicht noch fünfzig Jahre vor uns!«
    »Nicht, wenn Slith sein Vorhaben durchführt«, warf Retief ein. »Wo sind sie jetzt, Herby?«
    »Ich wollte es gerade sagen – sie müssen jeden Augenblick eintreffen …« Herbys Stimme wurde übertönt von einem anschwellenden Dröhnen. Dann schoß eine schlanke, hainasige Form über sie hinweg, gefolgt von einer anderen, zwei weiteren und schließlich einem ganzen Geschwader. Überschallknalle knatterten über den Dschungel, daß sich das stille Wasser des Sees erschrocken kräuselte. Baumwipfel bogen sich, als zwei Schlachtflotten in niedriger Höhe über sie hinwegflogen und in der Ferne verschwanden.
    »Seht ihr?« sagte Herby etwas atemlos in die folgende Stille hinein. »Zwei sind Gefährten, aber eine Menge ist viel zuviel.«
    Sonnenlicht blinkte auf Schiffen, die umkehrten und jenseits des dichten Laubwerks des Waldes niedergingen. Andere Schiffe näherten sich von links und von rechts.
    »Es scheint, daß sie uns entdeckt haben«, sagte Retief. »Sinnlos, einfach ins Land hineinzulaufen. Sie haben uns umzingelt.«
    »Was sollen wir tun?« rief Magnan. »Wir können doch nicht einfach hier stehenbleiben!«
    »Au!« rief Herby plötzlich. »Oooh! Aahh!«
    »Was ist los?« Magnan sprang auf und blickte sich hektisch um.
    »Die Bremsraketen.« Retief deutete auf den Rauch, der an einigen Stellen in allen vier Richtungen des Kompasses aufstieg. »Die Groaci verwenden in der Atmosphäre immer noch die alten Reaktionsmotoren. Sie müssen Herby ziemlich schmerzhaft versengen.«
    »Da siehst du, Herby, was das für Rüpel sind«, sagte Magnan indigniert. »Möchtest du nicht deine Meinung ändern und uns helfen …«
    »Und noch mehr Verbrennungen dritten Grades einheimsen, wenn eure Freunde ankommen? Nein, vielen Dank. Das steht außer Frage!«
    Ein Tuckern war jetzt zu hören, das immer lauter wurde.
    »Ein Helikopter«, sagte Retief. »Sie verlieren keine Zeit.«
    Die beiden Terraner beobachten im Schutz des Baumes das kleine, schnelle Luftgefährt, das sich rasch näherte und dann in etwa sechzig Meter Höhe über dem See in der Luft stehenblieb.
    »ACHTUNG, TERRANISCHE SPIONE«, dröhnte eine elektronisch verstärkte Stimme zu ihnen herunter. »ERGEBEN SIE SICH SOFORT ODER ERLEIDEN SIE EIN UNAUSSPRECHLICHES SCHICKSAL!«
    »Herby, wenn diese Barbaren uns in die Hände bekommen, wird unsere Nützlichkeit als Unterhalter zu einem abrupten Ende gelangen«, flüsterte Magnan eindringlich.
    »SIE SIND GEWARNT! KOMMEN SIE SOFORT MIT ERHOBENEN HÄNDEN HERAUS!«
    »Vielleicht können wir uns in diesem Dickicht verstecken«, murmelte Magnan, »wenn Herby uns immer warnt, wo sie sind. Vielleicht können wir ihnen entgehen, bis Hilfe kommt.«
    »DREISSIG SEKUNDEN«, dröhnte die Stimme. »WENN SIE SICH INNERHALB DIESER ZEIT NICHT DER GROACIANISCHEN JUSTIZ AUSGELIEFERT HABEN, WIRD DIE GANZE INSEL IN BRAND GESETZT!«
    »Sie wollen uns lebendigen Leibes verbrennen?« sagte Magnan entsetzt. »Das können sie doch nicht tun!«
    »Retief … Mister …«, sagte Herby besorgt. »Das haben sie doch nicht ernst gemeint, oder?«
    »Ich furchte doch, Herby«, antwortete Retief. »Aber mach dir keine Sorgen. Soweit werden wir es nicht kommen lassen. Wollen wir gehen, Mr. Magnan?«
    Magnan schluckte mit Mühe. »Ich nehme an, in einer zivilisierten Zelle im Halseisen zu ersticken ist gemütlicher als bei lebendigem Leib gekocht zu werden«, sagte er mit erstickter Stimme, als sie aus dem Schatten der Büsche an den sonnenbeschienenen Strand traten.

 
7.
     
    »Ein weiser Entschluß, ihr Weichen« flüsterte Slith. »Als
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