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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
Autoren: K.W. Jeter
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unterbrechen. Manchmal half es, wenn er seine Gedanken in Gegenwart eines vertrauten Zuhörers laut aussprach. Und die intuitive Loyalität seines Sicherheitschefs wurde überdies durch ein überaus großzügiges Gehalt gefördert. Kein gesprochenes Wort würde jemals über die Grenzen dieses Allerheiligsten dringen, dessen Wände abgeschirmt und sorgfältig auf verborgene Lauschvorrichtungen untersucht worden waren.
    »Das bisschen Begabung, das ich besitze«, sagte Kuat von Kuat endlich, »habe ich von meinem Vater und all denen geerbt, die vor ihm da waren.«
    Fenald ließ ein dünnes Lächeln sehen. Er hatte ähnliche Worte schon oft gehört. »Der Techniker ist zu bescheiden.«
    »Besser das als zu prahlerisch.« Er wusste, dass ein Übermaß an Stolz am Ende stets den Untergang nach sich zog. So hatte es einmal einen gewissen Falleen-Prinzen gegeben, der fast so ehrgeizig und größenwahnsinnig gewesen war wie der Imperator und dessen glänzender Höhenflug vor den Sternen schließlich mit einem tödlichen Absturz endete. »Aber wie ich schon sagte, diese ererbte Begabung bedeutet mehr als nur die Konstruktion und den Bau von Kriegsschiffen. Wenn das alles wäre, womit ich es zu tun habe«, sann Kuat von Kuat, »dann wäre mein Leben ein nie endendes Vergnügen. Aber das Leben ist für mich ebenso wenig einfach wie für meine Vorgänger.«
    »Sir?«
    »Schon zurzeit der alten Republik musste man sich mit politischen Intrigen herumschlagen.« Kuat kraulte den Felinx hinter den spitzen Ohren, währen er den Blick auf die gewölbte Fläche des Panoramafensters richtete. »Und mit rivalisierenden Maschinenbauunternehmen, die sich anstelle der Kuat-Triebwerkswerften zum bedeutendsten Zulieferer des Militärs in der ganzen Galaxis aufschwingen wollten. Das war schon immer so.« Er nickte langsam. »Doch heute, unter der Herrschaft des Imperators Palpatine, haben die Einsätze in diesem verwickelten, endlosen Spiel den Zenith mörderischer Ernsthaftigkeit erreicht. Jede unserer Bewegungen auf diesem Spielbrett, das sämtliche bewohnten Welten umfasst, könnte tödliche Folgen haben. Nicht nur für einen einzigen Spieler, sondern auch für die mächtigsten Unternehmen. Ich gebe wenig auf mein eigenes Schicksal, aber der Gedanke, dass sich der Imperator die Kuat-Triebwerkswerften unter den Nagel reißen könnte, wie er es schon mit so vielen anderen Welten und Konzernen in der Galaxis getan hat ...« Er verstummte einen Moment lang, als der Gedanke daran die Erneuerung eines kalten Schwurs in seinem Innern nach sich zog.
    Das wird niemals geschehen, dachte Kuat von Kuat. »Lieber würde ich die Kuat-Triebwerkswerften, mein Erbe und die Arbeit von Generationen vor mir, bis auf den Grund zerstört und ruiniert sehen, als das alles unter die Herrschaft des Imperiums fallen zu lassen.« Er sah sich nach seinem Sicherheitschef um. »Und das ist nicht bloß ein leeres Versprechen.«
    »Dessen bin ich mir bewusst, Techniker.« Fenald nickte knapp zur Bekräftigung des Gehörten. »Ich habe die erforderlichen Vorkehrungen persönlich überwacht. Falls dieser Tag jemals kommen sollte, wird es keine Kuat-Triebwerkswerften mehr geben, auf die der Imperator seine Hand legen könnte.«
    In Fenalds Worten lag ein gewisser düsterer Trost. Was man aufbauen kann, dachte Kuat, kann man auch dem Erdboden gleichmachen. Dieselben Fähigkeiten der Ingenieure und Konstrukteure, die in die Produktion der imperialen Kriegsschiffe flossen, würden zur Vernichtung der Docks eingesetzt werden, in denen diese Schiffe gebaut wurden. Vor Kuats geistigem Auge entstand eine Vision. Sie zeigte ihm indes nicht die programmierte Abfolge thermischer Explosionen, die die Kuat-Triebwerkswerften in schwelende Trümmer verwandeln würden, sondern die Zeit danach, wenn der verbogene Durastahl, die Überreste der Baukräne und ihrer riesigen Greifer, bereits so kalt sein würden wie die im Vakuum ringsum umherschwirrenden Atome. Dann würden auch die Lebenserhaltungssysteme der Kuat-Werften, die das Vakuum sowie die harte Strahlung der Energiereaktoren in Schach hielten, zerstört sein, sodass kein lebendes Wesen in den Trümmern zurückbleiben würde. Mit rasender Wut würde die Apokalypse über sie kommen, über die Arbeiter und Bediensteten der Kuat-Triebwerkswerften ebenso wie über deren Erbherrn. Sie würden alle an ihren Arbeitsplätzen sterben. Der einfachste Maschinist an den Armaturen seiner Drehbank ebenso wie Kuat selbst, der hinter dem zerfetzten
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