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Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Titel: Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation
Autoren: Gerd Schneider
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zieh das durch. Ich mach weiter, ich gebe nicht auf. Auf keinen Fall. Mir scheint, das wird ein Wahnsinns-Abenteuer für mich. Hab ich so im Gefühl … Kannst du mir sagen, was das für ein Mädchen war? … Ich muss an sie denken. Sie hat mich zum Schluss so angesehen, als wollte sie mir noch was sagen. … Ich werde sie suchen!“
    Das Unmögliche denken, um die Wirklichkeit zu begreifen
    „Du schon wieder?“
    Moki ist verwundert, als Tamas am frühen Abend im RADSCHU auftaucht.
    „Du bist ja auch hier?“
    „Ich wohne praktisch hier.“
    „Kann ja wieder gehen.“
    „So war das doch nicht gemeint, Alter. Ich freue mich doch, wenn du kommst.“
    „Hallo Tamas“, sagt Radschu, der Moki sein Essen bringt. „Auch ein paar von meinen nepalesischen Spezial-Tapas in scharfer Soße?“
    „Nur eine Cola.“
    „Wie du willst.“
    „Sollen wir noch was unternehmen?“, fragt Moki.
    „Keine Zeit heute.“
    „Warum frag ich eigentlich immer wieder?Du hast nie Zeit, dabei kennst du außer mir kaum jemand, soviel ich weiß.“
    „Du hast keine Ahnung.“
    „Wovon habe ich keine Ahnung?“
    „Vergiss es, Moki.“
    „Allmählich werde ich echt sauer. Du verarschst mich!“
    „Das würde ich nie tun! Du bist doch mein Freund. Aber ich muss echt gehen.“
    „Was, schon wieder ’nen Abgang machen, oder was? Du hast meine Frage nicht beantwortet. Wovon hab ich keine Ahnung?“
    „Hab ich nur so gesagt, Mann.“
    „Dann verschwinde doch, wenn’s unbedingt sein muss!“
    An der Tür trifft Tamas auf Lotta, die hereinkommt.
    „Willst du schon gehen?“
    „Ja, ich muss.“
    „Schade“, sagt sie. „War gut, mit dir zu reden.“
    „Fand ich auch.“
    „Vielleicht ein andermal?“
    „Ja, ein andermal.“
    „Kennst du den Spruch Wir müssen stets das Unmögliche denken, um die Wirklichkeit zu begreifen?. Ist von einem Science-Fiction-Autor. Habe ich bei mir über dem Schreibtisch hängen.“
    „Klingt interessant“, sagt Tamas.
    „Also bis dann.“
    „Ja, bis dann.“
    Nein, keine Störung mehr, kein Aussteigen, keine Verlängerung der Pause, zurück ins Spiel! Leise ins Haus, alles ruhig, hoffentlich hat Walter nichts gehört, sonst steht er gleich wieder unten bei ihm auf der Matte! Zweimal um die Ecke, Treppe runter, er ist wieder im Keller, wo Tag und Nacht gleich sind, wo die himmlische Ruhe herrscht und die feinen Wirbel und Bilder im Labyrinth des Gehirns wieder an Schärfe gewinnen ...
    „Mrkgnauo!“, maunzt der hungrige Kater, der hereingesprungen ist, als er Tamas hörte. „Alles klar, mein Guter, hier, dein Fresschen.“ Tamas schüttet Futter aus dem Karton. „So und jetzt legst du dich wieder zwischen die Monitore, ich muss mich verkabeln.“
    „Hallo Pandora!“, tippt er ein.
    Zurück! Eine Million Jahre in der Zeit zurück! Chronologie spielt in diesem Spiel keine Rolle. Was tut er?
    Ja doch, er sucht ein virtuelles Mädchen! Und dann? Was ist, wenn er sie findet? Steigt sie dann heraus aus dem Monitor und küsst den, den sie noch gar nicht kennt und der sie heimlich liebt?
    Moki hat recht: Er ist verrückt, ein verrückter Autist, der mit den wirklichen Menschen nichts anfangen kann.

Level 2
    Wanderungen

    //vor etwa einer Million Jahren//

Reale Zeit: Montag, 25. Oktober, 21.00 Uhr
Realer Ort: Tamas’ Keller
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    Virtuelle Zeit: vor etwa einer Million Jahren
    Virtueller Ort: Savannenlandschaft,
    heutiges Kenia
    Der lange Weg
    Glühend heiß brannte die Sonne in der Mittagshitze. Kaum ein Baum oder Strauch, unter dem der kleine Trupp nackter Menschen Schatten finden konnte. Die zwei Dutzend Wanderer, die sich nordwärts durch das vertrocknete Gras der Savanne bewegten, waren groß und schlank. Ihre Hautfarbe dunkelbraun, ihre Arm- und Beinmuskeln waren gut ausgebildet. Ihr Gang war federnd und kraftvoll. Die Männer trugen Stöcke aus hartem Tamariskenholz und scharf behauene Steine mit sich. Drei Frauen hielten Babys auf dem Arm, zwei führten Kleinkinder an der Hand.
    Tamas ging am Ende des Zuges. Auch er war nackt. Sein Avatar war angepasst an diese frühen Menschen, die sich aufgemacht hatten zu einer Wanderung, die viele Tausend Generationen dauern würde.
    // DER LANGE WEG AUS DER HEIMAT //
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    Homo erectus – „der aufrecht gehende Mensch“ – nennt die Wissenschaft diese Menschenart. Vor über einer Million Jahren machten sich die Sippen auf einen langen Weg quer durch Afrika und verbreiteten sich
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