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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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setzte die Füße auf den Boden. » Du wirst dich schon etwas genauer ausdrücken müssen, wenn du einen Rat möchtest, meine Liebe.«
    » Okay, ich werde es versuchen.« Cassie stellte ihre Teetasse ab. » Ich weiß, dass ich eigentlich glücklich sein sollte. Der Zirkel hat Black John besiegt und meiner Mutter geht es wieder gut. Und ich habe Adam, der mich sehr liebt.«
    » Aber?«
    » Aber trotzdem bin ich auf sonderbare Weise angespannt.« Cassie beugte sich zu Constance vor und sprach sehr leise weiter. » Wie heute, als unser neuer Direktor vorgestellt wurde. Plötzlich fühlte ich mich ganz zittrig, mitten in der Morgenandacht. Ich weiß, es hat nichts mit ihm zu tun, aber woher will ich denn wissen … oder wie kann ich erkennen … oh, ich weiß es nicht.«
    » Wie du den Unterschied zwischen Instinkt und Angst erkennen kannst?« Constance lächelte.
    Cassie nickte.
    » Da gibt es nur eine Methode«, sagte Constance. » Jahrelange Übung. Das ist eine der größten Herausforderungen für diejenigen, die das Zweite Gesicht haben.«
    Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schien für einen Moment in Gedanken versunken zu sein. Dann erschien erneut ein Lächeln auf ihren dünnen, roten Lippen.
    » Deine Großmutter war genauso«, erzählte sie. » Übernervös. Wenn du wüsstest, wie oft sie mich aus dem Tiefschlaf geholt und mir die Ohren wegen eines bösen Omens vollgeweint hat – das sich dann als Verdauungsstörung entpuppte.«
    Constance lachte Tränen. Bevor sie fortfuhr, tupfte sie ihre Wangen mit einem Papiertaschentuch ab. » Es tut mir leid, ich will das natürlich nicht ins Lächerliche ziehen. Aber mit der Zeit wird es einfacher, Cassie, da kannst du sicher sein.«
    » Also gibt es keine magische Methode, um hundertprozentig herauszufinden, wer gut und böse ist, keinen Zauber, um die wahre Natur des Direktors zu überprüfen?«
    Jetzt war Constance wieder ernst und sah Cassie liebevoll an. » Schätzchen, wenn es einen solchen Zauber gäbe, wäre es der erste gewesen, den ich dir gezeigt hätte. Aber leider gibt es keine Abkürzung auf dem Weg zum Seelenfrieden.«
    Weil Cassie nicht antwortete, runzelte Constance die Stirn. » Widme dich täglich deiner Meditation und übe dich in Beschwörungen«, sagte sie. » Versuch, ruhig und gelassen zu bleiben, so gut du kannst.«
    Es war ein sehr einfacher Rat, aber als Cassie Constances Haus verließ, fühlte sie sich dennoch ein klein wenig besser .

Kapitel Fünf
    Die Sonne schien auf das Festgelände, als Cassie das alte Gemeindehaus erreichte. Die Vorbereitungen für den Abend waren in vollem Gange: Verkaufsbuden und Tische wurden aufgestellt, und Cassie suchte unter den Freiwilligen nach ihrer Mutter, um ihr bei der Platzierung der Kraniche und Narzissen zu helfen, die sie bis spät in die Nacht gebastelt hatten.
    Das Gemeindehaus war eins der ältesten Verwaltungsgebäude in New Salem, in dem einst die kommunalen Behörden untergebracht gewesen waren. Der davorliegende Marktplatz wurde heutzutage meist für öffentliche Veranstaltungen genutzt und natürlich für die jährlichen Frühlings- und Herbstfeste.
    » Hi, Cassie.« Laurel erschien mit einem riesigen Tablett voller Tulpenzwiebeln, das fast doppelt so groß war wie sie selbst. Sie stellte es auf einem Tisch ab und schob einige verschwitzte Strähnen aus ihrem feenhaften Gesicht. » Freust du dich auch schon so auf das Fest heute Abend?«
    » Klar«, antwortete Cassie wenig überzeugend.
    » Das solltest du auch«, sagte Laurel. » Die Frühlings-Tagundnachtgleiche ist sehr wichtig für uns Hexen.« Sie schaute nach links und rechts, um sich zu vergewissern, dass niemand sie gehört hatte. Und dann setzte sie zu einer Geschichtslektion an, mit der Cassie bereits gerechnet hatte. Geschichte und Botanik waren Laurels großes Hobby und Lektionen darüber gehörten gleichsam zum Pflichtprogramm einer jeden Unterhaltung mit ihr. Entweder man hielt es aus oder man hielt ihr den Mund zu. Diesmal entschied Cassie sich für Ersteres.
    » Wie viele Traditionen in New Salem hat auch das Frühlingsfest seine Wurzeln im Heidentum«, begann Laurel. » Früher hieß es Ostaras Fest. Es wurde der Tag gefeiert, an dem die Göttin aus ihrem Winterschlaf erwachte. In dieser Zeit ehrten unsere Vorfahren das Gleichgewicht aller Dinge, die körperlichen wie die spirituellen Dinge waren im Einklang. In den alten Büchern steht, es sei die Zeit, um sowohl den Boden für Pflanzen im Garten zu bereiten als auch
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