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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler
Autoren: Iris Johansen
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machen.«
    »Ich muss rechtzeitig zurück sein, wenn Trevor kommt.«
    Eve warf einen Blick auf ihre Uhr. »Eine Stunde.«
    »Ich glaube nicht, dass er gleich wieder wegfährt, wenn du nicht an der Tür auf ihn wartest. Nach dem, was du erzählt hast, scheint er doch mit euch kooperieren zu wollen. Außerdem ist er wahrscheinlich einer von diesen sorgfältigen, methodischen, langsamen Typen.«
    »Bloß weil er bei Scotland Yard ist? Die sind sehr effizient, nach allem, was man so hört.«
    »Aber Jack the Ripper haben sie nicht geschnappt, stimmt’s?
    Joe hätte ihn gekriegt. Der ist nicht so verknöchert im Denken.«
    Sie stupste Toby mit dem Fuß an, als sie die Treppe hinunterlief.
    »Komm, du Faulpelz. Bloß weil du gern nachts in der Gegend rumrennst, brauchst du nicht den ganzen Tag zu verpennen.«
    Toby erhob sich gähnend.
    »Du bist dir hoffentlich darüber im Klaren, dass die Polizisten aus dem Streifenwagen uns begleiten werden«, bemerkte Eve, als sie Jane folgte.
    »Ein bisschen Bewegung kann denen nicht schaden.«
    Jane lächelte Eve über die Schulter hinweg an. »Und dir auch nicht. Du hast doch tagelang im Haus gesessen und hast an Ruth gearbeitet. Die frische Luft und der Tapetenwechsel werden dir gut tun. Die Sonne scheint, und es ist keine einzige Wolke zu sehen.«

    Da irrte sie sich, dachte Eve. Eine schreckliche schwarze Wolke hing direkt über ihnen. Aber Jane sprühte vor Optimismus, und Eve ließ sich von der guten Laune anstecken.
    »Du hast Recht. Es ist ein wunderbarer Tag für einen Spaziergang.« Sie holte sie ein. »Aber nur bis zum See. Trevor mag vielleicht nicht wild darauf sein, mich zu treffen, aber steif und methodisch oder nicht, ich will ihn unbedingt kennen lernen.«

    »Ms Duncan? Ich bin Mark Trevor.« Er stand auf, als sie das Wohnzimmer betrat. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen.« Er deutete auf Joe, der am Küchentresen stand, bevor er mit ausgestreckter Hand auf sie zukam. »Quinn hat mir erzählt, was für eine hervorragende Rekonstruktion Ihnen gelungen ist. Ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen.«
    »Da werden Sie aufs Revier gehen müssen. Joe hat sie heute Morgen dorthin gebracht. Ich hatte noch nicht einmal Gelegenheit, sie zu fotografieren.« Sein Händedruck war kräftig, und als sie seinem Blick begegnete, durchfuhr sie ein leiser Schrecken.
    Trevor war zweifellos zuvorkommend, aber nur in dieser Hinsicht entsprach er Janes Vorstellungen von einem Mann bei Scotland Yard. Er war höchstens dreißig, trug Jeans und ein olivfarbenes T-Shirt, war groß, breitschultrig und muskulös.
    Sein Körper schien vor Energie schier zu bersten. Kurze, dunkle Locken umrahmten ein unglaublich gut aussehendes Gesicht, das beherrscht wurde von seinen dunklen Augen, die voller Neugier und Intelligenz funkelten. Sein charismatisches Lächeln war zugleich freundlich und schmeichelnd. Lieber Himmel, man hätte ihn eher für einen Dressman oder einen Schauspieler halten können als für einen Polizisten.
    »Ich habe Quinn bereits um Erlaubnis gebeten, mir den Schädel anzusehen.« Trevor nahm die Tasse Kaffee entgegen, die Joe ihm reichte. »Wir haben auch einige Gesichtsrekonstrukteure, die mit dem Yard zusammenarbeiten, und ich bin ein großer Fan von ihnen. Wirklich erstaunlich, was die zustande bringen.«
    »Ich habe davon gehört.« Joe reichte Eve eine Tasse. »Wo ist Jane?«
    »Sie spielt draußen mit Toby. Aber sie wird gleich hier sein.«
    Ihr Blick wanderte zu der Aktentasche auf dem Couchtisch.
    »Fallunterlagen?«
    Trevor nickte. »Aber ich fürchte, Sie werden enttäuscht sein.
    Wie ich Quinn schon am Telefon sagte, wir haben fast nichts.«
    Er öffnete die Aktentasche. »Es hatte den Anschein, als würde er wahllos töten. Die Ähnlichkeit der Gesichtszüge ist uns erst aufgefallen, als der Täter Großbritannien bereits verlassen hatte
    …«Er setzte sich aufs Sofa. »Aber sehen Sie selbst. Sie können diese Akten behalten, wenn Sie wollen. Es sind Kopien.«
    »Aber Sie müssen doch irgendetwas herausgefunden haben«, sagte Eve. »Im Zeitalter von DNS ist kein Tatort steril.«
    »Natürlich haben wir Fasern und DNS, aber keinen Verdächtigen für Vergleichsproben.«
    »Irgendwelche Zeugen?«, fragte Joe.
    Trevor schüttelte den Kopf. »Am Abend wurden die Opfer noch lebend gesehen, am nächsten Tag waren sie tot. Niemand hat sie mit einer verdächtigen Person zusammen beobachtet.
    Offenbar hat Aldo sich seine Opfer ausgesucht, beobachtet und dann, wenn ihm die
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