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Der Lauf-Gourmet

Titel: Der Lauf-Gourmet
Autoren: Achim Achilles
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letzten Kilometern.
     
    Der Biertrinker
    Der Neandertaler unter den Läufern. Verschreckt seine Laufkameraden, indem er am Abend vor dem Marathon vier Hefeweizen stürzt und am nächsten Morgen glasigen Auges und aus einer Zigarrenrauchwolke behauptet, er habe vor dem Einschlafen noch zwei halbe Liter getrunken, weil kein Dornkaat als Einschlafhilfe zu finden war. Schwankt auf den ersten zehn Kilometern wie ein Seebär, riecht wie Rudi Assauer, kommt aber mit zunehmender Strecke und nachlassendem Kopfschmerz immer besser in Tritt. Verlangt an der letzten Verpflegungsstelle bei Kilometer 38 nach einem Bier. Eilfertige Helfer holen ein Sixpack von
der Tanke. Zieleinlauf mit Fahne. Aufsteigender Brechreiz bei den Helfern, die die Medaillen umhängen. Pöbeleien am Erdinger-Stand, weil nur Alkoholfreies ausgeschenkt wird. Bestzeit? Schon lange nicht mehr; dafür werden die Erzählungen von früheren Heldentaten mit jedem Bier phantastischer.
     
    Der Glykämiker
    Glaubt an die Wunderwirkung schneller Kohlenhydrate. Kreist bei seinen Trainingsläufen stets konzentrisch um Tankstellen, Kioske oder Ausflugslokale, um ständigen Nachschub mit Eis, Schokoriegeln und Fanta zu gewährleisten. Frühstückt vor dem Marathon in Spezi aufgelöste Gummibärchen, bettelt an den Verpflegungsstellen um Cola, gibt sich zur Not aber auch mit stark gesüßtem Tee zufrieden, mit dem er das klebrige Maltodextrin-Gel von der Mundschleimhaut zu spülen versucht, von denen er zwei Dutzend in einem Känguruhbeutel trägt. Zwei Kilometer ohne Zuckernachschub machen ihn psychisch fertig. Bestzeit? Nur, wenn die ganze Strecke mit Süßigkeitsanreichern gesäumt ist und Red Bull an der letzten Verpflegung ausgeschenkt wird.
     
     
    Fragen, Fakten, Tipps und Mythen über optimales Trinken
    Rund 50 Prozent unseres Körpers bestehen aus Wasser. 2,5 Liter Flüssigkeit braucht der Körper täglich, auch ohne Sport. Alkohol zählt nicht, sondern beschleunigt im Gegenteil die Dehydrierung. Etwa 2 Liter Flüssigkeit sollte der Mensch am Tag trinken, der Rest wird über die Nahrung aufgenommen, zum Beispiel aus Gemüse, Obst oder Suppen.
     
    Muss ich mehr trinken, als ich ausschwitze?
    Ja. Faustregel: Pro Liter Verlust etwa 1,5 Liter nachfüllen. Testhalber mal vor und nach dem Lauf wiegen. Die Differenz an Körpergewicht
gibt den Flüssigkeitsverlust an, leider nicht den Gewichtsverlust. Beim Training verliert man pro Stunde bis zu 1,5 Liter Flüssigkeit, bei extremen Ausdauerleistungen können es an die 3 Liter Schweiß pro Stunde sein. Untrainierte bringen es nur auf 0,8 Liter.
     
    Was soll das viele Wasser im Körper?
    Unser Körperwasser wirkt als Kühlflüssigkeit. Unterwasserung bedeutet frühzeitige Übersäuerung und schnellere Ermüdung der Muskulatur. Bereits ein Wasserverlust von 2 Prozent vermindert die Leistungsfähigkeit. Ausdauersportler schwitzen im Alltag übrigens früher, weil sie eine effizientere Thermoregulation und eine höhere Anzahl an Schweißdrüsen haben. Bei manchen auch deutlich zu riechen.
     
    Welche Temperatur sollte das ideale Post-Sport-Getränk haben?
    Zimmertemperatur ist nie verkehrt. Warme Getränke kann der Körper schneller aufnehmen als eisgekühlte. In der kalten Jahreszeit also auch mal Früchte- und Kräutertees trinken.
     
    Ist Kohlensäure schädlich?
    Nein, aber lästig wegen der Schluckauf-Gefahr. Wer zu Wasser greift, nimmt optimalerweise kohlensäurearmes, denn die Kohlensäure übt einen leichten Dehnungsreiz auf den Magen aus - manche Läufer empfinden das als unangenehm. Andere müssen aufstoßen. Oder Schlimmeres.
     
    Darf Traubenzucker ins Sportgetränk?
    Traubenzucker kommt schnell in die Blutbahn und kann die Energiebereitstellung unterstützen. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass die Aufnahme einer süßen Flüssigkeit unmittelbar vor dem Training zu einer niedrigeren Produktion von Stresshormonen führt. Durch die höhere Konzentration von Traubenzucker im Blut bleiben auch die Reserven länger erhalten, so dass die Belastung insgesamt niedriger wird.

    Soll man auch längere Läufe ohne Getränk bestreiten?
    Wer nicht mehr als eine Stunde läuft, muss in der Regel unterwegs nicht trinken. An sehr heißen Tagen sollte, auch bei einer kürzeren Belastung, ein wenig nachgetankt werden. Aber Flaschen schleppen sieht dämlich aus und ist lästig. Wenn unterwegs der Durst kommt, findet sich an Friedhof oder Tankstelle immer ein Wasserhahn. Freaks hängen sich ihre Wasserflaschen unterwegs
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