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Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Titel: Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
Autoren: Patricia Jankowski
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Gottes‘ in der Stunde, als sie geboren wurde.“
    „Das ‚Auge Gottes‘?“ Arel runzelte die Stirn und sah den Mönch fragend an. „Was ist das?“
    „Eine bestimmte Erscheinung am Himmel“, erklärte der ihm und drehte das Buch so, dass Arel eine Zeichnung sehen konnte. „Wenn der Mond auf eine ganz bestimmte Art einen Hof hat, dann bezeichnet man das als das ‚Auge Gottes‘. Es kommt nur sehr, sehr selten vor.“
    „Und du fragst dich, weswegen ich davon nichts weiß, hm?“, zog Arel die richtigen Schlüsse und grinste flach. „Weißt du, Pater, ich bin vor so langer Zeit aus dem Paradies geflogen, und damals hatte Gott noch nicht solche Tricks drauf, um seine Schäfchen bei der Stange zu halten.“
    „Ich ... ich verstehe.“ Der Pater war ganz offenkundig irritiert, dass Arel so sprach, aber er räusperte sich und las ein paar Zeilen im Buch. „Nun, wie dem auch sei ...“, setzte er an und räusperte sich erneut. „Die Eine ist eine junge Frau mit besonderen Fähigkeiten: Sie wird einen Kampf zwischen Gut und Böse entscheiden.“
    „Und wie?“ Jetzt wurde es endlich interessant. Arel beugte sich über den Tisch, die Unterarme auf die Platte gelegt. Der Mönch betrachtete die langen, kräftigen Finger des Engels, dessen Nägel abgekaut waren - eine nervöse Angewohnheit, die Arel seit Langem begleitete.
    „Sie ist den Engeln ähnlicher, als jeder andere Mensch“, berichtete der Mönch. „Es sind Dinge, die sie sehen kann, Dinge, die sie wissen wird.“
    „Du weißt es nicht.“ Arel war enttäuscht, aber nicht sehr, denn im Grunde wunderte es ihn nicht; wenn es Arameel nicht hatte sagen können, wie sollte es dann ein Sterblicher wissen? „Kannst du mir wenigstens sagen, wo ich sie suchen soll? Ich muss sie schleunigst finden, hab aber keine Ahnung, wo ich anfangen soll.“
    „Natürlich kann ich das.“ Auf einmal klang der Mönch vorwurfsvoll. „Was denkt Ihr, war unsere Aufgabe in den letzten fünfundzwanzig Jahren? Wir haben die Eine nicht aus den Augen gelassen! Ihr hättet keine so weite Reise auf Euch nehmen müssen, um sie zu finden ...“
    „Sie ist in Amerika?“ Arel war verblüfft. Er hatte eine Abgesandte Gottes in der Alten Welt vermutet.
    Der Pater nickte und blätterte zu den letzten Eintragungen des Buches. „Sie ist an einem Ort namens ‚Hell`s Kitchen‘ in New York“, erklärte er dem Gregorie.
    Arel schüttelte den Kopf, ehe er das Gesicht müde in den Händen vergrub. „Na, vielen Dank!“, maulte er unwillig und fuhr sich durch die kurzen Haare. „Ich bin seit über vierundzwanzig Stunden unterwegs und könnte sie schon längst haben! Danke, Arameel!“ Seine Stimme enthielt eine Menge Wut, aber als er den Mönch wieder ansah, lächelte er. „Kannst du mir auch noch sagen, wie sie aussieht? Ich meine, ich kann kaum jeder Frau das Oberteil vom Körper reißen, um nach dem Mal zu suchen, oder?“
    „Ihr kennt das Mal?“ Das erstaunte den Mönch, aber Arel fühlte sich dadurch nicht beleidigt, sondern nickte nur.
    „Arameel hat mir davon erzählt, als er mir diese Aufgabe übertrug“, erklärte er. „Pater Vincenzo, ahnst du überhaupt, was hier los ist?“
    „Sicherlich tue ich das“, sagte der Mönch und sah Arel direkt in die Augen. „Ich weiß schließlich, wofür die Eine auf die Welt gekommen ist. Könnt Ihr mir Details sagen?“
    „Ich denke schon.“ Arel war sich da nicht sicher, aber im Grunde war ihm die Meinung der anderen da oben ziemlich egal. „Helal rüstet wieder auf, wie man sich erzählt, und da wird es Zeit, die Eine in Sicherheit zu bringen.“
    „Und weswegen hat man ausgerechnet Euch diese Aufgabe übertragen?“ Der Mönch sah Arel fragend an. „Verzeiht mir, aber ... stimmt die Geschichte, die über Euch bekannt ist?“
    „Du willst wissen, ob ich wirklich aus dem Paradies geflogen bin?“ Arel schmunzelte. „Ja, Pater, das bin ich. Und das nur, weil ich Mitleid mit euch Menschen hatte.“
    „Wie ... wie darf ich das verstehen?“ Der Pater wirkte sehr unsicher, aber Arel zuckte nur die breiten Schultern und ließ seine Schwingen erscheinen. Er war fürchterlich müde und es strengte ihn zusätzlich an, sie vor den Augen des Sterblichen zu verbergen.
    „Das ist eine sehr lange Geschichte“, sagte er seufzend und streckte mit einem Ächzen den Rücken. „Kurzfassung: Ich habe mit Yarden unseren Job diskutiert, und ...“
    „Großer Gott! Ihr habt den Ratschluss Gottes infrage gestellt?“ Der Pater war offenkundig
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