Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DER LETZTE BESUCHER

DER LETZTE BESUCHER

Titel: DER LETZTE BESUCHER
Autoren: Chris Böhm
Vom Netzwerk:
grinsen. Hast dich wieder mal erfolgreich vor der Schreibtischarbeit g e drückt, mein Freund, murmelte er leise vor sich hin. Unten wechselte er noch ein paar belanglose Worte mit dem Pförtner, bevor er über den Par k platz zu seinem Wagen ging.
    Auf der Heimfahrt dachte er wieder einmal darüber nach, ob es nicht irgendwann doch an der Zeit sei, etwas kürzerz u treten und sich ein bisschen mehr um sein Priva t leben zu kümmern. Kein Wunder, dass seine Frauen – genau g e nommen waren es bisher zwei g e wesen, die anderen zählten nicht – ihm immer wieder davonliefen. Welche Frau nahm es schon auf die Dauer hin, ihre Abende und Wochenenden meistens allein zu verbringen, bei Ei n la du ngen zwischen allen anderen Paaren immer wieder ohne ihren Partner daz u stehen und auf anzügliche Fragen immer wieder neue unve r bindliche Antworten zu erfinden . Nicht einmal an Feie r tagen konnte er dafür garantieren, dass nicht irgendeine Leiche dazwischenkam. Er seufzte , g e stand sich aber gleichzeitig wieder einmal ein, wie sehr er doch seinen B e ruf liebte.  

6
     
     
     
     
     
     
     
    Am nächsten Morgen war Becker bereits zeitig auf den Beinen. Er hatte schlecht geschlafen, zu viel war ihm noch du rch den Kopf gegangen. Er schaltete das Radio und die Kaffeemaschine ein und ging dann unter die Du sche, um die Müdigkeit aus seinem Körper zu vertreiben. In den Nac h richten brachten sie bereits die Mel du ng vom „Sachse n häuser Mord “ . Vermutlich habe es sich um ein Beziehung s drama gehandelt , so hieß es . Ve r dammte Journaille, die hatten bestimmt wieder den Polizeifunk abgehört und e r fanden nun einfach Dinge, von denen bisher überhaupt nicht die Rede gewesen war. Er b e eilte sich, trank im Stehen seinen Kaffee und machte sich auf den Weg ins Pr ä sidium.
    Ralf war noch nicht im Büro, wahrscheinlich brauchte er nach dem gestrigen Späteinsatz heute Morgen ein bis s chen länger. Hoffentlich hat er wenigstens nicht vergessen, die B e weisstücke, die ich ihm mitgegeben habe, gleich ins Labor zu bringen, dachte Becker und ve r tiefte sich dann in die Unterlagen, die er aus der Wohnung der Toten mi t genommen hatte. In dem schwarzen Adres s büchlein fanden sich neben der Anschrift ihrer Schwester in Heidelberg unter anderem auch die Telefo n nummern und Adressen von Stefan Winter aus Stuttgart, der die Leiche g e funden hatte , und eines Dirk D. Bauer aus Hamburg – war das vielleicht der Exmann der Toten?
    Wo Ralf nur blieb? Becker blickte unge du ldig auf seine Uhr, denn er wollte unbedingt noch am Vormittag nach Heidelberg fahren, um mit der Schwester der Toten zu sprechen. Falls der Täter aus Sabines U m feld kam, konnte Beate Kugler ihm vielleicht wertvolle Informationen liefern. Bei solchen B e suchen war man aber besser zu zweit.
    D ann musste er unbedingt auch noch mit diesem Stefan Winter sprechen, der die Leiche gefunden hatte. Der sollte doch eigentlich schon längst da sein, um das Protokoll zu unte r schreiben . Langsam, langsam , dachte er, immer schön der R eihe nach. Er nahm einen Block und begann sich Notizen zu machen. Bloß nichts ve r gessen, jede Kleinigkeit konnte wichtig sein.
    Er griff noch einmal nach dem Adressbüchlein und blätterte es Seite für Seite durch. Dabei fiel sein Auge auf einen zerknitterten Kassenbon, der in der Auße n hülle steckte. Er zog ihn heraus und entdeckte auf der Rüc k seite eine hi n gekritzelte Notiz: Helen, Mendelssohnstraße 52 und eine Telefo n nummer. Sabine Schneider war offenbar nicht mehr dazu gekommen, diese Adresse in ihr Büchlein einz u tragen. 
    Irgendwo musste er schließlich anfangen. Er wählte die Nummer auf dem Bon und wartete, bis ihm eine energische Männerstimme mitteilte, dass „ wir “ im Augenblick unte r wegs sind und er deshalb bitte eine Nac h richt nach dem Piepton auf das Band sprechen solle. Also g e hörte zu dieser Helen offensichtlich auch ein Mann . Na , dann eben nicht , e r würde es später am Nachmittag noch einmal ve r suchen. Doch plötzlich sprang er auf wie elektrisiert. Mendelssohnstraße? Wo hatte er das heute schon einmal gehört? Hatte es in der Mendelssohnstraße nicht gestern einen Unfall g e geben? Eine Frau war vom Balkon im zweiten Stock gestürzt und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus g e bracht worden. Sie hatte Glück gehabt, dass ein aufmer k samer Nachbar sofort zur Stelle gewesen war und die Rettung alarmie r t hatte.
    Richtig, Kollege Hau s mann vom KDD hatte davon g
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher