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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler
Autoren: Iris Johansen
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Wenn sie keine Albträume hat, ist es mit deiner Glaubwürdigkeit endgültig vorbei. «
    Bonnie lächelte. » Weck sie auf. Gute Nacht, Mama. Ich komme bald wieder. «
    » Das will ich hoffen. «
    Als Eve die Fliegengittertür öffnete, sah sie Joe noch immer auf dem Sofa sitzen und telefonieren. Sie drehte sich noch einmal nach der Verandaschaukel um und sah, was sie erwartet hatte. Die Schaukel war leer. Bonnie war verschwunden.
    »Ich bin gleich so weit«, sagte Joe, als er sie in der Tür stehen sah. »Gib mir noch ein paar Minuten.«
    Sie nickte. »Ich werde mal kurz nach Jane sehen.«
    Sie ging den Flur hinunter. »Es dauert bestimmt nicht lange.«

    Joe hatte sein Telefongespräch beendet und goss gerade frisch aufgebrühten Kaffee in zwei Tassen, als sie zurückkam. »Alles in Ordnung?«
    Eve runzelte die Stirn. »Nein, sie hatte wieder Albträume. Ich habe ihr ein Glas Wasser gebracht und ein bisschen mit ihr geredet.«
    »Hat sie dir erzählt, was sie geträumt hat?«
    Eve schüttelte den Kopf. »Sie meinte, wahrscheinlich hätte sie zu viel von der Eiskremtorte zum Nachtisch gegessen.«
    »Na, zumindest behauptet sie nicht, meine Steaks würden ihr auf den Magen schlagen.« Joe reichte ihr eine Tasse. »Hat sie sich wieder beruhigt?«
    »Ja. Oder zumindest hat sie so getan.« Eve setzte sich aufs Sofa und warf einen Blick auf Joes Laptop. »Ich nehme an, du hast Trevor erreicht?«
    »Er hat sich bei mir gemeldet, bevor ich dazu kam, ihn anzurufen. Er sagte, er sei Frühaufsteher und hätte einfach sein Glück versucht, weil meine Anfrage offenbar so dringend geklungen hatte.«
    »Und was hat er dir erzählt?«
    »Nicht viel. Anscheinend haben sie in all den Jahren so gut wie nichts zutage gefördert. Sie wissen nichts über die Identität des Mörders.«
    »Aber wie konnten sie dann seine Spur bis hierher verfolgen?«
    »Anhand verschiedener Morde, die alle dasselbe Muster aufweisen. Er sagte, bei dieser Art von Tötungen handelt es sich um Zwangshandlungen, die nicht aufhören. Als in Großbritannien kein Bericht mehr über einen solchen Mordfall auftauchte, hat er angefangen, Berichte über Tötungsdelikte in ganz Europa und auf der anderen Seite des Atlantiks zu verfolgen.«
    »Dann muss er mehr wissen als wir. Konntest du denn gar nichts aus ihm rausbekommen?«
    »Die meiste Zeit habe ich geredet. Als er von Ruth gehört hat, ist er ganz hellhörig geworden und hat nicht mehr locker gelassen. Vor allem, dass ihre Fingerkuppen zerstört waren, hat ihn interessiert.«
    »Hast du ihm von Jane erzählt?«
    »Nein, ich habe ihn gebeten, mir einen ausführlichen Bericht über sämtliche Opfer zukommen zu lassen.«
    »Gut. Wann können wir mit dem Bericht rechnen?«
    »Heute Mittag um halb zwei. Er bringt ihn persönlich.«
    »Wie bitte?«
    »Er kommt mit dem ersten Flug aus London. Er will vor Ort dabei sein und hat seine Unterstützung angeboten.«
    »Wir brauchen Scotland Yard nicht.«
    »Aber vielleicht brauchen wir Trevor.« Joe starrte nachdenklich in seine Kaffeetasse. »Ich hatte den Eindruck …
    Ich glaube, dieser Fall treibt ihn um. Das passiert manchmal, wenn man jahrelang hinter einem Mörder her ist.«
    »Die Betonung liegt auf ›Jahre‹. Warum hat Trevor den Täter noch nicht dingfest gemacht? Bevor er in die Staaten kommen konnte? Bevor er eine Gefahr für Jane werden konnte, verdammt!«
    »Ich bin sicher, du wirst ihn danach fragen«, sagte Joe.
    »Sobald er dieses Haus betritt.« Er trank seine Tasse aus und stellte sie auf dem Tisch ab. »In der Zwischenzeit bringe ich den rekonstruierten Schädel aufs Revier. Vielleicht können wir rausfinden, wer diese Ruth ist und mit wem sie in den letzten Tagen vor ihrem Tod zu tun gehabt hat.«
    »Es ist fast vier Uhr früh, Joe.«
    »Ich könnte sowieso nicht schlafen.« Er stand auf. »Ich habe einen Streifenwagen bestellt, der das Haus bewacht. Die Kollegen dürften jeden Augenblick hier eintreffen.«
    »Wenn Jane aufsteht, wird sie sich fragen, was die hier wollen.«
    »Dann wirst du dir eine Erklärung einfallen lassen müssen.
    Denn die werden von jetzt an immer hier sein, wenn ich aus dem Haus bin.«
    »Ich habe ja nichts dagegen. Ich möchte jeden Schutz für Jane, den ich kriegen kann.« Sie trug die beiden leeren Tassen zur Spüle. »Es war nur ein Gedanke. Und ich werde sie nicht anlügen. Das würde sie mir nie verzeihen.«
    Ihre Lippen zuckten. »Wahrscheinlich wird sie mich für völlig verrückt halten, weil ich solche Angst habe. Sie
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